Product Owner


Als Product Owner (deutsch: Produkteigentümer) bezeichnet man eine der sechs Rollen im Scrum Prozess. Der Product Owner gehört dabei neben dem Scrum Master und dem Entwicklungsteam zu den zentralen Akteuren. Diese Person ist für die Wertsteigerung des Produkts im Entwicklungsprozess verantwortlich und leitet das Team an.

Grundsätzliche Rolle des Product Owners

Bei Scrum handelt es sich um ein Modell für die agile Softwareentwicklung. Bei dieser Methode werden täglich neue Aufgaben in Form “Daily Scrums” festgelegt. Ziel ist eine möglichst schnelle Projektbearbeitung über Sprints bei gleichzeitig sehr guten Arbeitsergebnissen. Der Product Owner nimmt dabei eine der tragenden Rollen ein, denn er trägt die Verantwortung seine Entscheidungen und für den Erfolg des gesamten Teams, auch gegenüber dem Management. Obwohl er für die Zusammenstellung der Aufgabenpakete zuständig ist, sollte er nicht als Führungskraft missverstanden werden. Der Product Owner ist nicht der Vorgesetzte des Entwicklungsteams, wohl aber dessen Ansprechpartner im Fall von Fragen oder Problemen. Gleichermaßen ist der Product Owner der Ansprechpartner für Kunden und Stakeholder, deren Interessen er auch innerhalb des Teams vertritt. Was ein Product Owner genau ist, zeigt dieses YouTube-Video aus einem Scrum-Guide.

Aufgaben des Product Owners

Der Product Owner nimmt im Scrum Team eine Vielzahl von Aufgaben wahr. Er kommuniziert regelmäßig mit dem Kunden. Er fängt dessen Wünsche und Bedürfnisse ein und vertritt diese gegenüber dem eigenen Team. Der Product Owner ist dafür verantwortlich, dass die Vorgaben des Kunden in der Softwareentwicklung berücksichtigt werden. Weitere Aufgaben des Product Owners sind:

  • Produkteigenschaften:

Der Product Owner bestimmt, welche Eigenschaften das Endprodukt in Abhängigkeit von den Wünschen des Kunden und der Nutzer aufweisen soll.

  • Priorisierung:

Er ist dafür zuständig, die Prioritäten für die Abarbeitung einzelner Arbeitspakete festzulegen.

  • Kontrolle:

Er begutachtet die Funktionalität zum Ende eines Sprints und stellt fest, ob diese dem Kunden präsentiert werden kann oder noch nicht akzeptabel ist.

  • Pflege des Backlogs:

Der Product Owner pflegt das Backlog. Hierfür entwickelt er User Stories, aus denen sich die Aufgaben für das Entwicklerteam ableiten lassen.

  • Aufgabenzuweisung:

Er bestimmt, welche Aufgaben das Entwicklerteam als nächstes abarbeiten soll. Wie das Team diese Aufgaben erledigtt, fällt allerdings nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Sind die Aufgaben erst einmal erteilt, bleiben sie bestehen und werden nicht während eines Sprints willkürlich wieder geändert.

  • Verantwortlichkeit:

Der Product Owner ist für den Erfolg oder Misserfolg des Projekts verantwortlich.


Der Product Owner ist niemals ein direkter Bestandteil des Entwicklungsteams. Er kann also nicht als Entwickler oder ähnlicher Spezialist aktiv mitarbeiten, da sich aus diesen zwei mehr oder weniger gegensätzlichen Positionen Interessenkonflikte ergeben könnten.

Die Meetings

Ein Scrum Projekt kennt mehrere Arten von Meetings. Wichtig sind für den Product Owner insbesondere die regelmäßigen Sprints, bei denen das Entwicklerteam die erstellten Funktionen vorstellt. Darüber hinaus nimmt der Product Owner im Idealfall täglich an den Daily Scrums teil, die der Aufgabenverteilung innerhalb des Projektteams dienen. Allerdings ist er nur als passiver Teilnehmer geladen, damit er auf dem Laufenden bleibt. Die Aufgabenverteilung innerhalb des Entwicklungsteams übernehmen alleine die Mitarbeiter.

Führungsaufgaben

Grundsätzlich benötigt ein Product Owner Führungsfähigkeiten, da er dem Team Aufgaben zuweist und für Probleme ein wichtiger Ansprechpartner ist. Dennoch besteht zwischen dem Product Owner und dem Entwicklungsteam keine disziplinarische Beziehung, er ist nicht der Vorgesetzte der Mitarbeiter. Wichtig ist allerdings, dass er mit ausreichenden Befugnissen ausgestattet ist, um zum Beispiel über Kosten oder Aufgabenpriorisierung  in den Bereichen entscheiden zu können, die sein Projekt betreffen.

Einordnung in das Online-Marketing

Agile Methoden sind im Online-Marketing von Vorteil, da es dort häufig um schnelle Entscheidungen und Effizienz geht. So können agile Scrum-Teams bei der Webentwicklung schnell auf Veränderungen reagieren. Product Owner spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie die zentrale Schnittstelle zwischen Kunden und Entwicklerteams darstellen und so auch für kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten sorgen können. Scrum-Teams sind neben der Webentwicklung auch im Webdesign, im UX-Design, bei der Entwicklung von Social-Media-Tools oder bei der Content-Produktion möglich.

Weblinks