Aller guten Dinge sind…9! Abermals öffnete die brandboxx im schönen Salzburg Ihre Türen für die größte Konferenz zur Suchmaschinenoptimierung in Österreich, der SEOkomm. Auch Ryte war wieder hautnah mit dabei. Welche Eindrücke und Momente uns in Erinnerung blieben, habe ich in diesem Recap zusammengefasst.
Ab 9:00 strömten SEO-Größen, Experten und all jene die es werden wollen, durch die Hallen der brandboxx. Bewaffnet mit frischem Barista Kaffee (oder einem morgentlichen Glühwein vom Ryte Stand) ließen sie sich erwartungsvoll vor der Main Stage nieder. Allesamt bereit für spannende Insights, explosives Know-How und die volle Dröhnung "Best Practice"!
Figure 1: Kuschelstimmung am Ryte Glühweinstand
Eine Tradition bei der SEOkomm, die Keynote von Marcus Tandler, durfte auch 2018 nicht fehlen. Marcus sorgte für einen furiosen "Slide Storm", der auch die größten Morgenmuffel direkt wachrüttelte.
Marcus begann den Vortrag mit einem Beispiel unserer eigenen spanischen Subdomain und bewies, warum ein gesunkener Sichtbarkeitsindex nicht immer negativ sein muss. es.ryte.com hatte im August starke Einbußen in der Sichtbarkeit erlebt. Mit unserem Tool Search Success und einem Filtern nach negativen Trends überprüft, wurde aber schnell deutlich, dass die Seite effizienter und nicht schlechter wurde. Ineffiziente URLs wurden demnach aus der Top 10 bei Google gespült, was in einer gesunkenen Sichtbarkeit resultierte. Letztendlich sorgte diese Bereinigung jedoch für einen Klick Anstieg um 33%.
Weiter ging es mit knallharten Fakten zur "scraped data". Anschaulich zeigte Marcus hier, wie groß die Diskrepanz der Daten von verschiedenen Anbietern im Vergleich zur Search Console ausfällt. Ein wichtiges take away: Verlasse Dich nicht blind auf die Daten verschiedener Tools. Überprüfe selbst und vergleiche mit echten Google-Daten, um einen akkuraten Überblick über Deinen Erfolg zu behalten.
Marcus blickte dann mit der folgenden Prognose in die Zukunft: "Future is voice". Um es vereinfacht zu sagen - aus Tippen und Lesen wird Zuhören und Verstehen. Voraussichtlich 2029 werden Maschinen emotionale Intelligenz besitzen und auf einem menschlichen Level Konversationen führen sowie verstehen können. Die Zukunft des Search beeinflusst das enorm. Gesuchte Informationen müssen durch tiefes Verständnis der Suchanfrage auf einen Blick geliefert werden, die richtige Aussage stets am richtigen Fleck.
Structure all the things: Stelle sicher, dass die Informationen Deiner Seite so strukturiert wie möglich sind. Ein ungeordneter Texthaufen allein hat keine Zukunft. Bestenfalls nutzt du dazu JSON-LD oder schema.org.
Think PWA: Überlege dir schon im Vorfeld, wie Deine Website als PWA (progressive web app) bestehen kann. Mache Deinen Inhalt zu einer "keepable experience", also einer bleibenden Erfahrung und Erinnerung für den Nutzer.
Die Keynote gibt es übrigens hier in voller Länge. Mehr Insights findest Du in seinem Artikel.
Figure 2: Marcus mit knackigen 420 Slides
Bastian zeigte in seinem spannenden Vortrag auf, was Logfile Analyse so wichtig macht, welche Möglichkeiten es zur Analyse gibt und wie durch diese Daten fundierte Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden können.
Logfile Analyse ist relevant. Mit ihr können u.a. Anomalien im Crawl-Verlauf erkannt werden, Spambots und Scraper aufgespürt und blockiert werden, um das Serversystem zu entlasten und auch 4xx Fehler lokalisiert werden, um negative Signale schnell abzuwenden.
Was es zum Thema Logfile Analyse zu beachten gilt:
One-fits-all Lösungen gibt es nicht. Überlege Dir daher genau, wo Deine Prioritäten liegen und welche Kapazitäten Dir für die Analyse zur Verfügung stehen.
Vorbereitung ist alles. Frage Dich, was Du mit der Logfile Analyse überhaupt erreichen willst und welche Daten dafür notwendig sind.
Crawl-Daten only. Kommuniziere auch der IT deutlich, dass Du nur Daten von Suchmaschinen-Bots sehen möchtest.
