Clicks to Completion

Mit Clicks to Completion ist beim Web-Marketing und in der Suchmaschinenoptimierung der Wert gemeint, der angibt, wie viele Mausklicks Nutzer benötigen, um einen Vorgang abzuschließen bzw. eine Aufgabe zu bewerkstelligen. Da im Allgemeinen davon ausgegangen wird, dass jeder Nutzer mit dem Besuch einer Website ein bestimmtes Ziel verfolgt, ist der Wert, der sich aus den Clicks to Completion ergibt, sehr aussagekräftig, denn die Zahl der Klicks, die benötigt werden, um das selbstgesteckte Ziel – sei es ein Artikel oder ein Produkt – zu erreichen, sagt viel darüber aus, wie das Interface einer Website designed ist.

Allgemeine Informationen zum Thema

Mit der Thematik Clicks to Completion befassen sich Experten bereits, seit es das Internet gibt. Zwar geschah dies damals nicht in der analytischen Form wie heute, aber schon damals bewegte die Webdesigner die Frage, wie Seiten mit nur wenigen Klicks miteinander verbunden werden können. In den 1990er Jahren entstand im Zuge diese Analysen die sogenannte Sitemap. Bei dieser handelt es sich um eine einfache Website, die sich aus sortierten und kategorisierten Hyperlinks zusammensetzt. Wird die Sitemap innerhalb der globalen Navigation besucht, wird die Drei-Klick-Regel (dazu unten mehr) in der Regel eingehalten. Da der zeitliche Aufwand, auf Sitemaps zum Ziel zu gelangen, allerdings recht hoch ist, verloren sie nach und nach an Bedeutung. Inzwischen spielen Sitemaps faktisch kaum noch eine Rolle.

Die Bedeutung der Drei-Klick-Regel

Im Zuge der Clicks to Completion entstand die Drei-Klick-Regel, die darauf abzielt, Websites so zu gestalten, dass der Nutzer mit nicht mehr als drei Klicks zu seinem anvisierten Ziel gelangt. Andernfalls, so die These, verliere er das Interesse und wende sich von der Seite ab. Dennoch gehen die Meinungen über die Drei-Klick-Regel auseinander. Während der Webdesigner Jeffrey Feldmann dringend dazu rät, diese einzuhalten und „intuitiv funktionierende logische Hierarchiestrukturen“ aufzubauen, gibt es auch andere Ansichten und Erkenntnisse. So hat beispielsweise das Webmagazin „User Interface Engineering“ im Jahr 2003 eine Studie durchgeführt, die zu ganz anderen Schlüssen kam. Sie zeigte, dass Nutzer weit mehr Klicks akzeptieren, um zum gewünschten Ziel zu kommen. Laut Studie werden bis zu 24 oder 25 Klicks in Kauf genommen, wenn die Belohnung entsprechend befriedigend ist, also die Informationen hochwertig oder das Produkt attraktiv. Unabhängig von der tatsächlichen Anzahl der Klicks, die benötigt werden, sollten Websites jedoch grundsätzlich so aufgebaut sein, dass man mit möglichst wenig Klicks zum Ziel gelangt[1].

Click to Completion und soziale Medien

Im Zeitalter von Facebook und anderen sozialen Medien ist es in bestimmten Fällen schwierig bis unmöglich, sich an die Drei-Klick-Regel zu halten oder die Click to Completion gering zu halten. Insbesondere Shopbetreiber konstruieren häufig komplizierte Check-out-Systeme, die für die Nutzer „weite Wege“ bedeuten. Wenn ein Shop zwar auf Facebook vorhanden ist und seine Angebote anpreist, der Kaufprozess dort aber nicht initiiert und abgeschlossen werden kann, müssen User zunächst vom Facebook-Shop in den eigentlichen Online-Shop weitergeleitet werden bzw. sie müssen die Seite der sozialen Medien verlassen und die URL des Shops aufrufen. Man nennt diesen Effekt auch „Storefronts“.

Storefronts führen oft zu verfrühten Kaufabbrüchen und einer geringen Konversionsrate, weil die Anzahl der Klicks und die unterschiedlichen Designs sozialer Medien und der Homepage des Shopbetreibers Nutzer abschrecken. Erschwerend hinzu kommt meist die Tatsache, dass die Nutzer sich auf der Shopseite neu registrieren bzw. anmelden müssen.

Die Lösung ist der Check-out auf der Facebookseite, so dass sich der Umweg über den Shop gespart werden kann. Sofern dies im Einklang mit den angebotenen Produkten möglich ist, fahren Shopbetreiber gut, die diese Praxis wählen[2].

Grenzen des Prinzips Click to Completion

Das Prinzip Click to Completion im Allgemeinen und die Drei-Klick-Regel im Besonderen stoßen in der heutigen Zeit oft an ihre Grenzen. Der Grund ist eine andere Herangehensweise als früher und andere Wege, über die man auf eine Website gelangt. Vor einigen Jahren ging man davon aus, dass der wichtigste Teil einer Website die Startseite ist. Von dort aus gelangten die Besucher auf Unterseiten bzw. klickten sich durch die Navigation.

Heute gelangen User oft durch Suchmaschinen direkt auf die Unterseite, deren Inhalte zum Suchbegriff passen, sie können für favorisierte Seiten Lesezeichen setzen oder gelangen über die sozialen Medien auf die Website. Dafür sind häufig deutlich mehr Klicks nötig als die Drei-Klick-Regel vorschlägt. Dies muss sich aber nicht nachteilig auswirken, denn die oben genannte Studie hatte ja bereits herausgefunden, dass Nutzer bereit sind, deutlich mehr als drei Klicks hinzunehmen.

Vorrangiger Grund für das trotz zahlreicher notwendiger Links bleibende Interesse ist der Informationsgehalt einer Seite. Ist die Informationsdichte groß, neigen Nutzer dazu, zu bleiben und navigieren sich auch durch eine Website, wenn dafür ein scheinbar hoher Aufwand betrieben werden muss[3].

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Wenngleich viele Faktoren mit hineinspielen bei der Frage, wie hoch die Absprungrate einer Website ist, spiegelt die einfache Nutzbarkeit doch meist das Nutzerverhalten wider. Daher ist es angeraten, den Nutzern nach nur wenigen Klicks das Ziel vor Augen zu halten.

Einzelnachweise

  1. Clicks to Completion: Definition mso-digital.de. Abgerufen am 24.09.2018
  2. 5 Regeln beim Einrichten eines Facebook Shops e-commerce-magazin-digital.de. Abgerufen am 24.09.2018
  3. User Experience: myth, truth, three click and tap rule marketingland.com. Abgerufen am 24.09.2018

Weblinks