Mit Video-SEO kannst Du Deine Konkurrenz in den YouTube-Rankings überholen. Mach Dir die Funktionsweise des YouTube-Algorithmus zu Nutze. Sobald Du den richtigen Hebel ansetzt, erhältst Du mehr Reichweite, Video-Views und begeisterst im besten Falle Deine Zuschauer.
Jedes Unternehmen fängt auf YouTube klein an. Am Anfang hilft es, sich erstmal einen Überblick über die wichtigsten Parameter für gute Rankings zu verschaffen. Allen voran erreicht man eine hohe Sichtbarkeit durch gut gemachte Videos, die dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Der Fisch ist in diesem Fall der potenzielle Zuschauer bzw. Abonnent. Darüber hinaus sollte man jedoch die technischen Video-SEO-Stellschrauben kennenlernen, um grundsätzlich auffindbar zu sein.
Dank viralem Video-Marketing können sich Firmen online sehr schnell nach oben kämpfen und sichtbarer werden. Der Nährboden hierfür ist vorrangig die Social Media Plattform YouTube.
Doch so verlockend das auch klingt: Bei dem Prozess, seine neue Marke oder sein Produkt quasi über Nacht durch YouTube bekannt zu machen, gilt es die Funktionsweise des YouTube-Algorithmus zu beachten und die entsprechenden Ranking-Faktoren für YouTube richtig kennen zu lernen. In den letzten Jahren habe ich viele Videos gesehen, in denen eine geniale Idee steckte, aber leider haben es einige davon nicht geschafft die Masse zu begeistern. Durch technische Mängel oder auf Grund einer ungenügenden Beschriftung wird es selbst für ein gut gemachtes Video schwer, sich eine Schneise durch den gigantischen YouTube-Dschungel zu schlagen.
Abbildung 1: Die 4 Säulen der YouTube-relevanten Rankingfaktoren
Der Kanal Trust beschreibt die Stärke des Channels insgesamt. Auf Grund von bisherigen Aktivitäten und dem Alter des Kanals ergibt sich dieser Wert. Ist ein Channel schon mehrere Jahre pausenlos aktiv und kann z.B. 7-stellige Video-Aufrufe und eine 5-stellige Abonnenten-Anzahl vorweisen, so ist der Channel Trust relativ hoch. Wird ein Video in solch einem Channel hochgeladen, so ist die Chance mit einem höheren Ranking einzusteigen relativ gut. Vergleichbar ist dies mit einer Pole Position bei einem Formel 1 Rennen. Wird das gleiche Video jedoch in einem Kanal upgeloadet, der erst gestern angelegt wurde und noch keine Views oder Abonnenten hat, so wird das Video viel langsamer durchstarten können.
Bei der Videorelevanz dreht sich alles um den Video-Clip an sich. Wie unterhaltsam und kurzweilig ist das Video? Mit welchen Keywords ist der Film bestückt? Wurden wirklich alle Möglichkeiten genutzt, das Haupt-Keyword oder die Haupt-Keyword-Gruppe in verschiedenen Variationen im Video zu platzieren? Alle Stellen die vom YouTube-Algorithmus ausgelesen werden können sind hierfür relevant. Die Möglichkeiten ein Keyword zu platzieren sind z.B. im Titel, in der Beschreibung, in den Tags oder beim Raw-Dateinamen (siehe Abbildung 2). Im Gegensatz zum Channel-Trust entscheidet hier eine besonders kurze Lebensdauer. Umso frischer das Video ist, desto besser!
Bei YouTube-Videos gilt relativ schnell der Grundsatz: "Der heiße Shit von morgen ist der kalte Kaffee von gestern!"
Eine der wichtigsten Säulen des Rankings stellt die Interaktion dar. Liegt man im Vergleich zu ähnlichen Videos, die zur im gleichen Zeitraum hochgeladen werden über dem Benchmark, so geht bei YouTube im übertragenen Sinne ein rotes blinkendes Lämpchen an auf dem steht: "Yuhu! Das Video ist sehr beliebt. Sogar beliebter als vergleichbare aktuelle Videos!"
Daher gilt: Im Video direkt dazu auffordern, dass die User interagieren und z.B. durch eine offene Frage am Ende zur Diskussion angeregt werden.
Sammelt man einige Kommentare die sogar das Keyword auf das man das Video optimiert, enthalten, so kann das Wunder für das Ranking bewirken. Denn auch hier schaut YouTube besonders genau hin und nutzt die Schlüsselbegriffe in den Kommentaren zur thematischen Einordnung des Videos.
