Universal Search


Universal Search (auch Blended Search genannt) ist ein Begriff aus der Suchmaschinenoptimierung und bedeutet wörtlich übersetzt „allgemeine Suche”. Für das Resultat einer sogenannten Universal Search werden Ergebnisse aus verschiedenen Datenbanken auf nur einer Ergebnisliste bereitgestellt.

Welche Ergebnisse werden akkumuliert?

Um die Funktionsweise der Universal Search zu verstehen, muss man wissen, dass Suchmaschinen wie Google meist über den Zugriff auf unterschiedliche Datenbanken verfügen. So gibt es z.B. Indizes für Bilder, für News, für Websites sowie weitere strukturierte Daten. Über Spezialsuchen können Nutzer gezielt auf diese Datenbanken zugreifen. Wenn nun eine Suchanfrage beantwortet werden soll, kann die Suchmaschine zur Beantwortung viele verschiedene Daten gemischt ausliefern. Der Nutzer erhält z.B. ein Ergebnis in Form von Bildern, Shoppingtipps und Hintergrundinformationen.

Google verwendet seit 2011 z.B. zur Anreicherung der Suchergebnisse u.a. folgende Daten seiner vertikalen Suchmaschinen:

Die Verwendung von weiteren Datenquellen und deren Integration in den SERP hängt von vielen Faktoren ab, die Google und andere Suchmaschinen nicht transparent gemacht haben. Mittels Search Plus Your World werden dem Nutzer beispielsweise persönlich bevorzugte Inhalte in den SERP angezeigt.

Es ist vielfach zu beobachten, dass z.B. die Integration von Echtzeitdiensten wie Twitter bei aktuellen Ereignissen erfolgt, während Google-Shopping-Ergebnisse dann prominent angezeigt werden, wenn eine klare Kaufabsicht hinter einer Suchanfrage (also eine Transaktions-Suchanfrage) zu vermuten ist.

Funktionsweise

Google testet die Integration von Suchergebnissen oftmals aus, bevor eine feste Änderung der Ergebnisanzeige eingerichtet wird. Neueste Änderungen erfolgen meist zuerst in den Datenbanken für die Google-Suche in den USA.

Für die Universal Search können auch Datenbanken genutzt werden, die reine Websites bereitstellen. So wird z.B. die Datenbank von Google Shopping durch die Produktlisten angereichert, welche Händler einreichen, die sich für Google Shopping angemeldet haben. Um noch mehr strukturierte Daten zu erhalten, kauft Google immer wieder Firmen auf, um deren Datenbestand für seine eigenen Server zu nutzen.

Hintergrund der Universal Search

Google und andere Suchmaschinenprovider wollen Nutzern durch die sogenannte Universal Search noch mehr sinnvolle Informationen liefern und dadurch die Suche verfeinern. Dabei können verschiedene Medien ebenso wie Dateitypen zum Einsatz kommen. Ein aktuell prominentes Beispiel für die von Google weiteroptimierte Universal Search ist die sogenannte „Fact Box“. Hier werden individuell zusammengesetzte Ergebnisse aus verschiedenen Datenquellen, die in der Datenbank namens Knowledge Graph kumuliert sind, in einer Info-Box seitlich der SERP angezeigt.[1]

Kritik an der Universal Search

Kritiker der Universal Search unterstellen den Suchmaschinenprovidern, allen voran Google, dass diese gemischte Suchergebnisse ausnutzten, damit die Besucher noch länger auf den eigenen Seiten bleiben. Da Google ein Unternehmen ist, das sein Geld überwiegend mit Werbeanzeigen verdient, ist dieser Kritikpunkt durchaus berechtigt. Denn je länger sich ein Internetnutzer auf Google-Seiten aufhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass er eine Werbeanzeige anklickt. Durch die Konzentration auf die jeweiligen Google-Produkte könnte laut Kritikerstimmen auch die Objektivität der Suchergebnisse leiden.

Zudem wird der Platz in den SERP für organische Treffer kleiner, wodurch Anzeigen z.B. aus AdWords stärker auffallen.

Ebenso kritisieren viele Marketing-Experten, dass z.B. Googles Universal Search dazu führt, dass andere Anbieter wie z.B. Preisvergleichsportale in den SERP benachteiligt werden.

Auswirkungen auf SEO und Marketing

Auf die Suchmaschinenoptimierung hat die Erweiterung der Suche enorme Auswirkungen. Da die SERP um weitere Daten angereichert werden, kann es vorkommen, dass organische Suchtreffer vor allem auf der ersten Ergebnisseite sehr weit zurückgesetzt werden. Es kann demnach passieren, dass eine Website zu einem bestimmten Suchbegriff sehr gut rankt, der Link zur Website aber erst nach dem Scrollen sichtbar wird, weil Ergebnisse der Universal Search wie Bilder, Shopping-Ergebnisse oder eine Integration lokaler Suchergebnisse zwischen dem Google Doodle und den organischen Suchtreffern liegen. Für SEOs wird es folglich immer wichtiger ganzheitlich zu optimieren, damit auch Bilder oder Videos aus einem Webprojekt prominent in den SERP platziert werden können.

Einzelnachweise

  1. Wie Google die Universal Search verändert hat internetworld.de. Abgerufen am 12.12.2014