Bilder SEO


Als Bilder SEO wird bei der Suchmaschinenoptimierung der Teil der OnPage Optimierung bezeichnet, der sich vorrangig auf Bilddateien bezieht. In der Praxis wird dabei meist schlicht von Bilderoptimierung gesprochen. Ziele der Bilder SEO sind neben einer besseren Platzierung in der Google Bildersuche die Steigerung der Sichtbarkeit einer Webseite. Darüber hinaus kann die Optimierung von Bildern zu einer besseren Ratio nach WDF*IDF führen. In der Regel werden Bilder überwiegend für die Google Suche optimiert, da der Suchmaschinenkonzern die weltweit größte Datenbank für Bilder hat und geschätzt mehr als 10 Milliarden Bilder listet[1]. Die Bilder-Suchmaschinenoptimierung berücksichtigt alle Elemente einer Grafik wie Dateinamen, Dateigrößen oder auch die Platzierung der Bilder auf der Webseite.

Hintergrund

Eine Webseite besteht aus vielen verschiedenen Elementen. Einige davon sind für den Nutzer sichtbar, die anderen, wie der Quellcode, bleiben für ihn in der Regel unsichtbar. Bilder sind neben dem Text die wichtigsten sichtbaren Bestandteile des Contents einer Webseite. Im Bereich des E-Commerce hat die Qualität von Produktbildern und Design außerdem einen entscheidenden Einfluss auf das Kaufverhalten der Kunden. Große Online-Shops optimieren ihre Bilder deshalb immer wieder.[2] Bei der Bilder SEO spielen sichtbare und nicht-sichtbare Faktoren gleichermaßen eine große Rolle.

Während das Ziel bei der herkömmlichen Suchmaschinenoptimierung als Ergebnis eine Webseite hat, zielt Bilder SEO in der Regel darauf ab, mit einer Bilddatei gut zu ranken. Allerdings ist Bilder SEO im Rahmen einer holistischen und somit ganzheitlichen Suchmaschinenoptimierung von großer Bedeutung.

Google Bildersuche Update 2017

2017 wurde als in einem der letzten Länder weltweit auch in Deutschland die neue Google Bildersuche eingeführt.[3] In der früheren Version hat Google iFrames verwendet, innerhalb derer die Bilder angezeigt wurden. Hatte man ein Bild in den Suchergebnissen angeklickt, wurde man direkt auf die Webseite oder das Blog geleitet, auf der das Bild verwendet worden war. Dadurch konnten Website-Administratoren mit Bildern Traffic generieren und somit durch kluges Bilder SEO ihr Ranking in den SERPs verbessern.

Seit der Einführung der neuen Bildersuche entfällt besagter iFrame. Die Bilder werden nun nicht mehr in ihrer vollständigen Größe angezeigt, in der sie auf der Ursprungsseite abgebildet sind. Stattdessen sehen die User sogenannte Thumbnails, also Vorschaubilder in einheitlichen Maßen. Wird solch ein Miniaturbild angeklickt, öffnet es sich vor einem schwarzen Hintergrund innerhalb der Suchergebnisse. Rechts vom Bild hat Google zwei Buttons eingefügt. Einen, über den man zur Bild ausgebenden Website gelangt, einen zweiten, mittels dem man das angezeigte Image direkt teilen kann.

Die Usability wurde durch das 2017er Update zwar verbessert. Die Benutzer mussten nicht mehr die Originalseite aufrufen, um das Bild in voller Größe anzusehen, sie mussten nicht mehr mehrere Tabs öffnen, um zwischen einzelnen Thumbnails hin- und herzuwechseln. Gleichzeitig kritisierten Rechtsexperten und Website-Administratoren, der Teilen-Button begünstige Urheberrechtsverletzungen.

Vor dem großen Update verwiesen lediglich zwei Links auf die eigentliche Bildquelle, danach waren es vier: der Bildtitel, die URL] darunter, das Bild selbst, sowie der Button rechts daneben. Damit sollte gewährleistet bleiben, dass der Traffic der Quellseiten nicht abnehmen würde. Dennoch sorgte das neue Format bei vielen Webseitenbetreibern dafür, dass sie an Traffic eingebüßt haben.[4] Kritiker der neuen Bildersuche schreiben diesen Negativeffekt dem Umstand zu, dass Nutzer keinen Grund mehr hätten, die Originalwebseite zu besuchen, da Google bei Klick auf einen Thumbnail das Bild unmittelbar in voller Größe darstellt.

Dies würde, so kritische Stimmen, dafür sorgen, dass der Urheber sowohl die inhaltliche, als auch die ästhetische Kontrolle über sein Bild verlöre, weil er den Kontext, in dem das Bild angezeigt und genutzt würde, nicht bestimmen können. Die Google Bildersuche hätte ihren Charakter als Suchmaschine verloren, deren Sinn in der Vermittlung von Webseiten an die User bestünde. Da durch die neue Bildersuche ein Besuch der Bild ausgebenden Webseite nicht mehr notwendig ist, sei dieses Merkmal verloren gegangen.

