Autoresponder

Ein Autoresponder ist ein E-Mail-Marketinginstrument, um automatisiert Angebote zu verschicken. Dabei wird eine Liste von Mailempfängern aufgebaut, die regelmäßig mit Informationen versorgt werden.

Allgemeine Informationen zum Thema

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Autorespondern. In der einen Form wird der Absender einer Mail darüber informiert, dass der Empfänger gerade nicht erreichbar ist (Beispiel: „Ich bin vom 30.12. bis 4.1. wegen meines Urlaubs nicht erreichbar, beantworte Ihre Mail aber, sobald ich wieder zurück bin.“). Dieser Autoresponder wird nur aktiv, wenn eine Mail eingeht. Für das Online-Marketing ist die zweite Form des Autoresponders bedeutsam, der Follow-Up-Autoresponder. Hier werden Mails mittels eines Programms zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt an ausgewählte Personen versendet. Wie oft das geschieht, entscheidet der Benutzer[1].

Da bei der Aktivierung des Autoresponders der Empfänger von sich aus aktiv werden muss, handelt es sich nicht um unerlaubte Werbung oder SPAM. Dennoch reicht das Ausfüllen des Eintragungsformulars nicht aus, um der rechtlichen Seite gerecht zu werden. Interessenten müssen mittels des Opt-In-Verfahrens bestätigen, dass sie mit dem Erhalt der Mails einverstanden sind. Sie können darüber hinaus eine Mail erhalten, in der sich ein Link befindet, der zum Bestätigen angeklickt werden muss. Diese zusätzliche Bestätigung wird Double Opt-In genannt.

Die rechtliche Verpflichtung des Double Opt-In-Verfahrens gibt es in Deutschland nicht, lediglich das Opt-In-Verfahren ist vorgeschrieben. Bei diesem reicht es aus, wenn der Interessent bei der Bestellung des Autoresponders sein Einverständnis durch ein Häkchen gibt, das er anklickt. Die Bestätigung via Link ist dann nicht nötig. Der Bundesgerichtshof hat aber in einem Urteil vom 10. Februar 2011 dem Double Opt-In-Verfahren grundsätzlich zugestimmt und seine Verwendung vorgesehen[2].

Autoresponder auf Tag- oder Listenbasis

Vielfach werden Autoresponder auf der Grundlage von zuvor angefertigten Listen verschickt. Das hat den Nachteil, dass eventuell auch Personen angeschrieben werden, die sich für das in der Mail beschriebene Thema nicht interessieren. Auf Tags basierende Autoresponder passen sich dagegen bestimmten Parametern an. Wird zum Beispiel zu einem bestimmten Thema eine Mail verschickt, erhalten diejenigen, die die Mail nicht gelesen haben, keine weitere die sich mit dieser Thematik beschäftigt. Durch das auf Tags basierende Autoresponding wird die Gefahr reduziert, dass sich Empfänger vom Autoresponder wieder abmelden, weil sie sich belästigt fühlen oder sich in den Inhalten der Mails nicht wiederfinden[3].

Deutsche oder englische Autoresponder

Auf den ersten Blick scheint es unerheblich zu sein, ob man sich für einen deutschen oder englischen Anbieter entscheidet. Doch in der Praxis ergeben sich bei englischsprachigen Angeboten einige Hindernisse. So kennen englischsprachige Autoresponder in der Regel keine Umlaute wie „ä“ oder „ü“, auch das „ß“ wird meist nicht akzeptiert. Beim Kauf von Autorespondern fehlt in der Rechnung die ausgewiesene Mehrwertsteuer, was die Buchhaltung erschweren kann. Das in Deutschland wie oben beschrieben gewünschte Double-Opt-In-Verfahren fehlt bei englischen Autorespondern in der Regel. Bei Problemen erhält man nur englischsprachigen Support, was die Kommunikation erschwert, und falls es gar zu juristischen Auseinandersetzungen kommt, können diese aufgrund der räumlichen Distanz teuer und kompliziert werden.

Nicht zu unterschätzen sind zudem die Kundenreaktionen auf englischsprachige Autoresponder. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist oder aus anderen Gründen seinen Autoresponder ausschließlich in seiner Muttersprache erhalten will, neigt bei englischsprachigen Angeboten womöglich dazu, den Responder abzubestellen[4].

Selbst hosten oder von externen Anbietern hosten lassen

Grundsätzlich kann man einen selbst gehosteten Autoresponder nutzen oder einen, der durch einen externen Anbieter organisiert wird. Installiert man seinen Autoresponder selbst, können Aufgaben wie die Zustellbarkeit und andere technische Details zu einer Herausforderung werden. Wer sich technisch dieser Aufgabenstellung nicht gewachsen fühlt, sollte auf einen externen Anbieter zurückgreifen.

Der Verzicht auf einen externen Dienstleister hat jedoch auch Vorteile. So lassen sich zahlreiche Individualisierungen am besten selbst vornehmen. Außerdem entstehen nach dem Kauf der Software keine laufenden Kosten für den Support oder die Betreuung. Bei Problemen hat man sofort Zugriff und muss sich nicht darauf verlassen, dass es zu einer Lösung kommt, die unter Umständen zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Nicht zuletzt weiß man bei externen Anbietern nicht, inwieweit sie es mit dem Datenschutz genau nehmen. Ob der Anbieter die Daten für Werbung oder Newsletter selbst verwendet, ist letztlich nie zu 100 Prozent sicher[5].

Bedeutung für das Online Marketing

Für das Online-Marketing sind Autoresponder eine sinnvolle und hilfreiche Einrichtung. Auf dem deutschen Markt gibt es zahlreiche Anbieter, die Features wie unbegrenztes Versandvolumen, umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten, Live-Coachings, fertige Grafikpakete oder Design-SPAM-Tests enthalten. Gestaltet man seinen Autoresponder ohne externe Hilfe, muss man auf derlei Services allerdings verzichten oder sie selbst kreieren.

Einzelnachweise

  1. Autoresponder Vergleich geldverdienen-tipps.de. Abgerufen am 21.06.2017
  2. Deutsche Autoresponder ein Überblick insidermarketing.de. Abgerufen am 21.06.2017
  3. Autoresponder Listen vs. Autoresponder Tag mlm18.de. Abgerufen am 21.06.2017
  4. Autoresponder Software für Landingpages landingpages-erstellen24.de. Abgerufen am 21.06.2017
  5. Deutsche Autoresponder ein Überblick/ insidermarketing.de. Abgerufen am 21.06.2017

Weblinks