Deine Nutzer zur kreativen Content-Erstellung zu animieren ist eine schwierige Aufgabe. Doch es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem: Interaktiver Content.
In diesem Artikel erfährst Du anhand unserer fünf Tipps alles Wichtige über die Vorteile von interaktivem Content in einer Marketing-Strategie.
Interaktiver Content funktioniert, weil er Deine Zielgruppe dazu bringt aktiv zu werden, bevor sie die gewünschten Informationen erhält. Diese Form des Contents funktioniert außerdem so gut, weil sie direkt mit dem Faktor Zeit zu tun hat. Und Zeit ist wertvoll.
Interaktiver Content ermutigt Nutzer, ein einen Teil ihrer Zeit zu investieren. Als Belohnung erhalten sie von Dir Informationen mit Mehrwert. Diese können wiederum zu einer exzellenten User Experience führen, zu Social Shares und einer Menge Traffic auf der Seite. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Du diese interaktiven Inhalte gut gestaltest.
Interaktiver Content wird bereits als die Zukunft des Content-Marketings bezeichnet. Dabei handelt es sich aber nicht um ein neues Phänomen, dessen Bedeutung innerhalb weniger Monate wieder abflachen wird. Eine aktuelle Studie zeigt, dass rund 46 Prozent der Content-Marketer interaktiven Content einsetzen, mit steigender Tendenz. Wer seine Strategien also auf interaktiven Content ausrichtet, kann dem Wettbewerb einen deutlichen Schritt voraus sein.
Die Basis jeder erfolgreichen Marketing-Kampagne ist die Zielgruppenanalyse, um herauszufinden für welche Marketingform die Zielgruppe empfänglicher ist. So zeigt eine Studie zum Beispiel, dass 91 Prozent von B2B-Kunden interaktiven und visuellen Content bevorzugen. Deine ideale Zielgruppe sucht also bereits nach interaktivem Content. Zeit, ihre Bedürfnisse zu bedienen!
Ein weiteres wichtiges Schlüsselelement einer erfolgreichen Marketing-Strategie ist es, Deiner Zielgruppe weiterzuhelfen. Wenn Deine Zielgruppe nicht versteht, was Du anbietest oder sie Dein Angebot verwirrt, kann das potentielle Kunden vom Kauf abhalten oder zu Absprüngen führen - und so meist direkt zu einem Mitbewerber.
Fast die Hälfte aller Marketer berichtet laut einer Umfrage, dass interaktiver Content effizienter bei der Kundenlenkung ist als passiver Content.
Abbildung 1: Conversion Studie von Demand Metric (Quelle)
Jedes Unternehmen sucht nach Möglichkeiten, um die eigene Conversion Rate zu erhöhen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Leads geht, E-Mail-Adressen gesammelt oder Käufe erzielt werden, Conversions sind immer ein zentraler Erfolgsfaktor in jeder Marketingkampagne.
Interaktiver Content kann laut einer Studie für zwei Mal höhere Conversions sorgen als traditionelle Content-Formen. Zugleich sind interaktive Inhalte nicht nur für verkaufsorientierte Marketing-Teams sinnvoll, sondern sie verringern zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass ein neues Content-Format nicht funktioniert.
Auch wenn Dein primäres Marketingziel einer Kampagne nicht auf Käufen besteht, kannst Du dennoch von dieser Content-Form profitieren. So konnte belegt werden, dass interaktiver Content bis zu 5 Mal mehr Seitenaufrufe erzeugt als statischer Content. Die Chance ist dadurch größer, dass aus neuen Besuchern langfristig zahlende Kunden werden.
Hier kommen fünf Beispiele für interaktiven Content, die Dir dabei helfen, Marketingziele mit Erfolg zu erreichen.
Ein Quiz ist immer ein Contentelement, das Spaß macht. Dabei können Deine Besucher Fragen auswählen, um ein Ergebnis zu erhalten. Buzzfeed wird meist als "King of Quizzes" bezeichnet. Tatsächlich können aber nicht nur große Marken von dieser Art von Content profitieren.
Beispiel: Kayla Hollatz ist Inhaberin eines kleinen Unternehmens, das Branding-Services anbietet. Um mit interaktivem Content Leads zu gewinnen, hat sie ein Persönlichkeitsquiz entwickelt, das sie "Was ist Dein Stil bei Markenbotschaften?" nennt.
