Beiträge von Benny Briesemeister:
Ja es gibt sie; Webseiten bei deren Besuch man sich fragt: „Wie zum Teufel können die überleben? Die Seite ist so schlecht gestaltet, da findet sich doch niemand zurecht!“.
Wenn wir von angewandter Neurowissenschaft sprechen, also dem Einsatz neurowissenschaftlicher Methoden in Studien, die nicht primär einem wissenschaftlichen Zweck dienen, dann dreht sich die Diskussion – Stand November 2016 – meist um eines von zwei Themen.
Online-Händler haben im Vergleich zum traditionellen Einzelhandel eine ganze Reihe spezifischer Vorteile: Sie sind jederzeit erreichbar, vom heimischen Sofa aus zugänglich, und ohne in den Kaufprozess einzugreifen, bekommen sie eine ganze Menge Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden gratis mitgeliefert.
Vor ein paar Jahren gab es eine kleine Revolution im stationären Einzelhandel. Ich weiß, im Marketing wird oft von "Revolutionen" geredet, und in den meisten Fällen stellt sich die Revolution dann eher als ein laues Lüftchen heraus. Aber in diesem Fall ist der Begriff, so glaube ich, tatsächlich angebracht.
Handlungs- und Kaufmotive sind wahrscheinlich so vielfältig, wie die Menschheit selbst. Sie hängen ab von unseren Erfahrungen, unseren Interessen, unseren Emotionen und Stimmungen, nur: Mit dieser unübersichtlichen Vielfalt an Einflussfaktoren kann man im Marketing natürlich nicht arbeiten.
Usability und Neuromarketing sind artverwandte Disziplinen, die sich in vielen Dingen ähneln.
Das Internet hat viele Dinge revolutioniert. Ohne in den Nutzungsprozess eingreifen zu müssen, ist es auf Webseiten möglich, genau zu sehen wo der Nutzer hingeklickt hat, wie lange er sich auf spezifischen Unterseiten aufhält und wie weit er nach unten scrollt.
Als ich vor ein paar Wochen über die neuronalen Grundlagen von Kaufentscheidungen geschrieben habe, kommentierte der Nutzer Supersieben: “Ganz ehrlich: Wo im Gehirn das (Kaufentscheidungen) stattfindet oder vielleicht im Bauch, im Ohrläppchen oder Blinddarm ist sicher nett zu wissen. Aber eigentlich egal.”
Webseiten sind die modernen Multitalente der Kommunikation. Sie sollen Fakten vermitteln, wenn faktische Informationen benötigt werden. Sie sollen Emotionen transportieren und den Nutzer begeistern, ihn mitnehmen auf eine erlebnisreiche Reise.
Seien wir ehrlich: Die meisten Kaufentscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens treffen, sind nicht sonderlich überlegt.
Noch vor etwa zwanzig Jahren ist McDonalds ein Unternehmen gewesen, das im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle gespielt hat. Familien haben hier Kindergeburtstage gefeiert – und die kleinen Racker strahlten über beide Ohren, wenn sie endlich ins Bälleparadies durften, nachdem sie ihr Kids Menü verputzt hatten.
Als David Finchers Film “The Social Network” 2010 über die Kinoleinwände flimmerte, fiel darin ein Satz, der wie kein zweiter die Macht verdeutlicht, die eine Marke heutzutage erreichen kann: “Facebook me.”