E-Learning

Unter E-Learning werden Lehre und Lernen subsumiert, die auf der Wissensvermittlung über elektronische bzw. digitale Medien beruhen. E-Learning charakterisiert sich dadurch, dass diese Methode multimedial, multimodal und interaktiv ist. Heute wird E-Learning auf allen Bildungsniveaus genutzt. Die Bandbreite reicht dabei vom kostenpflichtigen Fernstudium bis zum kostenlosen Webinar. E-Learning kann zudem auch als Post-Conversion Marketing Aktion genutzt werden.

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Entwicklung

Die Idee, mit Hilfe von Maschinen zu lernen, ist schon sehr alt. Bereits im 16. Jahrhundert entwickelten Wissenschaftler eigene mechanische Instrumente, die Menschen beim Lernen unterstützen sollten. Die Entwicklung des E-Learning entwickelte sich schließlich mit der Ausbreitung der strombetriebenen Maschinen weiter und hatte im 20. Jahrhundert seinen Durchbruch.

Mit der Digitalisierung, die durch die Ausbreitung des Internet vorangetrieben wurde, erfuhr auch das E-Learning neuen Aufschwung und ist bereits fester Bestandteil der didaktischen Lehre an Universitäten. In einigen Ländern wie Australien, wo geografische Begebenheiten auch beim Lernen neue Formen erforderten, ist E-Learning bereits seit den 1950er-Jahren Usus.[1]

Neue Initiativen der Bundesregierung weisen auch dem E-Learning eine besondere Rolle zu. Zahlreiche Initiativen bemühen sich darum, dass E-Learning auch im Schulalltag eingesetzt wird. Dabei wird diese Lernform in den großen Komplex „Neue Medien“ eingereiht. Abseits von staatlichen Bildungseinrichtungen wird E-Learning auch in Konzernen, von Akademien oder auch Volkshochschulen eingesetzt, um kostengünstig und effizient eine breite Schülerschaft bzw. Hörerschaft zu erreichen.

Typen von E-Learning

E-Learning kann in vielen verschiedenen Ausprägungen stattfinden. Hier werden die gängigen Arten kurz skizziert:

  • Lernen über webbasierte Lernplattformen bzw. Learning Management Systeme: ein Großteil des E-Learnings findet über das Web statt. Hier sind sogenannte Lernplattformen die Anlaufstelle für die User, die darüber neue Aufgaben bearbeiten oder sich zusätzliche Informationen aneignen können. In komplexer Form nutzen z.B. Fernuniversitäten die Funktionalitäten von Lernplattformen.
  • Lernen mit digitaler Software: hierzu zählen z.B. Lern-DVDs oder komplette Lernprogramme, die im Internet heruntergeladen werden können
  • Autorensysteme: sogenannte Autorensysteme bieten Lehrenden die Möglichkeit, Kursinhalte oder Prüfungen über eine zentrale Stelle zu verwalten und zu speichern. Die Teilnehmer an Kursen können auf die Inhalte dann per CD-Rom oder über eine Lernplattform zugreifen.
  • Lernen über Simulationen: diese Form des E-Learning wird wohl am anschaulichsten mit dem Flugsimulator großer Fluglinien, der für die Ausbildung von Piloten genutzt wird.
  • Teleteaching über Videokonferenzen: hierbei wird über eine elektronisches Medium direkt unterrichtet. Die Lernenden können live mit der lehrenden Person kommunizieren.

Lernformen

Die Lern- bzw. Lehrformen des E-Learning sind vielfältig und ergeben sich aus den Typen der Wissensvermittlung.

