Suchmaschinenoptimierung
Unter den Begriff Suchmaschinenoptimierung (engl.: Search Engine Optimization, Abkürzung: SEO) werden alle technischen und inhaltlichen Maßnahmen auf Webseiten gefasst, mit deren Hilfe Rankings in den Suchmaschinenergebnissen (SERPs) verbessert werden sollen. Suchmaschinenoptimierung ist ein Teilgebiet von Suchmaschinenmarketing (engl.: Search Engine Marketing, kurz: SEM) und damit des Online Marketings.
Hintergründe
Online-Suche wurde mit dem Anstieg der Informationen im Internet immer bedeutender. Suchmaschinen ordnen diese Informationen und machen Webseiten auffindbar. Die Suchmaschine mit dem größten Marktanteil ist Google.[1] Andere Beispiele sind Bing, Baidu, Yandex oder Ecosia.[2]
Zu den Stärken der Google-Suche gehören Einfachheit, Schnelligkeit und hohe Relevanz. Neben einem mächtigen Crawler verwendet Google einen komplexen Algorithmus, sowie Machine Learning, um die gecrawlten Seiten zu bewerten und diese in den Suchergebnissen im relevanten Kontext zu präsentieren. Der Algorithmus wird permanent weiterentwickelt, sodass die Suchergebnisse sich immer mehr dem Suchenden anpassen und auf dessen Bedürfnisse eingehen.[3]
Analog mit dem Aufkommen und der Weiterentwicklung von Suchmaschinen, sowie der zunehmenden Bedeutung des Internets hat sich die Disziplin “Suchmaschinenoptimierung” als Teilbereich des Online-Marketings entwickelt.
Geschichte der Suchmaschinenoptimierung
Als die ersten kommerziellen Webseiten in der Mitte der 1990er-Jahre ins Internet gestellt wurden, startete nahezu parallel auch die professionelle Suchmaschinenoptimierung. Allerdings sind diese Maßnahmen zu Beginn des Internetzeitalters mit aktueller SEO kaum mehr vergleichbar. Denn damals waren Suchmaschinen noch sehr stark auf Meta-Elemente angewiesen, um die Qualität einer Website zu ermitteln und anhand dieser Daten das Ranking zu bestimmen. Zudem musste eine Website in der Frühzeit des Webs noch bei Suchmaschinen angemeldet werden, damit sie indexiert wurde.
SEO Ende der 1990er-Jahre
Zu Beginn der Suchmaschinenoptimierung bestand sie in der Regel aus der Keyword-Optimierung von Meta-Daten, Textelementen auf der Webseite und möglichst vielen Backlinks. Die Regel für die Optimierung auf Keywords war relativ einfach: je häufiger der gewünschte Schlüsselbegriff auf der Website in Meta-Daten und Texten vorkam, desto höher die Sichtbarkeit einer Webseite.
Auch beim Linkaufbau war schlicht die Masse ausschlaggebend für ein gutes Ranking. Als Google im Jahr 2000 den PageRank (PR) einführte, kam es beim Verlinken zusätzlich auf einen möglichst hohen PR an.
Suchmaschinen waren folglich sehr anfällig für Manipulation, da allein mit Keyword Stuffing große Rankingerfolge erzielt werden konnten. Die Folge war, dass allen voran Google seine Qualitätsrichtlinien verschärfte.
SEO zu Beginn der 2000er-Jahre
Die Geschichte und Entwicklung der Suchmaschinenoptimierung kann sehr gut an den Google Updates abgelesen werden. So ging Google im Jahr 2003 mit seinen Updates „Cassandra“ und „Florida“ gezielt gegen versteckte Inhalte vor.
Keyword Stuffing mit weißem Text auf weißem Hintergrund funktionierte fortan nicht mehr.
Im gleichen Jahr führte Google eine weitere Algorithmus-Änderung ein, die das massenhafte Verlinken aus Linkfarmen erschweren sollte. SEO war dank dem Brandy Update mehr auf thematische Relevanz fokussiert, als auf die reine Keyworddichte.
Zudem wurden auch technische Aspekte wichtiger. Google startete deshalb 2004 auch die Google Webmastertools, heute Google Search Console. Dort können Webmaster zum Beispiel bis heute eine XML Sitemap hochladen, damit Google die Website besser indexieren kann.
SEO ab 2005
Waren SEOs bis zum Jahr 2005 noch relativ frei in ihrem Linkaufbau und mussten keine Sanktionen befürchten, war dies mit dem Allegra Update von Google vorbei.
Seitdem können Websites für manipulative Maßnahmen wie das erwähnte Keyword-Stuffing oder Duplicate Content durch Rankingverluste oder den Ausschluss aus dem Google-Index bestraft werden. Und zuvor erfolgreiche Maßnahmen verloren an Bedeutung: Meta-Keywords und die Meta Description, sowie massiver Linkaufbau über Satellitenseiten oder Linkverzeichnisse.
Auch Universal Search gewann zunehmend an Bedeutung. Deshalb forcieren SEOs auch Videos oder Bilder Optimierung, da diese nun als vertikale Suchergebnisse in den Google-SERPs ausgegeben werden können.
SEO nach Panda und Pengiun ab 2011
Von einem echten SEO-Paradigmenwechsel kann nach der Einführung der beiden großen Google-Updates „Panda“ und „Penguin“ gesprochen werden. Google kann die Qualität einer Website nun noch besser ermitteln. Neben der Technik ist somit auch der Content einer Website wichtig für die Suchmaschinenoptimierung. In diesem Zusammenhang wurde zum Beispiel auch die Formel WDF*IDF für die Termgewichtung einer Website wiederentdeckt. Sie hat die Keyword Density als KPI abgelöst.