Reverse-DNS nutzen. Vertraue dem User Agent nicht blind, denn er ist eventuell nicht der, für den er sich ausgibt.
Wichtig: Logfile Auditing ist kein schnelles Projekt, sondern ein langfristiger Prozess. Hierfür müssen Daten kontinuierlich fortgeschrieben werden. Wie von Bastian erwähnt, helfen Tools wie Ryte Botlogs dabei, die Analyse deutlich zu vereinfachen und auch täglich durchführbar zu machen.
Martin ist Meister des Contents. Das hat er bereits kontinuierlich auf der SEOkomm bewiesen. Sein aktueller Beitrag handelte davon, wie Du den richtigen Content für deine Seite erstellst und bestehenden Content für User und Suchmaschinen attraktiver machst.
Sein Credo: Content muss nicht für Suchmaschinen sondern für Besucher optimiert werden. Der Fokus liegt also klar auf der User Experience Optimization, der Optimierung von Nutzererfahrung, anstatt klassischer Suchmaschinenoptimierung.
Was will ich von meinem Besucher?
Was will mein Besucher von mir?
Welche meiner Inhalte sind wirklich relevant?
Wollen die Leute zu ihrer Anfrage überhaupt Text oder etwas gänzlich anderes? (z.B. Bilderserien, Video-Tutorials etc.)
Je nach Besucheranspruch muss sich der Inhalt also anpassen. Entsprechende Inhalte werden dann mit positiven Nutzersignalen belohnt ( z.B. Shares oder Empfehlungen).
Figure 3: Martin Höllinger über den richtigen Content
Googles Zukunft ist öffentlich. Wir müssen sie nur lesen und verstehen. Ganz nach diesem Motto widmete sich Johannes in seinem Vortrag den SERPs und zeigte Chancen auf, die Du Dir zu nutze machen kannst.
Google regiert den Index. So viel ist klar. Leider geraten organische Treffer immer häufiger in den Hintergrund der ausgespielten Ergebnisse. Laut Johannes wird es keinen starren Conversion-Prozess mehr geben. Vielmehr geraten “micro moments” in den Fokus, also Impulse die das Interesse des Nutzers steigern und erhalten sollen.
Er hat dazu geraten, sich bewusst zu machen, welchen User Intent die Seite befriedigen soll. Dieser wird Dir dann verraten, ob Du organisch dauerhaft in den SERPs bestehen kannst.
Ranking Chancen ergeben sich bei folgenden Intents:
Website/Navigational. Der Nutzer sucht nach einer konkreten Markendomain wie beispielsweise Haribo
Know/Informational. Der Nutzer sucht Informationen zu einem konkreten Thema.
Die beste Chance auf Erfolg wäre es also, eine Marke zu etablieren oder den Content informationsbasiert auszurichten. Sein Tipp zu informationsbasiertem Content: Erkläre etwas in einer Tiefe, wie Google es in den SERPs gesteuert nicht anzeigen kann (z.B. "Warum entwickelt sich der Aktienkurs nach oben?").
Bastian nahm sich in seinem zweiten Vortrag auf der SEOkomm das Thema Relaunch vor. Das Definieren Deiner Anforderungen an den Relaunch, eine genaue Dokumentation während des Vorgangs sowie stetiges Testen, seien essentiell für einen erfolgreichen Relaunch. Er rät zu einer Migration-Checkliste mit allen wichtigen Punkten.
Was muss ich mich vor einem Relaunch fragen?
Welche Strategie verfolge ich bei der Migration?
Was genau will ich migrieren?
Wer ist für die verschiedenen Schritte zuständig?
Welche Faktoren müssen getestet werden?
Was soll auf der Seite bleiben und was soll gehen?
Eine Migration verläuft effizienter und auch leichter, wenn die technischen Faktoren der Domain im Vorfeld stimmen. Daher lohnt es sich, wenigstens kaputte Seiten und Links zuvor zu korrigieren. Nach der Migration solltest du einen neuen Crawl durchführen - ganz nach dem Motto "better safe than sorry".
Figure 4: Never change a running system - Bastian Grimms Vortrag
"Die SEO Konferenz mit Herzblutgarantie.” Dies ist der Slogan der SEOkomm 2018 und meiner Meinung nach auch absolut treffend gewählt. Die SEOkomm vereinte abermals SEO Freunde aus der ganzen Welt zum angeregten Informationsaustausch. So nahm das Ryte Team nicht nur Gepäck zurück nach München sondern auch eine geballte Ladung Inspiration, Wissen und schöne Erinnerungen. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Veröffentlicht am Nov 29, 2018 von Editorial Team