Abbildung 2: Quiz Case Study von Kayla Hollatz (Quelle)
Nachdem sie ihr Quiz auf ihrer Website eingebunden hatte, konnte Kayla 1.480 Leads mit einer Conversion Rate von 55,8 Prozent erzeugen, mit nur einem interaktiven Content-Element. Auch Du kannst solche Ergebnisse erreichen. Gerade ein Quiz kann mehr Spaß machen als Du zunächst denkst.
Möglich sind auch weitere Quiz-Formate wie:
Persönlichkeitstest
Bestenlisten
Multiple-Choice-Quiz
Sobald Dein Quiz online ist, solltest Du die E-Mail-Integration optimieren, um E-Mail-Adressen zu sammeln. Die gewonnen E-Mail-Adressen kannst Du dann erfolgreich für E-Mail-Marketing einsetzen, um aus Leads zahlende Kunden zu machen.
Rechner sind ebenfalls beliebte interaktive Content Elemente. Zugleich bieten sie Dir Möglichkeiten, um die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe zu verstehen. Aus diesen Erkenntnissen kannst Du anschließend Buyer Personas ableiten. Rechner sind besonders geeignet, weil sie Nutzer dazu auffordern, Daten einzugeben. Auf der Basis dieser Daten erzeugst Du ein Ergebnis, das Deinen Nutzern angezeigt wird. Zugleich werden die Ergebnisse perfekt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet, sodass Du perfekten, hochspezifischen Content geschaffen hast.
Ein schönes Beispiel für einen Rechner liefert hier die New York Times.
Abbildung 3: Hypothekenrechner der New York Times (Quelle)
Wenn ich dort den Preis für mein Haus zusammen mit der Zeit eingebe, die ich dort bleiben möchte, ermittelt der Rechner für mich die jeweilige Hypothekenrate. Anstelle eines generischen Inhalts wird die Information also perfekt für mich persönlich angepasst.
Gehen wir davon aus, dass Du eine Marketing-Agentur führst, die einen Rechner entwickeln möchte. Du forderst Deine Zielgruppe auf, dort ihr jährliches Einkommen anzugeben, die Angestelltenanzahl und wie hoch deren monatlichen Ausgaben sind. Auf der Basis dieser Eingaben wird der Rechner ermitteln, welches Marketing-Budget dann noch möglich ist.
Wenn jemand den Rechner genutzt hat und das empfohlene Marketing-Budget liegt bei 10.000 US-Dollar pro Monat, kannst Du den Content darauf ausrichten. Anstelle von Marketing-Empfehlungen für Einsteiger, kannst Du diesem Nutzer zum Beispiel gleich passende Marketing-Agenturen empfehlen oder Tipps geben, wie er eine gute Marketing-Agentur findet.
Wenn der Rechner einem Nutzer anzeigt, dass ihm 100 US-Dollar monatlich fürs Marketing zur Verfügung stehen, könntest Du ihm passende kostenlose Marketing-Tipps ausliefern. Wenn Du in Rechner investierst, schaffst Du mit Deinem interaktivem Content etwas sehr Wichtiges: Relevanz!
Viele Unternehmen scheuen Infografiken, denn eine gut gemachte Infografik kann eine kosten- und zeitintensive Aufgabe sein. Tatsächlich sind Infografiken die beliebteste Form von statischem Content.
Das kommt nicht von ungefähr, denn schließlich werden Infografiken statistisch gesehen drei Mal häufiger in Sozialen Netzwerken geteilt als alle anderen Content-Formate. Wenn Du nun eine interaktive Infografik erzeugst, kannst Du noch mehr Nutzer erreichen und diese zu Conversions ermutigen, wenn sie Deine Seite besuchen.
Du kannst verschiedene interaktive Elemente in Infografiken einfügen, indem Du ein visuelles Content-Element kreierst, das Deine Besucher zum Handeln auffordert. Solche Elemente können sein:
Buttons, deren Klick weitere Informatione zu einem Aspekt der Infografik liefert
Eine Schaltfläche, die verschoben werden kann, um Statistiken zu zeigen.
Hover-Elemente beim Mouseover.