Google Bildersuche Update 2018

Im September 2018 gab es ein neuerliches Update der Google Bildersuche. Die Anzahl der angezeigten Thumbnails wurde dabei um ein Viertel reduziert.[5] Zuvor wurden Informationen zum Bild, allen voran der Seitentitel und die Domain, erst sichtbar, wenn der User ein Miniaturbild angeklickt hat. Seit dem optischen Update Ende September 2018 finden diese Informationen direkt unterhalb des Bildes Platz. In der Folge werden nur noch die Bilder in den SERPs angezeigt, deren Bilder SEO besonders stark ist. Mittlere Rankings laufen Gefahr, auf die Folgeseiten abzurutschen.

Mit dem Bildersuche-Update 2018 wird allerdings der Traffic für gut rankende Bilder gegenüber dem Update aus 2017 wieder verbessert. Die unmittelbare Präsenz der Quellinformationen unterhalb der Thumbnails erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass User sich darüber das Bild in Originalausführung auf der Ursprungswebseite ansehen.

Weitere Updates in der Google Bildersuche

  • Ebenfalls im Rahmen des Updates der Bildersuche 2018 hat Google nun einen Verweis auf den Urheber des jeweiligen Bildes eingeführt, die sogenannten Image Credits.[6]
  • In den SERPs der Bildersuche werden seitdem bei Suchen mit transaktionalen Keywords auch Werbebilder eingeblendet.
  • Durch die Bereitstellung von Metadaten in der Binärdatei des Bildes kann Google die Bilder nun den rechtmäßigen Urhebern zuweisen. Für eine korrekte Darstellung von Urheber, Rechteinhaber und Namensnennung müssen die IPTC-Informationen ausgefüllt sein. Damit will Google die Rechteinhaber stärken und eine unrechtmäßige Verwendung der Bilder aus der SERP unterbinden.[7]

Was die Google Updates für die Bilder SEO bedeuten

Die reduzierte Anzahl an Vorschaubildern und die (neuerliche) Möglichkeit, Traffic über auf der Webseite verwendete Bilder zu generieren, ist für die Bilder SEO signifikant.

  • Die Bilddaten, wie Meta-Informationen, Titel und Dateiname, müssen im Kontext des Artikels, innerhalb derer das Bild verwendet wird, stehen. Google bevorzugt Bilder aus Inhalten, deren Keyword am besten zur Suchphrase des Users passt.
  • Am besten optimieren sollten Seitenbetreiber das Bild im sichtbaren Bereich. Google gewichtet zunehmend die Position des Bildes auf der Ursprungsseite. Für User, die am Bild interessiert sind, sollte dieses umgehend ersichtlich sein, wenn sie auf die Webseite gelangen.
  • Die Aktualität eines Artikels kann kurzfristig Einfluss auf die Positionierung des dazugehörigen Bildes in den Bilder-SERPs haben. Besser ist dennoch sogenannter Evergreen Content, der möglichst regelmäßig aktualisiert wird.

Bilder SEO

Aspekte der Bilderoptimierung für Suchmaschinen

Wie auch die Onpage Optimierung der Webseite hat Bilder SEO verschiedene Optimierungsebenen: die sichtbare Ebene, die Metaebene sowie die Bildebene selbst. Suchmaschinen wie Google sind zwar in der Bilderkennung durch Künstliche Intelligenz und Machine Learning immer besser geworden, können jedoch noch nicht alle Bildinhalte exakt auslesen. Aus diesem Grund sind der Kontext, in welchem das Bildmaterial eingebettet wird, und die Meta-Elemente für die Bildoptimierung sehr wichtig.

