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Was ist nachhaltiges Webdesign?

In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was “nachhaltiges Webdesign“ eigentlich bedeutet, warum es heute so wichtig ist und zeigen Dir 6 Möglichkeiten, wie Du nachhaltiges Design auf Deiner eigenen Website umsetzen kannst.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger und Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Neben der Anpassung von Betriebsabläufen ist es daher nur logisch, auch die Auswirkungen eingesetzter Technologien zu überprüfen.

Hier kommt das nachhaltige Webdesign ins Spiel. Obwohl das Stichwort inzwischen regelmäßig aufkommt und ein durchaus beliebtes Gesprächsthema ist, gibt es noch immer Unklarheiten, was nachhaltiges Webdesign genau bedeutet.

In diesem Beitrag stellen wir klar, was nachhaltiges Webdesign ist und wie Du Deine eigene Website umweltbewusster gestalten kannst.

Entdecke, wie Du mit Ryte Sustainability den CO2-Fußabdruck Deiner Website berechnen, optimieren und kompensieren kannst.

Eine Einführung in nachhaltiges Webdesign

Es gibt zahlreiche Diskussionen darüber, was nachhaltiges Webdesign ist.

Tom Greenwood, Mitbegründer der Londoner Designagentur Wholegrain Digital und Autor des Buchs Sustainable Web Design, sagt:

„The internet may be digital, but it carries a very physical cost. From image files to colours to coding languages to servers, the choices we make in our web work can eat up electricity and spit out carbon – and as the internet grows, so does the cost to the environment.”

– Das Internet mag zwar digital sein, aber es hat einen physischen Preis. Von Bilddateien über Farben und Programmiersprachen bis hin zu Servern – die Entscheidungen, die wir bei unserer Webarbeit treffen, können Strom verbrauchen und Kohlenstoff ausstoßen.

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Abb. 2: Energieverbrauch des Internets – Quelle: climateimpact.com

Greenwood beschreibt nachhaltiges Webdesign als einen Ansatz, bei dem Webdienste mit Rücksicht auf den Planeten und die Menschen gestaltet werden. Er ist auch der Ansicht, dass eine Website nur dann unter die Kategorie nachhaltiges Webdesign fällt, wenn sie „digitale Produkte und Dienstleistungen anbietet, die den Prinzipien des Sustainable Web Manifesto entsprechen: sauber, effizient, offen, ehrlich, regenerativ und widerstandsfähig.“

Warum solltest Du Deine Website nachhaltig gestalten?

Wäre das Internet ein Land, wäre es laut The Sustainable Web Manifesto der weltweit siebtgrößte Umweltverschmutzer. Eine solche Statistik gibt Anlass zur Sorge darüber, wie stark sich die digitale Industrie auf unseren Planeten auswirkt.

Beim nachhaltigen Webdesign geht es vor allem darum, den Verbrauch und die Nutzung von Ressourcen zu reduzieren. Leider wird der digitale Bereich beim Thema Umweltschutz oft übersehen und genau deshalb müssen wir uns erst recht auf ihn konzentrieren. Weil unsere digitalen Aktivitäten einen wirklich großen Fußabdruck hinterlassen, müssen wir sie genau unter die Lupe nehmen und entsprechende Veränderungen vornehmen.

Vorteile nachhaltiger Websites

Diese Änderungen haben gleich mehrere Vorteile. Ein Hauptpunkt ist natürlich, dass wir damit unserem Planeten helfen, indem wir unseren Ressourcenverbrauch und die dadurch entstehenden Emissionen reduzieren. Denn durch die nachhaltige Gestaltung Deiner Website wird die Energie, die für ihren Betrieb benötigt wird, reduziert.

Daneben gibt es noch weitere Vorteile, die über den Schutz unseres Planeten hinausgehen. Wenn Du Deine Website so gestaltest, dass sie weniger Kohlenstoffemissionen verursacht, kannst Du zum Beispiel auf lange Sicht auch spürbar Geld sparen. Mit umweltfreundlichen digitalen Praktiken kannst Du den Ressourcenverbrauch Deiner Website verringern, wodurch Du bei den Entwicklungskosten und dem Hosting Deiner Website sparst.

