User Centered Design


User Centered Design (benutzerorientierte Gestaltung) ist ein Konzept aus der Web-, Software- und Produktentwicklung, das den Nutzer ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Vor der Entwicklung der Webanwendung, der Software oder des Produkts werden die Bedürfnisse, Wünsche, Intentionen und auch eventuelle Begrenzungen des Users möglichst vorweggenommen, um daran den Entwicklungsprozess auszurichten. Ziel des User Centered Designs ist eine hohe Usability.

Allgemeine Informationen

User Centered Design ist heutzutage eines der wichtigsten Paradigmen in der Softwareentwicklung. Die benutzerorientierte Gestaltung liegt im Fokus bei der Konzeption von Software, Anwendungen und Applikationen verschiedenster Art. Dabei sollen nicht nur international gültige Normen erfüllt werden, sondern vielmehr soll sichergestellt werden, dass das entwickelte Produkte die Bedürfnisse des Nutzers in vollem Umfang berücksichtigt und es somit nutzerfreundlich ist.

Ein Teil des User Centered Designs kann auch als Software-Ergonomie bezeichnet werden. Sie hat zum Ziel, dass eine Anwendung sich an die Bedürfnisse des Anwenders anpasst, sie vorweg nimmt und zufriedenstellt. User Centered Design ist ein Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Eine normative Basis für diesen Ansatz sowie für verwandte Paradigmen bildet die internationale Norm EN ISO 9241[1], die einen Standard der Mensch-System-Interaktion darstellt.[2] Wichtige Aspekte, die mit dem Konzept des User Centered Design direkt zusammenhängen sind Usability, Design Thinking, User Experience sowie Barrierefreiheit.

Für die Konzeption von Webanwendungen oder anderen interaktiven Produkten wird User Centered Design mit weiteren Konzepten wie Prototyping oder Agile Softwareentwicklung kombiniert.

User Centered Design ist grundsätzlich multithematisch angelegt verbindet verschiedene Disziplinen wie Webentwicklung, Webdesign, Produktdesign, Neuropsychologie oder Marketing.


Funktionen

Der Prozess des User Centered Designs kann grundsätzlich in vier Phasen unterteilt werden. Sie stellen grundlegende Prozesse bei der Entwicklung von Software, Anwendungen und Applikationen dar. Diesen Phasen geht in der Regel eine Projektierungsphase voraus, um ein hohes Maß an Benutzerorientierung zu gewährleisten.[3]


1. Analyse : Zunächst wird der Nutzungskontext bestimmt. Welche Merkmale hat der Benutzer? In welcher Umgebung findet die Nutzung statt? Welche Aufgaben will der Nutzer mit der Software lösen?
2. Design: Anschließend werden die Anforderungen an die Software definiert. Damit sind auch Anforderungen an die Organisation des Entwicklungsprozesses verbunden. Denn die Frage, was die Software leisten muss, wird im Entwicklungsprozess versucht zu beantworten.
3. Implementierung: Erste Lösungen werden gestaltet, getestet und simuliert. Prototypen und Betaversionen sind die Ergebnisse, die aber weiterhin geprüft werden – oft iterativ, also mehrmals im gesamten Entwicklungsprozess bis eine Version die oben definierten Anforderungen erfüllt.
4. Entwicklung: Die Lösungen werden hinsichtlich verschiedener Merkmale überprüft und auch langfristig getestet. Eine ständige Diagnostik und Evaluation stellt sicher, dass Fehler und unerwünschte Programmabläufe behoben und vermieden werden.


Alle Phasen können im Entwicklungsprozess mehrmals vorkommen. Ein gutes User Centered Design zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es alle Bedürfnisse des Users antizipiert und entsprechende Programmabläufe und Exceptions (deutsch: Ausnahmen) als fertiges Produkt bereits beinhaltet. Deshalb können auch Multivariate Tests, AB-Testing oder Crowd Sourcing Tests zur letzten Phase hinzugenommen werden. Das Vorwegnehmen von möglichen Fehlern hat nicht zuletzt auch finanzielle Aspekte, denn je später Fehler in der Software gefunden werden, desto teurer wird es sie zu beseitigen.

Bedeutung für SEO

Grundsätzlich gilt für die Suchmaschinenoptimierung, dass alles gut ist, was dem Nutzer bzw. der Usability hilft. Auch Google legt großen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit von Websites.[4]

Somit entspricht das Konzept des User Centered Designs den Ansprüchen moderner SEO, die primär auf die Bedürfnisse des Nutzers und danach auf die Anforderungen von Suchmaschinen fokussiert ist. Mobile Optimierung ist ein gutes Beispiel dafür, wie User Centered Design und Suchmaschinenoptimierung Hand in Hand gehen. So gehört die Mobilgerätefreundlichkeit heute zu den Rankingfaktor. Zugleich ist sie ein Beleg dafür, wie User Centered Design in der breiten Masse von Websites umgesetzt wird und die Nutzerfreundlichkeit sich an Nutzungstrends orientiert. Tatsächlich verwendet zum Beispiel heute in vielen Bereichen die Mehrheit der Nutzer weltweit das Smartphone für die Websuche.

User Centered Design als Konzept kann die Optimierung für Suchmaschinen in vielen Bereichen begünstigen. So können sich durch die höhere Usability und bessere User Experience wichtige KPI wie die Bounce Rate oder die Verweildauer verbessern.

Tatsächlich geht die Methode des User Centered Designs noch weit über den Nutzen für die Suchmaschinenoptimierung hinaus und betrifft noch weitere Online-Marketing-Bereiche wie E-Mail-Marketing oder Newsletter-Marketing, indem zum Beispiel E-Mails noch nutzerzentrierter gestaltet werden. In einem noch kleiner gefassten Bereich wie der Conversion Optimierung kann nutzerorientiertes Design ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, wie der Warenkorb-Optimierung oder der Optimierung der Customer Journey.


Einzelnachweise

  1. ISO 9241 wikipedia.org Abgerufen am 21.10.2018
  2. Software-Ergonomie. itwissen.info. Abgerufen am 26. April 2014.
  3. Benutzerorientierte Gestaltung interaktiver Systeme nach DIN EN ISO 13407. ergonomie-leitfaden.de. Abgerufen am 26. April 2014.
  4. Ten things we know to be true . google.com. Abgerufen am 26. April 2014.

Weblinks