User
Die Begriffe User, Nutzer, Benutzer oder Internetnutzer bezeichnen eine Person, die von den Diensten des Computers und des Internets Gebrauch macht. Der Begriff User (engl. für Benutzer) kann allerdings mehrere Bedeutungen haben: Zum einen kann er allgemein einen Menschen beschreiben, der das Internet benutzt – also surft – oder auf Websites ein Benutzerkonto verwendet. Zum anderen kann der Begriff User auf eine Person referieren, die Mitglied eines sozialen Netzwerks oder einer spezifischen Internet-Community ist. Bei der Nutzung von Webanwendungen und Software sind zudem graduelle Unterschiede anzutreffen:
So wird von einem Power-User gesprochen, wenn dieser überdurchschnittliche Kenntnisse im Bereich der Anwendung besitzt – aufgrund einer langen Nutzungsdauer. Demgegenüber steht der Begriff des DAU, des dümmsten anzunehmenden Users. Dieser besitzt wenig bis keine Kenntnisse der von ihm verwendeten Technologie. Bei der Entwicklung von Software und Webanwendungen wird oft vom DAU ausgegangen, um die Nutzerfreundlichkeit insbesondere für Nutzer mit wenig Kenntnissen zu steigern.[1]
Allgemeine Informationen
Mit dem User stehen verschiedene Begrifflichkeiten in Verbindung, die sich auf das beziehen, was der User mit einer Webanwendung macht oder wie er sie verwendet. Usability, Nutzerfreundlichkeit und User-Experience sind einerseits Begriffe, die das Userverhalten in irgendeiner Weise beschreiben wollen. Andererseits werden Usability oder Benutzerfreundlichkeit oft verwendet, um die Anforderungen einer Webpräsenz oder Anwendung zu konkretisieren, während die User-Experience sich eher auf das subjektive Empfinden eines Users bezieht. Eine hohe Usability ist demgegenüber dann ein Ideal, das es zu erfüllen gilt, damit der User mit der Anwendung oder Website zufrieden ist und auch, damit die Website oder Anwendung ihre vorher abgesteckten Ziele erreichen kann. Wenn eine Anwendung schon von vorneherein für den User konzipiert wurde, wird auch von User Centered Design gesprochen: Der User rückt ins Zentrum, an ihm muss sich jedes Konzept für die verschiedensten Webanwendungen orientieren.[2]
Funktionen
Um das Userverhalten im Hinblick auf Websites zu analysieren, werden verschiedene KPIs verwendet, die zusammengenommen einen Überblick zum Userverhalten darstellen. Allerdings sind diese KPIs nur eine quantitative Betrachtung. Will eine Webanwendung user-zentriert sein, muss sich die Architektur gewissermaßen an den realen Bedürfnissen des Users orientieren. Konzepter, Programmierer und SEO's brauchen also etwas Empathie und einen gesunden Menschenverstand.
Wichtige KPIs sind:
- Seitenaufrufe von einzelnen Besuchern (engl. Visitor, neuerdings bei Google: User!)
- Klickpfade: Der Weg des Users durch HTML-Dokumente
- Absprungraten: Wenn der User eine Website verlässt oder zurück klickt
- Verweildauer: Wie lange er auf einer Website verweilt
- Click-Through-Rate: Verhältnis von Seitenaufrufen zu Klicks
- Scrollverhalten: Schaut sich der User auch das an, was nicht 'above the fold' ist?
- Welche Art von Suchanfrage? Informativ, Transaktional, Navigational
- Was könnte die Intention des Users sein? Was will er, was erwartet er?
Die Bedeutung des Users für die SEO
Die Intention des Users bildet einen wichtigen Rankingfaktor im Bereich der SEO. Für die Auflistung in den Ergebnissen der Suchmaschinen spielen das Verhalten und die Interessen eines Users große Rollen. Suchmaschinen wie Google versuchen die Ergebnisse eines Suchverlaufs an die Wünsche des Users anzupassen. Erkenntnisse darüber bekommt Google, indem die Plätze eines Suchverlaufs verändert und die Auswirkungen auf das Userverhalten beobachtet werden. Wird eine Webseite nicht oder nur selten angeklickt, obwohl sie teils auch an erster oder zweiter Stelle steht, wird das von Google negativ bewertet – die Seite scheint dann für User nicht relevant zu sein. Es kann auch zur Folge haben, dass diese Webseite aus dem Top 10 Ranking genommen wird und in den Platzierungen abrutscht. Die Click-Through-Rate in den Suchergebnissen wird folglich verringert. Das Verhalten des Users wird vor allem durch das Klicken auf den Zurück-Button und das Auswählen eines anderen Suchergebnisses in Erfahrung gebracht, weil dadurch gezielt betrachtet wird, dass die Webseite aufgrund des schnellen Verlassens keinen Nutzen für den User hatte.[3]
Das ist aber nicht immer der Fall. Wenn ein User eine schnelle Antwort auf ein kurze Frage sucht, wird er eine Website verlassen, nachdem er seine Antwort gefunden hat. Die Absprungrate kann also auch etwas Positives bedeuten. Suchmaschinen wie Google gehen derzeit dazu über, den Keywords, mit denen der User auf einer Website gelandet ist, weniger Beachtung zu schenken. Stattdessen steht das Userverhalten bzw. die User Experience im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Die Suchmaschine Google versucht dem Nutzer möglichst auch persönlich bevorzugte Suchergebnisse anzuzeigen. Hierzu dient auch das Feature Search Plus Your World, dass gemeinsam mit dem Hummingbird Update und weiteren Änderungen wie dem Knowledge Graph ein Ausdruck der Hinwendung zum User darstellt.[4]
Um das Verhalten potentieller Kunden zu analysieren und zu verstehen, können nicht nur Faktoren aus der Webanalyse und dem Marketing verwendet werden, sondern auch Konzepte wie Social Proof und Erkenntnisse aus der Psychologie.
Einzelnachweise
- ↑ Internetkommunikation und Sprachwandel. georg-re.hm. Abgerufen am 23. April 2014
- ↑ Notes on User Centered Design Process (UCD). w3.org. Abgerufen am 23. April 2014
- ↑ How Usability, Experience and Content affect Search-Engine-Rankings. moz.com. Abgerufen am 23. April 2014/
- ↑ Searcher Personas: A Case for User-Centric SEO. searchenginewatch.com. Abgerufen am 23. April 2014
Weblinks
- Kurzdefinition eines Users
- SEO und User
- seo-united.de Die Berechnung personalisierter Ergebnisse durch Google
- seokratie.de Das Userverhalten