Durch umweltbewusstes Webdesign schaffst Du ganz nebenbei auch eine leichter zugängliche, schnellere und benutzerfreundliche Website. Diese Faktoren wirken sich auch positiv auf die SEO-Rankings Deiner Website aus. Wie genau? Sie verbessern das Nutzererlebnis Deiner Besucher:innen und sorgen damit dafür, dass sie gerne mit Deiner Seite interagieren und gerne auf Deine Website zurückkehren. Das trägt wiederum dazu bei, die Effizienz Deiner Website zu verbessern und zu verhindern, dass potenzielle Kunden von Deiner Website vorzeitig abspringen.

Der Nachhaltigkeitsaspekt spielt in der Wirtschaft inzwischen generell eine entscheidende Rolle. Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass mehr als ein Drittel der Verbraucher weltweit bereit ist, für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen mehr zu bezahlen. Daher ist nachhaltiges Webdesign neben den Vorteilen für die Umwelt auch gut fürs Geschäft. Es hilft Dir, Dich von der Masse abzuheben und umweltorientierte Produkte und Dienstleistungen sind heute gefragter denn je.

Das soll natürlich nicht heißen, dass wir dafür plädieren, Umweltschutz rein mit dem Ziel zu betreiben, mehr Geld zu verdienen (auch wenn das höchstwahrscheinlich ein positiver Nebeneffekt der Reduzierung Deiner Kohlenstoffemissionen sein wird). Du solltest Dich unbedingt davor hüten, in die Greenwashing-Falle zu tappen. Zweifelhafte grüne Referenzen zu vermarkten, einfach um den Anschein eines nachhaltigen Unternehmens zu haben und damit mehr Geld zu verdienen, ist keine gute Idee.

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck Deiner Website?

Bei Ryte nehmen wir das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst. Deshalb haben wir einen Rechner für den CO2-Ausstoß von Websites entwickelt und bieten Dir mit Ryte Sustainability die Möglichkeit, Deine Emissionen zu kompensieren und zu reduzieren.

Das ist Deine Gelegenheit, unseren kostenlosen CO2-Fußabdruck-Rechner auszuprobieren und Dir anzusehen, wie Deine Website derzeit abschneidet.

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Abb. 3: Der Ryte CO2-Rechner zur Überprüfung Deiner Website-Emissionen

Worauf kommt es bei nachhaltigem Webdesign an?

Das Sustainable Web Manifesto ist eine öffentliche Erklärung mit dem Ziel, ein nachhaltiges Internet zu schaffen. Das Projekt ermutigt Unternehmen, Nachhaltigkeit in ihre Arbeit einzubeziehen, indem sie das Manifest unterzeichnen, um gemeinsam ein Internet zu schaffen, das gut für uns Menschen und den Planeten ist. Mit der Unterzeichnung des Manifests erklären Unternehmen, die sechs Prinzipien für nachhaltiges Webdesign umzusetzen.

Zu diesen Grundsätzen für nachhaltiges Webdesign gehört, dass Dienstleistungen mit erneuerbaren Energien betrieben werden und dass sie so wenig Energie und materielle Ressourcen wie möglich verbrauchen.

Außerdem müssen die Produkte und Dienstleistungen für jeden zugänglich sein (Stichwort Barrierefreiheit), den Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten ermöglichen und einen offenen Austausch von Informationen erlauben. Ehrlichkeit ist hier entscheidend. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass Dienstleistungen oder Produkte die Nutzer:innen in keinem Fall ausnutzen oder in die Irre führen dürfen.

Die Produkte und Dienstleistungen der teilnehmenden Unternehmen müssen außerdem eine Wirtschaftsstruktur unterstützen, die sowohl den Planeten als auch die Gesellschaft stärkt.

Und schließlich müssen die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen an den Orten und zu den Zeiten funktionieren, an denen die Menschen sie am meisten brauchen.

