Blog

Unter dem Begriff Blog (Herleitung von: Logbuch; auch: Weblog) versteht man ein virtuelles Tagebuch im Internet. Der Autor eines Blogs (Blogger) kann in diesem redaktionelle Beiträge zu einem beliebigen Thema veröffentlichen. Die Artikel werden in der Regel chronologisch dargestellt. Der Schreibstil eines Blogs ist meist informell und es wird in der Ich-Form geschrieben. Andere Stile sind jedoch ebenfalls möglich, zum Beispiel bei Internet-Zeitungen, wo eher die objektive Berichterstattung im Fokus ist.

Allgemeine Informationen

Blogs, Weblogs oder virtuelle Tagebücher sind ein relativ neues Phänomen im Internet, das sich parallel zum World Wide Web entwickelte. Darüber, welche Webseiten als erste Blogs gelten dürfen, gibt es verschiedene Ansichten. Websites wie http://info.cern.ch/ oder Mosaics What's New dürften zur engeren Auswahl gehören. Vom Anfang der Neunziger bis nach der Jahrtausendwende stieg die Anzahl der Blogs exponentiell an. Wichtige Impulse hierfür waren politische Ereignisse, die in den Massenmedien anders diskutiert wurden als in der privaten Blogosphäre.

Dort fanden nämlich Diskussionen statt, die in den Massenmedien nicht geführt wurden. Zum Beispiel nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001 oder nach dem Irak Krieg 2003.[1] Blogs dienen heute entsprechend als Internet-Zeitungen, private Tagebücher, Informations- und Diskussionsplattformen oder auch als literarisches Mittel, das der Reflexion und dem Austausch mit Lesern dient.

Funktionsarten

Blogs können sowohl nach inhaltlichen Gesichtspunkten als auch nach dem Typ des Verfassers unterschieden werden.[2]

Private Blogs

Hier berichten private Autoren über alles, was sie bewegt und beschäftigt. Entsprechend groß ist die Themenvielfalt, die von Shopping über Politik bis hin zu exotischen Hobbys reicht. Einen privaten Blog kann sich jeder einrichten und einfach schreiben, was ihm gefällt.

Nischen Blogs

Nischen Blogs behandeln meist spezifische Themen wie Wirtschaft, Politik oder Technik. Kennt sich ein Blogger in einem bestimmten Bereich besonders gut aus, kann er seine Experten-Perspektive mit anderen über einen solchen Blog teilen. Viele Journalisten betreiben Nischenblogs, auf denen sie über ihre Lieblingsthemen diskutieren. Auch Vertreter aus Wirtschaft und Handel betreiben solche Blogs. Nischenblogs können aber auch danach beschrieben werden, welches Medium den Hauptbestandteil des Blogs bildet: So gibt es Videoblogs, Podcast-Blogs, Tumbleblogs oder Linkblogs.

Corporate Blogs

Unter Corporate Blogs sind Weblogs zu verstehen, die von Unternehmen bzw. Körperschaften geführt werden. Diese dienen zur besseren Kommunikation mit den Kunden, zur Informationsverbreitung von Neuigkeiten oder zu Marketingzwecken. Unternehmensblogs werden meist von Mitarbeitern geschrieben, während Blogs von Körperschaften wie Zeitungen auch von freien Mitarbeitern verfasst sein können.

Praxisbezug

Jeder Internetnutzer kann sich in der Regel ohne großen Aufwand und Programmierkenntnisse einen Blog anlegen. Dafür sorgen die sogenannte Blogsysteme (auch Weblog-Software oder Weblog-Publikationssysteme). Dabei handelt es sich um ein Content Management System, bei dem Blogger Texte editieren und publizieren können.

Dank vorkonfigurierten Vorlagen kann der Blogautor eine grafische Oberfläche für seinen Weblog wählen. Kommentarfunktionen und chronologische Anordnung der Beiträge sind ebenfalls vorhanden. Softwarelösungen von Blogsystemen gibt es sowohl webbasiert als auch zur Installation auf einem eigenen Server. Bekannteste Vertreter sind Drupal, WordPress, Movable Type oder Blogger.com. Je nach gewählter Software verfügen Blogger dann über umfangreiche Funktionen, um beispielsweise Posts, Threads, Permalinks oder Track- und Pingbacks zu erstellen.

Auch Feeds für Nutzer oder Bogrolls zur übersichtlichen Darstellung von thematisch verwandten Blogs sind mitunter verwendbar. Da Blogs letztendlich nichts anderes sind als Websites, müssen sich Blogger an das Telemediengesetz halten. Gilt der Blog als 'geschäftsmäßig', muss er ein Impressum beinhalten.

Bedeutung für SEO

Blogs haben durch ihre Verbreitung rund um den Globus auch eine vermehrte Relevanz für die Suchmaschinenoptimierung bekommen. Denn im Grunde sind es Websites, die Informationen und Verlinkungen bereitstellen, auch wenn das CMS-System dahinter für User vereinfacht worden ist. So wurden Gastartikel auf Blogs populär, um Verlinkungen in einem redaktionellen Umfeld zu platzieren.

Auch Produktvorstellungen auf privaten Blogs in einem Nischenbereich wurden oft genutzt, um den einen oder anderen Link zu einer Website zu setzen. In vielen Blogsystemen gibt es die Möglichkeit, ein Trackback in einen Blog Beitrag einzufügen, falls in diesem Inhalte enthalten sind, die aus einem anderen Blog stammen. Der Trackback setzt den Autor des anderen Blog darüber in Kenntnis, indem ein Ping an die verlinkte Ressource gesendet wird.

Blogs wurden auch zunehmend als Satellitenseiten genutzt, um die Anzahl der Links zu einem Webprojekt zu verändern. Bei all diesen Maßnahmen ist es allerdings enorm wichtig, dass sie natürlich erscheinen bzw. es auch wirklich sind. Denn Google und Co. betrachten manche dieser Maßnahmen als manuellen Eingriff in die Positionierung der Suchmaschinen. Unter Umständen haben Blogs, die zur Erhöhung der Verlinkung gezielt ausgenutzt werden, also einen negativen Effekt auf ein Webprojekt.[3] Das bedeutet aber nicht, dass natürliche Maßnahmen wie Gastartikel mit mehrwertigem Inhalt, Produktempfehlungen oder Verlinkungen von Blogs generell negativ zu bewerten sind, denn die Qualität der Inhalte und der Trust der Ressource, von der verlinkt wird, können durchaus ein positives Licht auf ein Webprojekt werfen.

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte von Blogs. motzmeyer.wordpress.com. Abgerufen am 18. April 2014.
  2. Kategorisierungsversuch. netzthemen.de. Abgerufen am 18. April 2014.
  3. Google: Matt Cutts warnt erneut vor Gastbeiträgen als SEO-Maßnahme. t3n.de. Abgerufen am 18. April 2014.

Weblinks