Average Revenue per User
Der Wert Average Revenue Per User (kurz: ARPU) gibt den durchschnittlichen Kundenwert an, den ein Kunde für ein Unternehmen bedeutet. Meist wird der ARPU in den Bereichen Mobilfunk, Pay-TV und Streaming verwendet. Der Wert kann für verschiedene Zeiträume wie Wochen, Monate oder Jahre berechnet und mithilfe unterschiedlicher Kategorien (demografische Merkmale oder Leistungskennzahlen) weiter eingegrenzt werden. Mit ihm lässt sich die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen einschätzen, die in den oben genannten Sektoren aktiv sind.
Berechnung des ARPU
Zunächst wird eine Zeitperiode festgelegt. In der Regel sind dies Monate. Nun werden die gesamten Einnahmen pro Kunde in einem Monat ermittelt und durch die Anzahl aller Kunden des Unternehmens geteilt. Es können auch Endgeräte statt Kunden als Berechnungsgrundlage dienen. Falls die Anzahl der zugrunde gelegten Einheiten (Kunden oder Endgeräte) in einem Monat schwankt – und davon ist auszugehen –, wird ein Durchschnittswert für diesen Monat berechnet.
ARPU = Gesamteinnahmen / Anzahl aller Kunden
Meist werden nur solche Kunden betrachtet, die die Leistungen regelmäßig in Anspruch nehmen und somit als Abonnenten zählen. Wenn ein Portfolio eines Unternehmens verschiedene Abos mit unterschiedlichen Leistungen enthält, kann mithilfe des ARPU berechnet werden, welche Abos und Leistungen den größten Gewinn erzielen. Da die Unternehmen meist Daten über ihre Nutzer sammeln, können sie den ARPU im Hinblick auf diese Daten berechnen – zum Beispiel, um die durchschnittlichen Einnahmen von unter 30-jährigen zu erfahren.[1]
Beispiel
Ein Telekommunikationsunternehmen erzielt monatliche Einnahmen von 10.000.000 Millionen Euro und hat 100.000 Kunden. Der ARPU berechnet sich wie folgt: ARPU = 10.000.000 / 10.000 = 100 Euro. Wenn nun einige dieser Kunden ein Premiumangebot nutzen, erhöht sich der ARPU relativ zum ursprünglichen Angebot, weil die Gesamteinnahmen steigen.
Bedeutung für das Online Marketing
Der ARPU ist eine wichtige Kennzahl, um die Leistungsfähigkeit von Unternehmen im Mobilfunk, Pay-TV und Streaming einschätzen zu können. Da die Kennzahl auf Kundenbasis berechnet wird, gibt sie zudem Aufschluss über die Akzeptanz von Premium-Modellen, wo bestimmte Leistungen nur für einen regelmäßigen Gegenwert geboten werden. Der ARPU ist bei Fremium-Modellen naturgemäß geringer, obwohl hier die Akzeptanz sehr hoch sein dürfte. Für Unternehmen sind aber zahlende Kunde und Planbarkeit wichtig. Deshalb ist der ARPU das Mittel der Wahl, um die Wirtschaftlichkeit von bestimmten Angeboten und des kompletten Portfolios zu ermitteln.
Ein Vorteil ist, dass die ARPU Kennzahl ein Mikroperspektive einnimmt und sowohl die Quellen (zum Beispiel Abos) als auch die Wachstumsraten (Entwicklung über Monate) für diese Quellen einsehbar macht.[2] Dieser Vorteil kommt bei der Erschließung von neuen Märkten zum Tragen: Hier werden zu Beginn niedrige ARPU-Werte (Low ARPU) hingenommen, um später die Nachfrage im oberen Preissegment auszunutzen (High ARPU). ARPU-Werte dienen zudem als Grundlage, um weitere Kennzahlen wie den Customer Lifetime Value oder das Marketingbudget für mobile Endgeräte zu ermitteln. Dies erfordert allerdings weitere Daten und Berechnungen.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Average revenue per user or average revenue per unit (ARPU) definition searchtelecom.techtarget.com. Abgerufen am 08.09.2015
- ↑ Average Revenue Per User (ARPU) investinganswers.com. Abgerufen am 08.09.2015
- ↑ The Five Mobile Marketing Metrics That Matter Most apptentive.com. Abgerufen am 08.09.2015
Weblinks