Bislang haben bereits 2.277 Teilnehmer:innen das Manifest unterzeichnet und sich damit verpflichtet, die Grundsätze bei ihrer Arbeit anzuwenden.

6 Wege zu nachhaltigem Webdesign

Nachdem Du nun genau weißt, worauf es beim nachhaltigen Webdesigns ankommt, fragst Du Dich wahrscheinlich, wie Du Dein Webdesign umweltfreundlicher gestalten kannst. Im Folgenden findest Du ein paar einfache Maßnahmen, die Du auf Deinen Webseiten umsetzen kannst.

1 – Entscheide Dich für grünes Website-Hosting

Wenn es um nachhaltiges Webdesign geht, ist eine der besten Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, die Entscheidung für grünes Website-Hosting. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Webhosting-Lösung, die mit umweltfreundlichen Ressourcen wie erneuerbaren Energien betrieben wird, und nicht mit kohlenstoffintensiven Optionen, die keine saubere Energie nutzen.

Indem für das Web-Hosting grüne Ressourcen genutzt werden, können Website Betreiber ihren ökologischen Fußabdruck deutlich verringern. Wenn man bedenkt, wie groß das Internet ist und wie viele Daten jede Sekunde übertragen werden, wird das Ausmaß des Problems deutlich – und der potenzielle Nutzen, wenn alle ihre Websites und Rechenzentren mit erneuerbarer Energie betreiben würden.

2 – Erleichtere die Auffindbarkeit von Informationen, durch eine verbesserte Website-Navigation

Dieser Punkt deckt sich sehr gut mit den Richtlinien des Sustainable Web Manifesto. Für ein umweltfreundliches Webdesign solltest Du versuchen, Informationen leicht auffindbar zu machen. Barrierefreiheit ist übrigens nicht nur für eine umweltfreundlichere Website wichtig, sondern auch für ein besseres Nutzererlebnis.

Entscheidend ist, wie einfach Nutzer:innen auf Deiner Website navigieren können. Je einfacher die Navigation, desto kürzer ist die Zeit, die die Nutzer:innen damit verbringen, auf Deiner Website hin und her zu klicken und nach den gewünschten Informationen zu suchen. Und zusätzlich hilft das dabei, Deinen Kunden volle Transparenz zu bieten.

Schon gewusst? Die Ryte Plattform macht nicht nur Nachhaltigkeit zu einem Schlüsselelement guter Websites, sondern bietet auch wichtige Features zur Verbesserung der Website Barrierefreiheit.

3 – Steigere die Effizienz Deiner Website

Wie schon erwähnt, ist es für ein umweltbewusstes Webdesign wichtig, den Ressourcenverbrauch der Website zu reduzieren und deren Effizienz zu steigern. Durch die Optimierung verschiedener Elemente wird die Geschwindigkeit und Gesamtleistung Deiner Website verbessert.

Konkret solltest Du dafür Deine Bilder komprimieren, Caching verwenden, CDNs einrichten, auf Custom Fonts verzichten und andere Dateigrößen nach Möglichkeit reduzieren.

Du kannst auch noch weiter gehen, indem Du Dir die Skripte ansiehst, die auf Deiner Website verwendet werden, und nicht benötigte Skripte löschst oder nach effizienteren Codierungsmethoden suchst. Auch „Lazy Loading“ von Elementen – wie z. B. Bildern – kann dazu beitragen, dass weniger Daten verschwendet werden.

Tipp: Im Ryte Magazine findest Du noch viele weitere Möglichkeiten, wie die Performance Deiner Website verbessern kannst und dabei ihre Emissionen reduzierst.

4 – Prüfe die Medien, die Du auf Deiner Website verwendest

Auch das ist wichtig: Nimm Dir etwas Zeit, um über die visuellen Inhalte nachzudenken, die Du auf Deiner Website verwendest. Hochwertige Fotos und Videos sind zwar beeindruckend, aber diese Medien wirken sich auch auf den ökologischen Fußabdruck Deiner Website aus. Außerdem bringt wahrscheinlich nicht jeder Inhalt einen Mehrwert für Deine Website.