SEO heute
Moderne Suchmaschinenoptimierung muss viele verschiedene Dinge berücksichtigen. Dazu zählen neben Content-bezogenen Faktoren auch technische Aspekte wie:
- Mobile Optimierung (s.a. Mobile First)
- Core Web Vitals Optimierung
- Usability
Nutzersignale gewinnen immer mehr an Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung. Deshalb sprechen viele heute nicht mehr von Search Engine Optimization (SEO) sondern von Search Experience Optimization (SXO).[4] Oder noch weiter gedacht: Website User Experience. Damit wird der Fokus der Optimierungsmaßnahmen verstärkt auf Nutzer und deren Erfahrungen mit Website gerichtet.
Teilbereiche der SEO
Als Online Marketing Kanal gehört SEO zu den wichtigen Disziplinen. Die eigentliche Optimierung erfolgt auf den Seiten selbst und wird als OnPage Optimierung bezeichnet. Die Seitenpopularität kann mithilfe der OffPage Optimierung gesteigert werden.
OnPage Optimierung
OnPage Optimierung beschäftigt sich mit allen technischen und inhaltlichen Maßnahmen auf einem Webdokument selbst:
- Seitenarchitektur,
- interne Links,
- visuelle Elemente,
- Text und
- Metadaten.
Diese Maßnahmen vereinfachen sowohl das Crawling, als auch die Indexierung.
Weitere Untergliederungen der OnPage-Optimierung sind:
- Warenkorb-Optimierung: Diese SEO-Disziplin hat die Verbesserung des Warenkorb-Prozesses einer E-Commerce-Website zum Ziel.
- Conversion-Rate-Optimierung (CRO): Diese Maßnahmen betreffen vor allem die Steigerung von Conversions auf einer Seite. Die CRO kann auch ein Teilbereich von SEA sein.
- Landingpage-Optimierung: In diesem Fall wird nur eine einzige Zielseite onpage optimiert.
- Local SEO: Maßnahmen zur Optimierung der lokalen Suchergebnisse einer Website, die aber auch in den Bereich OffPage-SEO fallen können.
- Bilder SEO: Optimierungen, die vor allem auf bessere Rankings für Bilder und Grafiken ausgerichtet sind.
OffPage Optimierung
OffPage Optimierung beschäftigt sich mit der Popularität einer Webseite. Grundlegend geht es dabei um die Bekanntheit einer Seite, gemessen an der Anzahl und der Qualität der externen Verlinkungen (auch: Backlinks).
OffPage Optimierung stellt in der Regel eine größere Herausforderung für Webmaster dar, da man die Verlinkung von anderen Seiten nicht immer direkt beeinflussen kann. Der Google Algorithmus legt auch in diesem Bereich auf bestimmte Ranking-Faktoren wie Linkpopularität, Trust oder wie die Position eines Backlinks auf den anderen Seiten.
Einsatz von SEO-Software und -Tools
Monitoring ist ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung, um den Erfolg messbar und skalierbar zu machen. Für derlei Analysen gibt es unterschiedliche kostenlose und kostenpflichtige Tools.[5] Zu den Gängigsten zählt etwa Google Analytics. Der Einsatz von Tools erleichtern die Überwachung eigener Rankings und das Ermitteln von Optimierungsmaßnahmen.
Professionalisierung der Suchmaschinenoptimierung
Mit der zunehmenden Komplexität und verlagerten Schwerpunkten hat sich die Suchmaschinenoptimierung zu einem fest etablierten Bestandteil des Online-Marketings entwickelt. Mit der zunehmenden Professionalisierung wuchs das Angebot an Messen, Konferenzen und zahlreicher Literatur. Durch den Einzug in viele Studienfächer erfuhr die Materie „SEO“ längst auch wissenschaftliche Bestätigung.
Gleichzeitig haben sich die einzelnen Teilbereiche immer weiter ausgebildet, sodass es heute vielfach nicht mehr SEO-Generalisten gibt, sondern Spezialisten für spezifische Themen wie Local SEO oder Technical SEO.
Abgrenzung zu SEA
Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) muss abgegrenzt werden von der Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, kurz: SEA). Während man mit SEO das Ranking in der organischen Google-Suche positiv beeinflusst, ohne dafür zu bezahlen, geht es bei SEA darum, bezahlte Werbung in Suchmaschinen auszuspielen.
Mit speziellen SEA-Tools (z.B. Google AdWords, Bing Ads) können Werbetreibende in automatisierten Auktionen Werbeplätze ersteigern. Unternehmen bieten auf bestimmte Begriffe, zu denen thematisch passende Textanzeigen überhalb der organischen Suchergebnisse ausgespielt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Suchmaschinen Marktanteile Deutschland 2020 SEO-Summary. Abgerufen am 07.06.2021.
- ↑ 15 gute Google Alternativen Chip. Abgerufen am 07.06.2021
- ↑ User-Centric Metrics: Search Ranking LinkedIn. Abgerufen am 07.06.2021
- ↑ SXO - Was ist Search Experience Optimization? Sven Scheuermeier. Abgerufen am 07.06.2021
- ↑ SEO-Tool-Check: Die 16 besten SEO-Tools im Überblick Hubspot. Abgerufen am 07.06.2021
Weblinks
- WDF*IDF: So holen Sie das Maximum aus Ihrem Content heraus | Deutsches Institut für Marketing
- SEO versus SEA – Wann lohnt sich welche Maßnahme? | Partner&Söhne
- Die Geschichte des SEO | Simplizia
- 20+ Years of SEO: A Brief History of Search Engine Optimization | SEJ Search Engine Journal
- Startleitfaden zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) | Google Search Central