Wird der Clip auf Social Media Netzwerken oft geteilt, so hilft dies gleich aus zweierlei Hinsicht: Zum einen steigt die Sichtbarkeit und zum zweiten gießen die Likes und Comments Öl ins Feuer der weiteren viralen Verbreitung. So erhält ein Video viele Zugriffe von verschiedenen Social-Media-Quellen. Die Verbreitung im Social-Web sollte daher vom Video-Publisher direkt nach dem Upload mit eingeplant werden. Darüber hinaus helfen Einbettungen auf Websites, Blogs oder in Playlists auf YouTube. Man fängt bei den eigenen zur Verfügung stehenden Kanälen, wie z.B. mit dem Embedding des Videos auf der eigenen Website an, um mehr Video-Traffic zu erzielen. Danach sollten auch fremde Kanäle auf das Video verweisen. So steigt die Relevanz für den Clip.
Der Videotitel ist ein zentrales Element an dem Beispielhaft in der Abbildung gezeigt wird wie Keywords optimal eingesetzt werden können.
Abbildung 2: Beispiel eines SEO-optimierten Videotitels für ein YouTube-Clip
Schaut man sich das YouTube Analytics Dashboard regelmäßig an, so wird einem schnell klar, dass YouTube nicht auf der Stelle tritt. In den letzten Jahren wurde man stets auf die scheinbar wichtigste Kennzahl "Views" gelenkt. Mittlerweile kommt es aber nicht nur auf die reinen Hits an, sondern YouTube hat festgestellt, dass es klug ist die geschauten Minuten in den Fokus zu rücken. Zufriedene Zuschauer gucken ein Video min. zu 80% an und brechen nicht schon nach wenigen Sekunden ab. Dieses Besucherverhalten zu erkennen und das Wiederkehren auf die Plattform YouTube zu stärken, sorgt dafür, dass alle profitieren. YouTube erreicht durch mehr "monthly unique Visitors" mehr Werbeanspielungen. Dies steigert den Börsenwert und wir Marketers erhalten eine große Angriffsfläche für unsere Kommunikation.
Ein User der glücklich ist, wird oft wiederkehren. Somit sollte bei jedem Channel das Augenmerk auf eine hohe durchschnittliche Verweildauer, als ein wichtiger Rankingfaktor, gelegt werden.
Die gesammelten Minuten schlagen somit die puren Aufrufszahlen. Die Verweildauer steigt im Fokus von YouTube nach oben und das sollte auch auf die Publisher übertragen werden. Beispielsweise könnte in naher Zukunft der View-Counter unter jedem Video durch ein "Minutes watched"-Counter angereichert oder ersetzt werden.
Kennst Du die Suchbegriffe Deiner Zielgruppe? Hier sollte man nicht auf sein Bauchgefühl hören. Es gibt leider auf dem Markt kein konkretes rund-um-Sorglos-Tool, um das Suchvolumen/Konkurrenz-Verhältnis speziell für die YouTube-Suchmaschine messen. Dennoch kann es helfen, mittels einer Software hochvolumig gesuchte Keywords für das Video ausfindig zu machen und sich daran zu orientieren. Keywords, die gut passen und eine möglichst geringe Konkurrenz aufweisen, sind ideal als Nischen-Content geeignet. Mit der Kombination der richtigen Tools und etwas Köpfchen kann die Analyse erfolgreich gelingen.
Der Google Keyword-Planer gibt allgemeine Ideen für Suchtrends im Web. Der kostenpflichtige keywordplaner.io zeigt für YouTube Keyword-Vorschläge zu verschiedenen Themen an. Die Schwachstelle ist jedoch, dass dieses Tool nur für sehr allgemeine Begriffe geeignet ist. Die Auto-Suggest-Suchen von Google und YouTube geben dem Publisher hilfreiche Hinweise auf Suchbegriffs-Kombinationen und verwandte, häufig gesuchte Schreibweisen. Diese kann man dann nochmals durch die Keyword-Tools jagen und somit seinen Analyse-Radius vergrößern. Kombiniert man die Keyword-Recherche mit etwas Köpfchen, so findet man ziemlich schnell heraus, was die Menschen aktuell eingeben, was sie bewegt, wie sie suchen und wie man letztlich seinen Videoinhalt darauf genau passend abstimmen kann.
Abbildung 3: Die richtigen YouTube SEO-Tools.
Video-SEO kann gezielt eingesetzt werden, um mit Video-Content auf YouTube auch sichtbarer im Web zu werden. Dazu werden relevante Keywords recherchiert und für den bevorstehenden Videoupload im Clip selbst, sowie in der Beschriftung, verankert. Die Reichweite ist Dein Lebenselixier auf YouTube. Je mehr Klicks und Abonnenten Du erzielst, desto mehr mehr erfüllt sich der Zweck des Marketingkanals. Eine Bewegtbild-Strategie und das Know-How über YouTube Video-SEO hilft Dir diesen Weg zu gehen.
Veröffentlicht am Dec 6, 2016 von Hendrik Unger