Social Proof
Der Social Proof oder soziale Bewährtheit wird im Marketing benutzt, um das Verhalten von potenziellen Kunden zu charakterisieren. Sozial bewährt ist ein Verhalten, dass auch viele andere potenzielle Kunden an den Tag legen. Kurzum: Haben die Person X und Y ein Produkt gekauft, kauft Person Z dies vielleicht auch, weil sie den Personen X und Y in ihren Kaufentscheidungen vertraut. Dies wird dann als sozialer Beweis betrachtet und beeinflusst die Kaufentscheidung enorm.
Allgemeine Informationen
Das Konzept des Social Proof stammt aus der Psychologie. Viele Menschen orientieren sich in ihrem Verhalten an dem ihrer Mitmenschen. Sie vertrauen ihnen und treffen oft die gleichen Entscheidungen – sie imitieren das Verhalten als Strategie, mit der Umwelt zurechtzukommen. Social Proof ist also kein genuiner Begriff, der nur im Bereich sozialer Medien anzutreffen ist, er wird vielmehr im gesamten Marketing verwendet, um Kaufentscheidungen gezielt zu beeinflussen. Auch Fernsehwerbungen und Kooperationen mit prominenten Personen basieren auf dem Konzept der sozialen Bewährtheit.
Social Proof kann analog zu Konzepten wie Autorität, Vertrauen und Reputation im Web 2.0 gesehen werden: Vertrauen viele Nutzer einer Quelle, z.B. einer Webseite, ist dies auch für andere Nutzer ein Indiz dafür, dass diese Quelle vertrauenswürdig ist, also bei einer breiten Masse von Nutzern eine gewisse Autorität oder Reputation genießt.
Funktionsarten
Techcrunch identifizierte fünf Typen von sozialer Bewährtheit, die auf bestimmten Personen oder Personengruppen basieren:[1]
1.) Expertise: Jemand vom Fach kennt sich aus und empfiehlt ein Produkt aufgrund seines Fachwissens.
2.) Prominenz: Angesehene Personen empfehlen ein Produkt.
3.) Andere User: Menschen wie Du und ich finden ein bestimmtes Produkt gut.
4.) Schwarmintelligenz: Wenn viele User das gut finden, ist das wahrscheinlich auch gut.
5.) Empfehlungen von Freunden: Direkte Empfehlungen aus dem Freundeskreis oder der Freundesliste eines sozialen Profils.
Social Proof und SEO
Mit Bezug auf das Online Marketing ergeben sich aus dem Konzept Social Proof verschiedene Möglichkeiten, soziale Faktoren in den Marketing-Mix miteinzubeziehen. Sucht ein Nutzer nach einem Begriff via Suchmaschine, können positive Bewertungen in den SERP's – sogenannte Rich Snippets – von anderen Nutzern dazu führen, dass er eine bestimmte Webseite aufruft.
Auch Social Hubs, die verschiedene Daten aus sozialen Medien zusammentragen, können sich positiv auf das Verhalten von anderen Nutzern auswirken. Gleiches gilt für Empfehlungen, positive Bewertungen und auch Gütesiegel, mit dem Unterschied, dass hier eine Institution als sozialer Beweis dient. Das Prinzip ist überall dasselbe: Wenn andere Nutzer das gut finden, hat Person Z einen guten Grund, das auch gut zu finden. Social Proof's können technisch relativ einfach umgesetzt werden, indem zum Beispiel Buttons von sozialen Netzwerken eingebunden werden, die die Anzahl der Follower, Likes, Shares oder Empfehlungen anzeigen. Etwas komplizierter ist die Integration von solchen Daten in Snippets, die in der organischen Suche dargestellt werden sollen. Hier müssen entsprechende Formate und Strukturen von Google beachtet werden.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Social Proof Is The New Marketing. techcrunch.com. Abgerufen am 31. Januar 2014.
- ↑ Über Rich Snippets und strukturierte Daten. support.google.com. Abgerufen am 28. Januar 2014.
Weblinks