Folgende Aspekte gelten für die Optimierung des Bildes

  • Dateiformat: Die gängigen Dateiformate für Bilder sind JPG oder JPEG, PNG und GIF. Formate wie SVG sind für Bilder im Webseitenkontext eher ungeeignet. Immer wieder werden neue Formate entwickelt, die auch bei Bildern von kleiner Dateigröße die Hochwertigkeit der Qualität garantieren sollen. Dazu zählen etwa FLIF, HEIF oder Googles Projekt WebP[8], in welchem Bilder bis zu 34 Prozent geringer dargestellt werden können, ohne ihren SSIM-Index einzubüßen. Gängiges Dateiformat ist das JPG. Für Grafiken eignet sich aber auch PNG. Diese Arten von Bilddateien lassen sich problemlos auf eine gute Dateigröße komprimieren.
  • Dateigröße: Damit eine Bild-URL oder -datei schneller und leichter vom Googlebot gecrawlt in den Index aufgenommen wird, empfiehlt es sich, mit moderaten, für das Web optimierten Dateigrößen zu arbeiten. Hochauflösende Bilder, die auf eine Dateigröße von circa 150 kB komprimiert werden, optimieren den Page Speed einer Webseite. Da die Ladegeschwindigkeit einer Webseite zu den Rankingfaktoren zählt, ist die Optimierung von Bilddateigrößen sehr wichtig.
  • Dateiname: Dieser spielt eine wichtige Rolle für das spätere Ranking in der Bildersuche. Er sollte genau das repräsentieren, was auf dem Bild zu sehen ist. Zugleich wird das Bild mit dem Dateinamen in den Gesamtkontext einer Webseite gestellt. Für Google und andere Suchmaschinen bietet der Name eine wichtige Orientierung, um das Thema der Webseite zu erfassen.

Bsp.: Bild mit Tanne. Dateiname: tanne.jpg

Ergänzungen werden mit Bindestrichen hinzugefügt.

Bsp.: Bild mit grüner Tomate. Dateiname: gruene-tomate.jpg

  • Bildgröße: In SEO-Kreisen ist man sich einig, dass zu kleine Bilder wie Thumbnails oder Voransichten keine große Chance haben, um in der Bildersuche gut zu ranken. Es hat sich eine Richtgröße von 300 Pixeln für mindestens eine Seite des Bildes etabliert.
  • Bildformat: Bei der Anzeige in der Bildersuche werden Bilder im Querformat, oder exakter: im 4:3-Format in der Regel häufiger angeklickt und seit dem letzten Update von Google auch bevorzugt.
  • Bildquelle: Auch die URL des Bildes spielt bei der Bilder SEO eine Rolle. Es empfiehlt sich, eine thematisch relevante Ordnerstruktur zu verwenden.

Bsp.: www.beispielseite.de/autos/renault/r5.jpg

Wer die Indizierung von Bilddateien fördern möchte, kann alle Bild-URLs auch in einer separaten XML Sitemap hinterlegen und diese in der Google Search Console, ehemals Google Webmastertools, hochladen.

Während die bisherige Bildersuche über zur Verfügung gestellte Textinformationen funktioniert, deuten sich weitere Entwicklungen an. Gang und gäbe ist zwar nach wie vor die Verwendung von Texten, Alt-Tags, Dateinamen und der Sitemap. Doch Google arbeitet auch am Visual Search Algorithmus und steckt viel Energie in das Projekt Google Lens, einer mobilen Bilderkennung, an deren Arbeit schon 2017 begonnen wurde.

Zum Einsatz kommt mittels der erweiterten Bildersuche Künstliche Intelligenz (KI), die über Kategorien und zuzuordnende Stichworte lernen soll, Bildinhalte zu verstehen. Es ist auf absehbare Zeit aber nicht zu empfehlen, ausschließlich auf die KI zu setzen, sondern sie als Ergänzung zur bisherigen Bildersuche zu verstehen.

EXIF-Metadaten

Bei EXIF Daten bzw. EXIF-Metadaten handelt es sich um Informationen der verwendeten Kamera, mit der ein Bild gemacht wird. Auch der Zeitpunkt der Erstellung und die GPS-Position können ermittelt werden. Die EXIF-Daten werden (Stand: November 2021) von Google ausgelesen, in der Suche jedoch nicht angezeigt. Google gibt aber an, dass die Daten einen möglichen Einfluss auf das Ranking haben.

Im Wesentlichen dienen EXIF Daten jedoch der Ermittlung der Herkunft von erstellten Bildern. Sie nicht anzugeben, bedeutet keine Nachteile, wenn sie vorhanden sind, sollten sie aber auch nicht gelöscht werden.

[9]

Folgende Aspekte sollten bei der Einbettung des Bildes und bei den Metaangaben beachtet werden

  • Umgebung: Für das Ranking einzelner Bilder ist der um das Bilder herum stehende Content wichtig. Hier spielt vor allem die Verwendung relevanter Keywords eine Rolle.
  • ALT Attribut: Die klassische Funktion des Alt-Attributs ist es, ein Bild zu beschreiben, wenn es aufgrund von technischen Problemen nicht im Browser angezeigt werden kann. Demnach sollte das Alt-Attribut genau den Inhalt des Bildes wiedergeben und das Hauptkeyword enthalten.
  • Title-Tag oder Bildtitel: Auch der Meta-Title sollte verwendet werden, um ein relevantes Keyword unterzubringen. Der Title ist jedoch primär zur Verbesserung der Usability und weniger als großer SEO-Faktor wichtig.
  • Markups: Bilder können mit Hilfe von schema.org und anderen Auszeichnungssprachen mit strukturierten Daten versehen werden, die Suchmaschinen auslesen können. Diese Daten erleichtern den Bots das Crawling und die Zuordnung.

