Scrum Board

Ein Scrum Board bietet die Möglichkeit, ein oder mehrere Projekte anzuzeigen und zu überprüfen, was aktuell gerade gemacht wird oder geplant ist. Es hilft zudem, alle am Projekt Beteiligten auf den gleichen Wissensstand zu bringen.

Allgemeine Informationen zum Thema

Grundsätzlich gibt es keine Vorgaben darüber, wie ein Scrum Board aufgebaut sein muss. Zudem können auch mehrere Scrum Boards zum Einsatz kommen, unter bestimmten Voraussetzungen ist das sogar sinnvoll, um den Überblick zu behalten. Zu unterscheiden ist zwischen dem Scrum Board, das dazu dient, für Teams Sprints vorzubereiten, und dem KanbanBoard, das dazu dient, laufende Arbeiten zu verwalten. Oft ist es zielführend, Scrum Board und Kanban Board miteinander zu kombinieren[1].

Unterschiedliche Formen eines Scrum Boards

Wenn das Scrum Board eingerichtet werden soll, werden meist funktionale und farbliche Kennzeichen verwendet. So können das Karten-Layout, die Kartenfarben und unterschiedliche Schnellfilter eingerichtet werden. Bevor die Arbeit mit dem Board beginnt, wird ein Administrator festgelegt (es können auch mehrere Administratoren sein), der als einziger in der Lage ist, die zuvor festgelegte Konfiguration zu verändern. Zugriff, wenn auch in eingeschränkter Form, erhalten naturgemäß alle am Projekt beteiligten Mitglieder. Wer wie viele Zugriffsrechte hat, hängt von der Funktion und der Stellung im Team ab.

Scrum Boards können sehr komplex sein und Funktionen wie das Konfigurieren von Ranglisten, Filtern, Arbeitstagen, Schätzungen, Zeitvorgaben und Schwimmbahnen haben (darunter wird die Zeile verstanden, die in aktiven Sprints genutzt wird, um Vorgänge in Gruppen zu unterteilen und so die Zuteilung von Aufgaben zu erleichtern)[2].

Nicht jeder schwört auf ein Scrum Board am Computer. Es gibt Experten, die sogar davor warnen, das Scrum Board in elektronischer Form zu benutzen. Was für die Befürworter von Scrum Boards mithilfe elektronischer Tools ein klares Plus ist – zum Beispiel zuvor festgelegte Administratorenrechte -, ist für deren Kritiker das größte Problem. Denn nach ihrer Überzeugung muss das Scrum Board für jeden gut sichtbar sein (Stichwort: Transparenz), die Handhabung muss so einfach wie möglich gehalten werden.

Ein Scrum Board muss nicht aufwändig sein, sondern kann auf ein paar wesentliche Punkte reduziert werden. Diese sind zum Beispiel: To Do, Doing und done. Notwendig sind für diese Form des Scrum Boards lediglich ein Whiteboard, farbige Post Its und Stifte. Die Post Its werden je nach aktuellem Stand der Aufgabenstellung in die jeweilige Kategorie geklebt[3].

Insbesondere, wenn die Teams größer sind und die Projekte umfangreich, kann es sinnvoller sein, ein digitales Scrum Board zu nutzen. So lassen sich die einzelnen Aktivitäten einfach mit Drag & Drop verschieben, beispielsweise von „Eingeplant“ in „Bearbeitung“ oder zum Schluss in „Fertig“. Jede Statusänderung kann automatisch angezeigt werden, sodass nichts übersehen oder vergessen wird. Gerade wenn das Team aus mehreren Mitgliedern besteht, kann es ratsam sein, das digitale Scrum Board so einzurichten, dass oberhalb des Boards die einzelnen Teammitglieder angezeigt werden. Filtermöglichkeiten, farbliche Abhebungen und das Erstellen von Gruppen bzw. Gruppierungen helfen zusätzlich, die Übersicht nicht zu verlieren. Solche digitalen Scrum Boards sind auch mit Kanban Boards kombinierbar[4].

Beispielhafter Ablauf mit einem Scrum Board

Ob am Whiteboard oder in digitaler Form, das Scrum Board wird von jedem Unternehmen individuell gestaltet und eingesetzt. Zwar sind bestimmte Abläufe und festgelegte Details sinnvoll und werden meist selbstverständlich übernommen. Doch eine vorgeschriebene Arbeitsweise gibt es nicht. Allerdings bieten digitale Scrum Boards zahlreiche Bausteine an, die einander ähneln.

Folgender Ablauf mit einem Scrum Board ist denkbar:

  • Zunächst wird das Scrum Board erstellt.
  • Im nächsten Schritt wird der Bereich „Aktuelles“ angelegt, beispielsweise mit Sprints oder Future Sprints.
  • Nun wird ein erster konkreter Sprint geplant und dokumentiert.
  • Danach werden die Aufgaben auf die Teammitglieder verteilt.
  • Während des Sprints wird der Ablauf überwacht.
  • Parallel zu den beschriebenen Schritten findet im Team (oder in den Teams) eine kontinuierliche Kommunikation statt.
  • Auch die regelmäßig stattfindenden Sitzungen bzw. Meetings werden im Scrum Board festgehalten.
  • Mittels Burndown-Charts wird der jeweilige Fortschritt überprüft und gecheckt, ob die Zielerfüllung gegeben ist[5].


Analoge Beispiele von Scrum Boards

Bei der Arbeit mit analogen Scrum Boards muss nicht zwingend ein Whiteboard benutzt werden. Denkbar ist auch die Nutzung einer kompletten Wandfläche, die mit Post Its, Tabellen und Fotos (der Teammitglieder) bestückt wird.

Ebenfalls denkbar und oft verwendet wird das kreisförmige Scrum Board. Im Zentrum des Kreises befinden sich die Aufgaben, die erledigt wurden, in den Streifen um das Zentrum herum werden „Doing“ und „To Do“ platziert. Beliebt ist auch die Lego-Variante, bei der farbliche Legosteine benutzt werden, um die Aufgaben zu erstellen, zu verteilen und zu dokumentieren[6].

Bedeutung für das Development

Wer mit Scrum arbeitet, kommt um das Scrum Board nicht herum. Es sorgt für Planungssicherheit, Orientierung und den Überblick über den Stand der Dinge. Ob ein analoges oder digitales Board verwendet wird, ist ebenso offen wie die Frage, wie genau das Scrum Board aufgebaut ist.

Einzelnachweise

  1. Was ist ein Scrum Board? infos.seibert-media.net. Abgerufen am 13.12.2017
  2. Das Scrum Board einrichten infos.seibert-media.net. Abgerufen am 13.12.2017
  3. Agiles Projekt Management mit Scrum: Das Erfolgsrezept hinter Google, Apple & Co blog.itil.org. Abgerufen am 13.12.2017
  4. Scrum Multicontent projektron.de. Abgerufen am 13.12.2017
  5. Scrum Definition eylean.de. Abgerufen am 13.12.2017
  6. Top 5 der interessantesten Scrum Boards agileprojektmanagement.wordpress.com Abgerufen am 13.12.2017

Weblinks