World Wide Web

Das World Wide Web (dt. weltweites Netz), abgekürzt WWW, W3 oder Web, ist ein interaktives, für alle zugängliches und kostenloses Informationssystem, das den internationalen Austausch von Dokumenten ermöglicht. Fälschlicherweise wird das WWW häufig mit dem Internet gleichgesetzt. Das World Wide Web ist neben E-Mail, FTP und Co. allerdings nur ein Dienst im Internet, wenngleich der zweifelsfrei beliebteste und verbreitetste. Um das World Wide Web nutzen zu können, ist ein Internetzugang notwendig.


Funktionsweise

Das Internet ist ein Zusammenschluss von unzähligen, dezentral organisierten Computernetzwerken, die zu einem riesen Netzwerk zusammengeschlossen sind und untereinander Daten austauschen. Das World Wide Web als Bestandteil des Internets ist ein abrufbares System von elektronischen Hypertext-Dokumenten, die als Websites bezeichnet werden. Diese Websites werden mithilfe der verhältnismäßig einfachen Textauszeichnungssprache Hypertext Markup Language, kurz HTML, beschrieben bzw. erstellt.

Die Kommunikation im World Wide Web basiert auf dem Hypertext Transfer Protocol, kurz HTTP. Auf HTTP-Servern, die auch als Webserver bezeichnet werden, werden die Websites und ihre Bestandteile (Bild-, Audio und Videodateien) gespeichert. Zum Abrufen der Websites ist ein Webbrowser notwendig, der die auf dem Server bereitgestellten Daten herunterlädt und auf einem Ausgabegerät wie dem Computer, Smartphone oder Tablet dargestellt.

Der gezielte Aufruf von Websites im World Wide Web ist mit Uniform Resource Locators, kurz URLs, möglich, die in die Adresszeile des Browsers eingegeben werden. Der Server erhält dann eine HTTP-Request und beantwortet diese mit einem HTTP-Response.

Alternativ können Websites auch über Hyperlinks aufgerufen werden. Dabei handelte es sich um Verweise zwischen Websites, kurz Links, die der Navigation im World Wide Web dienen. Erst die Hyperlinks machen das WWW zu dem weltweiten Netzwerk, das das Internet ausmacht. Das Verfolgen von Links wird Umgangssprachlich als "Surfen" bezeichnet. Wie ein Surfer von Welle zu Welle surft, kann man dank der Hyperlinks im World Wide Web von Website zu Website zu surfen.

Um in diesem riesigen, stetig wachsenden Netzwerk die gewünschten Informationen zu finden, werden Suchmaschinen wie Google verwendet. Sie indexieren Websites und listen zur Suchanfrage relevante Suchergebnisse in Form von Hyperlinks auf. Suchmaschinen haben die in den Anfangsjahren des World Wide Webs vorherrschenden Webkataloge so gut wie vollständig abgelöst.

Mithilfe von dynamischen Websites kann das WWW heute auch als Oberfläche für entfernt ausgeführte Programme dienen. Das Programm wird dabei nicht wie üblich auf dem lokalen Rechner ausgeführt, sondern in einem Browser betrachtet und bedient. Somit können Programme dezentral administriert werden, statt sich mit jedem einzelnen Rechner befassen zu müssen.


Geschichte

Das World Wide Web wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Großforschungseinrichtung CERN in der Schweiz vom britischen Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee erfunden[1]. Berners-Lee baute 1989 ein Hypertext-System auf, mit dem ursprünglich lediglich Forschungsergebnisse unter Kollegen ausgetauscht werden sollten. Unter Mitwirkung des Belgiers Robert Cailliau wurden dafür unter anderem vorhandene Konzepte und Systeme weiterentwickelt.

Tim Berners-Lee stellte seine Idee erstmals am 12. März 1989 in seiner Forschungseinrichtung vor. Die erste Website der Welt war folglich auch die des CERN, wurde am 6. August 1991 veröffentlicht und ist unter info.cern.ch bis heute abrufbar. Am 30. April 1993 hat das CERN das World Wide Web kostenlos für die Allgemeinheit freigegeben.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kam der Begriff des Web 2.0 auf, mit dem die zweite große Evolutionsstufe des World Wide Web bezeichnet wird. Das Web 2.0 zeichnet sich vor allem durch die Interaktion der Internetnutzer mit den Webangeboten und der Kommunikation der Internetnutzer untereinander über Webdienste aus.

Tim Berners-Lee ist bis heute der Vorsitzende des World Wide Web Consortiums, kurz W3C, das sich für einheitliche Technologien bei der Nutzung und Entwicklung des Internets einsetzt. Vom W3C werden zum Beispiel Technologien wie HTML, XHTML, XML, RDF und CSS standardisiert. Allerdings halten sich nicht alle Browser-Hersteller konsequent an die internationalen Standards des W3C, wodurch es zu Inkompatibilitäten zwischen einzelnen Browsern und bestimmten Websites kommen kann.

Im Jahr 2010 war das World Wide Web – stellvertretend durch Tim Berners-Lee, Larry Roberts und Vint Cerf für den Friedensnobelpreis nominiert[2], gewann ihn letztlich aber nicht.


Bedeutung

Ohne das World Wide Web würde es das Internet, wie wir es heute kennen, nicht geben. Es hat zu einem umfassenden Wandel in nahezu allen Lebensbereichen geführt, der so revolutionär ist, dass der durchaus mit der Erfindung des Buchdrucks gleichgesetzt werden kann. Durch das Internet und das World Wide Web hat sich die Art und Weise, womit, wie und wie intensiv wir kommunizierten, dramatisch verändert.

Neben dem Kommunikationsverhalten hat sich auch die Mediennutzung fundamental gewandelt. Das WWW hat nicht nur dazu geführt, dass sich viele Wirtschaftszweige verändert haben, sondern auch, dass zahlreiche neue hinzugekommen sind. Diverse Berufstätige leben heute von der Wertschöpfung, die im und mit dem World Wide Web stattfindet.

Laut Netcraft gab es im Januar 2019 1,94 Milliarden Websites im World Wide Web, wovon schätzungsweise aber nur 50 Prozent aktiv sind.[3]


Einzelnachweise

  1. Hintergrund: Timothy Berners-Lee und das World Wide Web planet-schule.de. Abgerufen am 21.08.2019
  2. World Wide Web für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen heise online. Abgerufen am 21.08.2019
  3. 100+ Internet Statistics & Facts For 2019 websitehostingrating.com. Abgerufen am 21.08.2019


Weblinks

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