Verlinkung bei der Bilder SEO

Folgende Faktoren sind zu beachten, wenn ein gutes Ranking erzielt werden soll:

  • Starke interne Verlinkung: Diese kann sowohl „hart“ als auch indirekt über Thumbnails erfolgen. Allerdings sollte auch hier eher maßvoll gehandelt werden.
  • Mehrfache Verwendung: In diesem Fall verhält sich Bilder SEO komplementär zum Content SEO. Denn die Mehrfachverwendung eines Bildes mit den gleichen Metaangaben ist für das Ranking eher förderlich. Dies gilt auch für exakte Kopien.
  • Backlinks: Diese wirken nicht direkt auf das Ranking ein. Dennoch könnte gelten: Je mehr Trust eine Webseite hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch deren Bilder gut ranken.

Wichtig ist sicherlich bei der Bilder-Optimierung auch, dass das spätere Ranking zu einem bestimmten Keyword oder einer Gruppe auch von der Konkurrenz abhängt. Es wird folglich schwieriger sein, mit dem Bild eines Prominenten zu dessen Namen gut zu ranken als mit einem Foto, das auf einen Fantasienamen optimiert wurde. Denkbar ist jedoch auch, dass in der Bildersuche sogenannte „Longtail“-Keywords bessere Chancen auf gute Rankings haben als Einzelkeywords.

Vorteile und Nutzen für SEO

Die Vorteile von Bilder SEO lassen sich in folgenden Stichpunkten skizzieren:

  • Stärkung der Sichtbarkeit: Da Bilder bei hoher Relevanz auch direkt in den organischen Google SERP angezeigt werden, können Webseiten mit gut optimierten Bildern ihre Präsenz in den Suchergebnislisten erhöhen.
  • Indirekter Traffic Boost durch ein gutes Ranking mit Bildern: Werden Bilder in der Google-Bildersuche angeklickt, gelangen mehr Nutzer auf die Webseite. Demnach kann der Traffic mit Bilder SEO gesteigert werden.
  • Möglichkeit eines Top-Rankings über die Universal Search: Es kann vorkommen, dass eine Webseite zwar nicht mit der URL in den Top-Rankings zu finden ist, jedoch mit einem Bild.
  • Verbesserung der Themenrelevanz: Werden Bilder mit allen wichtigen Tags ausgezeichnet, kann der thematische Gesamtkontext der Webseite verbessert werden. Dadurch steigen die Chancen, auch in der Google-Suche bessere Rankings zu erzielen.
  • Verbesserung der Usability: Werden Bilder angemessen komprimiert und qualitativ hochwertig, steigt dadurch die Usability der Webseite. Die Komprimierung ist vor allem im Rahmen der Mobile Optimierung wichtig, da Smartphones unterwegs meist über weniger Bandbreite verfügen. Große Bilddateien können dann den Seitenaufbau unnötig verzögern.
  • Mehr Traffic für E-Commerce-Webseiten: Wenn potenzielle Kunden nach Produkten suchen, verwenden sie häufig die Bildersuche. Wer dort dank Bilder SEO präsent ist, steigert die Chance auf zusätzliche Besucher und somit auf mehr Conversions.

Erweiterter Nutzen

Optimierte Bilddateien unterstützen eine Webseite nicht nur hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung. Indem Bilder SEO die Ladezeit einer Webseite verringert, wird die User Experience positiv beeinflusst. Darüber hinaus sind optimierte Bilddaten aber auch hinsichtlich der Barrierefreiheit ideal, um auch Usern mit Sehbehinderungen die Möglichkeit zu geben, alle Inhalte eines Internetauftritts zu erfahren.

Einzelnachweise

  1. Fakten über die Google Bildersuche bildersuche.org Abgerufen am 28.07.2017
  2. Zalando ändert Design um noch erfolgreicher zu verkaufen onlinemarketing.de Abgerufen am 11.2.2014
  3. Google führt neue Bildersuche in Deutschland ein tagseoblog.de. Abgerufen am 13.11.2018
  4. Besucherrückgang wegen neuer Bildersuche tagseoblog.de. Abgerufen am 13.11.2018
  5. Update in der Google Bildersuche tagseoblog.de. Abgerufen am 13.11.2018
  6. Bildrechte-Metadaten in Google Images blog.google.com. Abgerufen am 13.11.2018
  7. Guide to IPTC Photo Metadata and Google Images iptc.org. Abgerufen am 13.11.2018
  8. A New Image Format for the Web developers.google.com. Abgerufen am 13.11.2018
  9. bilder seo onlinesolutionsgroup.de. Abgerufen am 24.11.2021

Weblinks