Daher kannst Du wahrscheinlich getrost einige davon entfernen und trotzdem eine tolle Wirkung auf Deine Zielgruppe haben. Es geht vor allem darum, ein Gleichgewicht zwischen visuell ansprechenden, hochwertigen Inhalten und ökologischer Nachhaltigkeit zu finden. Wie oben schon erwähnt, sollte Lazy Loading von Bildern so oder so implementiert werden, um die Menge an Inhalten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt angefordert werden, zu reduzieren.

5 – Entscheide Dich für ein responsives Design

Die Wahl eines responsiven Designs mag vielleicht nicht wie eine nachhaltige Webdesign-Praxis erscheinen, aber es ist definitiv eine. Responsive Design ist ein Webdesign, das auf mehreren Geräten problemlos angezeigt werden kann – ein wichtiger Aspekt in der heutigen Zeit, in der wir mit unterschiedlichsten Geräten und Bildschirmen auf das Internet zugreifen.

Entscheidest Du Dich für diese Art von Design, passt sich Deine Website an die verschiedenen Formate an und Du kannst dabei Deinen Ressourcenverbrauch senken.

Achten solltest Du darauf, dass Deine Website auch für mobile Nutzer:innen, die eine schwankende oder unzuverlässige Verbindungsgeschwindigkeit haben, schnell genug lädt. Da die meisten Websites inzwischen in den Mobile-First-Index aufgenommen wurden, prüft auch Google die Geschwindigkeit Deiner Website mit dem mobilen Crawler – es lohnt sich also, mobilen Nutzern Vorrang zu geben.

6 – Berücksichtige die von Dir eingesetzte Technologie

Wenn es Dir wirklich wichtig ist, ein nachhaltiges Unternehmen zu sein, solltest Du auch die Technologie berücksichtigen, die Du für die Erstellung oder Pflege Deiner Website verwendest.

Einem Artikel der BBC zufolge werden schätzungsweise 1,6 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen durch den Betrieb und die Herstellung digitaler Technologien verursacht. Einfache Änderungen, wie z. B. physische Geräte (Computer, Laptops, Mobiltelefone) länger zu behalten und nicht so regelmäßig aufzurüsten, können eine Menge unnötiger Kohlenstoffemissionen einsparen.

Es ist also sicher eine gute Idee, ein Technologie-Audit für die Webentwicklung durchzuführen. Sieh Dir Deine vorhandene Technologie an und suche nach Möglichkeiten, sie zu reduzieren – dazu kann auch die Software gehören, die Du für den Online-Betrieb Deines Unternehmens verwendest. Gibt es umweltfreundlichere CMS-Optionen, Web-Frameworks oder Software, die Du nutzen kannst?

Tipp: Noch mehr Insights zur Gestaltung nachhaltiger Websites bekommst Du in unserem Ebook Der Weg zur klimaneutralen Website und unserer Checkliste So reduzierst Du den CO2-Fußabdruck Deiner Website.

Abschließende Gedanken zu nachhaltigem Webdesign

Es herrscht nach wie vor viel Unklarheit darüber, was eine umweltbewusste Website ist. Nachhaltiges Webdesign ist eine Möglichkeit, Webdienste zu gestalten, die den Planeten und die Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Nachhaltige Webdesigns haben positive Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Es gibt eine Reihe von Praktiken, die Du anwenden kannst, um die Grundsätze des nachhaltigen Webdesigns zu verwirklichen. Das Wichtigste ist jedoch, dass Du Deinen eigenen Ressourcenverbrauch reduzierst.

Was denkst Du über nachhaltige Websites und die Zukunft des Webdesigns? Werden Nachhaltigkeitsaspekte zukünftig im Mittelpunkt neuer Web-Frameworks stehen? Was kann noch getan werden, um eine Website grüner und effizienter zu machen?

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Veröffentlicht am Aug 18, 2022 von Matt Tutt