  • Whiteboards: hier wird in einem Netzwerk an einem Whiteboard gearbeitet und es werden daran Sachverhalte erläutert und einer breiten Community nahegebracht. Eine besonderes Whiteboard findet z.B. immer freitags beim Whiteboard Friday von Moz Anwendung, wo SEO-Fragestellungen anschaulich über ein Whiteboard erläutert werden.[2]
  • Blended Learning: hierbei wird E-Learning mit Präsenzveranstaltungen verknüpft. Diese Form des E-Learning praktizieren z.B. viele Hochschulen, die Fernkurse anbieten.
  • virtuelle Lehre: hiervon spricht man, wenn Kurse und Lehrveranstaltungen über das Internet abgehalten werden. In diese Kategorie fallen z.B. auch Webinare.
  • Lerngemeinschaften: im Web können sich Gruppen bzw. Communities zusammenfinden, um gemeinsam zu lernen. Wie das konkret aussieht, zeigt eine Liste des Washington Centers aus den USA.
  • Virtual Classroom: die Methode des „virtuellen Klassenzimmers“ erlaubt die synchrone Wissensvermittlung über große Distanzen hinweg.
  • Microlearning: diese besondere Lernform erlaubt es den Lernenden, in sehr kleinen Schritten Wissen zu erlangen. Die Lerninhalte können z.B. über SMS vermittelt werden.
  • Podcasts: sehr beliebt ist diese Form des E-Learning, bei der Lerninhalte immer wieder abgerufen werden können.
  • TV-Sendungen: auch über Fernseh-Sendungen kann Wissen gezielt vermittelt werden. Eine berühmte Version des E-Learning über TV-Sender ist das „Telekolleg“ des Bayerischen Rundfunks.[3]

Einsatzgebiete

E-Learning ist ein Oberbegriff über verschiedene Lernmethoden und Lehrformen, die heute meist digital und webbasiert erfolgen. E-Learning wird sowohl von Unternehmen zur Mitarbeiterschulung genutzt als auch von Universitäten für die Lehre angewandt. Das Lernen über digitale Medien beschränkt sich folglich nicht auf bestimmte Branchen oder Bereiche, sondern ist für sämtliche Altersklassen, Bildungsniveaus, Berufsgruppen und Interessensgebiete denkbar.

Vorteile

E-Learning hat viele Vorteile, die hier kurz angerissen werden:

  • Wissensvermittlung kann unabhängig von Ort und Zeit stattfinden
  • leichtere Anpassung auf das individuelle Lerntempo
  • vielfältige multimediale Möglichkeiten
  • Teilnehmer müssen keine Hemmschwellen bei der Mitgestaltung überwinden, da der direkte Kontakt mit anderen Teilnehmern entfallen kann
  • ideal um sich neben dem Beruf weiterzubilden
  • flexible Wissensverbreitung über Netzwerke
  • häufig relativ unbürokratischer Zugang zu E-Learning-Angeboten
  • vielfach eine kostengünstige Alternative zum stationären Lernen

Nachteile

Trotz der häufig postulierten Vorteile beim E-Learning sollten die Nachteile dieser Art der Wissensvermittlung nicht außer Acht gelassen werden:

  • setzt z.T. hohes technisches Verständnis voraus
  • Lerner müssen über die nötige Infrastruktur verfügen (z.B. PC, Internetanschluss)
  • ist in hohem Maß abhängig von Technik
  • Lerner müssen meist mehr Disziplin aufbringen
  • der direkte soziale Kontakt fehlt
  • das Lernen ist vielfach an die Arbeit am Bildschirm gebunden
  • bei Online-Prüfungen können Teilnehmer nicht zu 100 Prozent identifiziert werden

E-Learning und Marketing

Im Online-Marketing ist der Bereich E-Learning heute sehr stark verbreitet. So bieten nicht nur Agenturen ihren Kunden „Nachhilfe“ in den Bereichen SEO oder SEA, sondern auch Suchmaschinenprovider wie Google setzen z.B. bei der Zertifizierung für AdWords auf E-Learning. Eine sehr beliebte Form sind in der Werbebranche vor allem die sogenannten Webinare. Sie dienen einerseits dazu, Wissen zu vermitteln und andererseits die Kompetenz des Unternehmens zu unterstreichen, um damit wiederum Weiterempfehlungen zu erhalten.

Einzelnachweise

  1. Artikel über E-Learning in Australien. Abgerufen am 08.12.2013.
  2. Whiteboard-Friday bei Moz. Abgerufen am 08.12.2013.
  3. Infoseite des Bayerischen Rundfunks zum Telekolleg. Abgerufen am 08.12.2013.

Weblinks