Creative Commons

Creative Commons ist der Name einer gemeinnützigen US-amerikanischen Organisation, deren Ziel es ist, Urheberrechte mit Hilfe standardisierter Lizenzen zu vereinfachen. Urheber von Bildern, Videos, Texten oder Tondateien können zwischen sechs verschiedenen Lizenzen auswählen, um ihre Inhalte in Eigenverantwortung zu markieren. In der Lizenzen werden Bearbeitungs- und Verbreitungsrechte der jeweiligen Medien festgelegt.

Geschichte und Hintergrund

Die Organisation Creative Commons beruht auf den Ideen des amerikanischen Juristen Lawrence Lessig, einem Professor der Stanford Law School. Im Jahr 2001 hat er gemeinsam mit Hal Abelson und Eric Eldred an einer Ausarbeitung von standardisierten Lizenzen für die Verbreitung von medialen Inhalten gearbeitet. Schon im Jahr 2002 wurden erste Lizenzen veröffentlicht.

Ziel der Initiative war und ist es, Laien standardisierte Lizenzen zur Verwendung und Verbreitung von Medien zur Verfügung zu stellen, welche diese verwenden können, ohne dafür Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Zugleich soll die Nutzung der Lizenzen dazu beitragen, dass Bilder, Texte, Filme oder Tondokumente eine bestmögliche Verbreitung erfahren, da die Lizenzen kostenlos sind.

Heute wird die Organisation von Creative Commons durch ein Gremium aus verschiedenen Direktoren geleitet, die von technischen Beratern Unterstützung erhalten.[1]

Als Beispiel für die große Nutzung von Creative Commons Standard-Lizenzen ist das Fotoportal Flickr zu nennen, wo im Jahr 2011 über 200 Millionen Fotos über eine solche Lizenz verfügten.[2]

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Mögliche Lizenzen

Die aktuelle internationale Lizenzversion ist Creative Commons 4.0. Sie beinhaltet sechs verschiedene Lizenztypen. Voraussetzung für jede Creative-Commons-Lizenz ist die Namensnennung des Urhebers oder Autors. Die Inhalte der einzelnen Lizenzen sind sowohl in einer juristisch umfassend protokollierten Langversion, in einer allgemein verständlichen als auch in maschinenlesbarer Form für Suchmaschinen verfügbar. Es gibt neben der allgemeinen internationalen Lizenz auch CC-Lizenzen, die speziell an die Begebenheiten einzelner Länder angepasst wurden.

Namensnennung

(Attribution 4.0 International, Kürzel: by)
Der Lizenznehmer darf das Medium bearbeiten, kommerziell und privat verwenden. Er muss aber den Namen des Urhebers nennen oder auf das Original verweisen. [3]

Namensnennung, Bearbeitung nicht erlaubt

(Attribution-NoDerivatives 4.0 International, Kürzel: by-nd)
In diesem Fall darf das Bild, der Text, das Video oder die Tondatei nicht verändert werden. Der kommerzielle und der private Gebrauch sind gestattet. [4]

Namensnennung, Verwendung für nichtkommerzielle Zwecke

(Attribution-NonCommercial 4.0 International, Kürzel: by-nc)
Bilder, Texte und weiteres Material dürfen nicht für kommerzielle Zwecke, wie in Webshops, verwendet werden. [5]

Namensnennung, Verwendung für nichtkommerzielle Zwecke und Bearbeitung nicht erlaubt

(Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International, Kürzel: by-nd-nc)
In diesem Fall darf das Werk nicht verändert werden und nicht für Websites oder Printprodukte genutzt werden, über die Geld verdient wird. [6]

Namensnennung, Verwendung für nichtkommerzielle Zwecke und Verbreitung unter gleichen Bedingungen

(Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International, Kürzel: by-nc-sa)
Medien mit dieser Lizenz dürfen dann verwendet werden, wenn sie nicht für kommerzielle Dinge genutzt werden. Der Lizenznehmer darf sie bearbeiten und verändern, muss die Medien dann aber mit den gleichen Lizenzrechten veröffentlichen.[7]

Namensennung und Veröffentlichung unter gleichen Bedingungen

(Attribution-ShareAlike 4.0 International, Kürzel: by-sa)
Die mit dieser Lizenz markierten Medien dürfen verändert und sowohl für private, öffentliche und kommerzielle Zwecke genutzt werden. Die Lizenznehmer müssen diese Medien jedoch mit der gleichen Lizenz weiterverbreiten. [8]

Kritik

Auch wenn die Lizenzen der Creative Commons eine Erleichterung im Urheberrecht für einzelne Medien bringen sollen, gibt es nicht immer rechtliche Klarheit. Vor allem besteht häufig Unsicherheit darüber, welche Lizenz gültig ist, wenn in einem Dokument zwei Inhalte mit unterschiedlichen CC-Lizenzen veröffentlicht werden.

Zugleich kann vielfach Unsicherheit bestehen, ob international gültige CC-Lizenzen sich problemlos auf nationale Rechtssysteme übertragen lassen. Ebenso stehen die Formulierung der einzelnen Lizenzen häufig in der Kritik, da sowohl „nicht-kommerziell“ nicht immer klar zu definieren ist als auch „Namensnennung“.

Nutzen für das Online Marketing

Für Privatnutzer können CC-Lizenzen hilfreich sein, da sie eine gewisse Grundabsicherung für die Verwendung von Medien geben. Auf diese Weise können Bilder, Texte oder auch andere Medien problemlos genutzt werden, die über die Standard-Lizenz verfügen.

Wer eigene Inhalte produziert, kann zudem von den jeweiligen Lizenz-Typen profitieren, indem er im Vorfeld darüber klar definiert, was mit seinen Dateien gemacht werden darf. Nach diesem Prinzip ist auch Wikipedia aufgebaut, die prinzipiell die Nutzung der Inhalte erlaubt. Möglicherweise kann somit eine CC-Lizenz dazu beitragen, dass ein Webprojekt zusätzliche Backlinks erhält, indem die Lizenznehmer ein populäres Bild auf die Quelle verlinken.

Ebenso kann die Option, dass das Bildmaterial bei Nennung der Quelle verändert werden darf, zur starken Verbreitung der Inhalte und somit zum Branding beitragen.

Auch Suchmaschinen können von der Markierung mit einer Creative-Commons-Lizenz profitieren. So können User in der Google-Bildersuche gezielt nach Bildmaterial suchen, das kostenlos genutzt und verbreitet werden darf.

Einzelnachweise

  1. Creative Commons creativecommons.org. Abgerufen am 19.07.2017
  2. 200 million creative commons photos and counting blog.flickr.net Abgerufen am 10.12.2014
  3. Attribution 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014
  4. Attribution-NoDerivatives 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014
  5. Attribution-NonCommercial 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014
  6. Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014
  7. Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014
  8. Attribution-ShareAlike 4.0 International (englisch) creativecommons.org Abgerufen am 10.12.2014

Weblinks