Hier ist ein passendes Beispiel für eine interaktive Infografik, die tägliche Routinen von kreativen Menschen aufzeigt:
Abbildung 4: Informative Infografik von Podio (Quelle)
Indem Du mit der Mouse über die farbigen Sektionen der Infografik fährst, kannst Du mehr Informationen zu einem spezifischen Thema erhalten. Der Nutzer wird dabei nicht nur direkt eingebunden, sondern die Publisher können ihre Infografik noch wertvoller machen, ohne den Nutzer mit Daten zu überfluten.
In einem Blogbeitrag für Copyblogger hat Scott Brinker von ion Interactive gesagt:
„By its very nature, interactive content engages participants in an activity: answering questions, making choices, exploring scenarios. It’s a great way to capture attention right from the start. Individuals have to think and respond; they can’t just snooze through it.“
Eine einfache und darüber hinaus sehr effiziente Möglichkeit, Besucher zum Handeln zu bewegen ist, das Karussell-Format.
Diese Taktik hat sich vor allem auf Facebook bewährt, wo Werbung im Karussell-Format zehn Mal besser als gewöhnliche Werbeformate funktioniert. Der Grund ist klar: Weil es sich um ein interaktives Element handelt. Wenn Du also Deine Besucher fesselst und sie dazu bringst, etwas zu tun, werden sie sich intensiv mit Deinem Content beschäftigen. Aber selbstverständlich profitiert nicht nur bezahlte Werbung von interaktiven Karussells.
Websites können dieses Content-Format perfekt einbinden, um Nutzer zum Durchklicken zu animieren, wenn diese mehr Informationen erhalten wollen. Ein gutes Beispiel dafür liefert Tea Round App auf seiner Homepage.
Abbildung 5: Tea Round App Homepage (Quelle)
Indem die Betreiber die Produkt-Erklärung mit Hilfe des Karussell-Formats auf vier Schritte verteilen, wird das Interesse der Nutzer sofort geweckt, wenn sie auf die Landingpage kommen.
Die gewünschte Information ist nicht sofort verfügbar. Sie müssen dafür ein wenig Zeit investieren und handeln. Daraus wurde hier ein toller Ansatz, um Nutzer mit dem Content interagieren zu lassen.
Die letzte hier vorgestellte Form von interaktivem Content ist eine bekannte Content-Form mit neuem Anstrich: Das Video.
Es ist belegt, dass Video-Content hervorragende Ergebnisse für Marketer in ganz unterschiedlichen Branchen liefert. Laut einer Studie von Hubspot haben sogar 51 Prozent der befragten Marketer gesagt, dass Videos im Vergleich zu allen Content-Arten den besten ROI haben. Dieses Ergebnis könnte mit interaktiven Content-Elementen in den Videos noch gesteigert werden.
Interaktive Videos gibt es in ganz verschiedenen Größen und Formaten. Du kannst ein Video gestalten, das Deine Nutzer durch Klicks, Eingabe oder eine andere Handlung einbindet. Indem Deine Nutzer Zeit in Deinen Content investieren, wird das zu deutlich längeren Verweildauern führen, was sich wiederum positiv auf Deine Conversion Rate auswirken kann.
Die Zeitung "The Guardian" hat etwas Ähnliches auf der eigenen Website veröffentlicht, die "Sieben digitalen Todsünden". Das Video startet mit einer 30-sekündigen Einleitung, während dieser die Nutzer eine kurze Übersicht über den Content erhalten, den sie anschließend konsumieren können. Danach werden sie zu diesem Bildschirm umgeleitet, wo sie eine Auswahl treffen können, über welche "Sünde" sie sich zuerst informieren wollen.
Abbildung 6: Video von The Guardian (Quelle)
Interaktive Videos sind eine hervorragende Möglichkeit, um Deine Zielgruppe mit dem Video interagieren zu lassen. Wenn man davon ausgeht, dass allgemein nur 65 Prozent der Zuschauer mehr als 75 Prozent des gesamten Videos anschauen, kannst Du davon ausgehen, dass Interaktivität der entscheidende Faktor sein kann, damit Nutzer das komplette Video ansehen werden.
Das Ziel von jedem Content-Element, ob interaktiv, dynamisch oder statisch, sollte User Engagement sein.
Da interaktiver Content nachweislich Nutzer zum Handeln animiert, solltest Du diese Form des Contents auch in Deine Marketing-Strategie integrieren. So steigerst Du die Chance auf handfeste Erfolge.
Veröffentlicht am Mar 20, 2018 von Elise Dopson