Social Signals


Laut der allgemeinen Definition von Social Signals (deutsch: soziale Signale) sind es kommunikative und informative Signale, die entweder direkt oder indirekt Informationen über soziale Interaktionen, sozialen Emotionen, soziales Verhalten und soziale Beziehungen liefern. In der Praxis sind dies Likes, Shares oder Kommentare. Social Signals können somit von Soziale Netzwerke oder auch Blog stammen.

Der Begriff „Social Signals“ wird seit dem großen Erfolg der Sozialen Netzwerke wie Facebook oder Google Plus verwendet. Aber auch von anderen Sozialen Netzwerken im Internet, wie Twitter, Pinterest oder dem Social Dienst Tumblr können Social Signals ausgesendet werden. Soziale Signale können demnach Kommentare, Likes/Plusone, Shares sein, welche die Interaktivität und Aktivität eines bestimmten Kanals zu bewerten helfen.

In Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung spricht man von Social Signals, wenn durch Aktivitäten in Social Media-Kanälen Backlinks erzeugt werden, beispielsweise durch das Share einer Website in Facebook. Die Analyse der Social Signals kann außerdem mithelfen, den Social Proof bzw. das Verhalten potentieller Kunden zu charakterisieren.

Zusammenhang zwischen Social Signals und Ranking

Es gibt bereits mehrere Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Ranking einer Website und den dazu verfügbaren Social Signals herstellen wollen.[1] Dabei stellte man fest, dass Websites, die auf den vorderen Rängen der SERPs zu finden sind, überdurchschnittlich häufig viele Social Signals auf sich vereinen. . Der gleiche Trend wurde auch in einer Studie zu Rankingfaktoren im Jahr 2015 belegt. Doch wurde vor allem geschlussfolgert, dass eine Seite mit vielen Social Signals entweder die Homepage einer bekannten Marke ist oder die betreffende Seite viel frischen Content in den Sozialen Medien veröffentlich.[2] Bisher konnte jedoch niemand nachweisen, dass Social Signals das Ranking tatsächlich aktiv und positiv beeinflussen. Ein kausaler Zusammenhang ließ sich somit bislang nicht bestätigen.

Statements von Google

Auch Google muss sich mit gewisser Regelmäßigkeit mit der Frage auseinandersetzen, inwiefern Social Signals eine Auswirkung auf das Ranking einer Website haben. In einem Interview auf der SMX Advanced 2012 erklärte Matt Cutts ausführlich, dass herkömmliche Links bis auf Weiteres eine deutlich höhere Gewichtung erhielten als Social Signals. Dennoch riet er bereits damals dazu, in Hinblick auf die Zukunft in diesem Bereich zu investieren.

Eine Aufzeichnung dieses Interviews kann hier angesehen werden. Darauf angesprochen erklärte Matt Cutts bei der SMX Advanced 2013, dass es sich bei Social Data um das am meisten überschätzte Rankingkriterium handele. Er betonte, dass Google gar nicht die Möglichkeiten habe, um einen derart großen Datenbestand wie er beispielsweise in Facebook vorgehalten werde, zu indexieren. Allerdings stellte er auch fest, dass sich die Bedeutung von Social Signals in Zukunft ändern könnte.[3]

Am 22. Januar 2014 veröffentlichte Cutts in seinem YouTube-Kanal ein weiteres Video, in dem er sich erneut zum Thema äußerte. Er erklärte, dass weder Facebook- noch Twitter-Seiten eine Sonderbehandlung erhielten, sondern wie jede andere Website behandelt würden. Grund dafür sei unter anderem auch, dass Google für Twitter gesperrt worden sei und das finanzielle Risiko einer erneuten Sperrung zu groß sei.[4]

Die Diskussion um bessere Rankings dank Social Signals wurde im Mai 2015 erneut angefacht. Im Zuge seiner Core-Anpassung sprach Google auch von der verbesserten Auswertung von „quality signals“, ohne diese Signale genauer auszuführen.[5]

SocialSignals.png

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Inwiefern Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung und für das Ranking einer Website bedeutsam sind, ist nach wie vor umstritten. Zwar gibt es immer wieder Anzeichen, die für die Social Signals als Rankingfaktor sprechen, doch solange dies seitens Google nicht bestätigt wird, bleiben es Mutmaßungen. Grundsätzlich können Social Signals allerdings als ein Bestandteil des Marketing-Mix im Online Marketing berücksichtigt werden, da sie abgesehen von einer eventuellen positiven Auswirkung auf das Ranking auch in Bezug auf die Reichweite einer Brand bedeutsam werden können. Durch die Möglichkeit von Likes und Shares können neue und interessante Inhalte binnen weniger Minuten verbreitet werden und eine hohe Reichweite erzielen. Davon abgesehen können heutige Investitionen in den Social Media-Bereich dazu führen, dass Websites gut darauf vorbereitet sind, sollten Social Signals doch einmal als Rankingkriterium eingeführt werden.

Unabhängig von der Einstufung als Rankingfaktor können Social Signals Suchmaschinen wie Google einen Hinweis darauf geben, wie populär eine Webseite beziehungsweise wie gefragt deren Inhalt ist. Zugleich sind Shares und Likes ein Indikator für Suchtrends und aktuelle Themen. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erwähnen, dass Tweets von Twitter seit Mai 2015 wieder in den Google-Suchergebnissen zu finden sind. Außerdem ist es möglich, den Traffic über Soziale Netzwerke gezielt mit Google Analytics auszuwerten. Somit könnte es deshalb auch naheliegen, dass Google über Social Signals indirekt auch Nutzerdaten auswertet wie zum Beispiel die Verweildauer oder die Klickrate, um anhand dieser Daten unter anderem die Qualität des Contents einer Zielseite zu bestimmen.

Einzelnachweise

  1. SEO Ranking-Faktoren 2013 für Google Deutschland. Searchmetrics.com. Abgerufen am 23. März 2014.
  2. Studie zu Rankingfaktoren 2015 searchmetrics.com Abgerufen am 23.11.2015
  3. Matt Cutts: Social Data ist der am meisten überschätzte Rankingfaktor im SEO-Bereich. Sistrix.de. Abgerufen am 23. März 2014.
  4. Google’s Matt Cutts: We Don’t Use Twitter Or Facebook Social Signals To Rank Pages. Searchengineland.com. Abgerufen am 23. März 2014.
  5. Has Google turned up social signals as a ranking factor? searchenginewatch.com Abgerufen am 23.11.2015

Weblinks