File Transfer Protocol


Das File Transfer Protocol (deutsch: Dateiübertragungsverfahren) ist ein Netzwerkprotokoll, das im Jahre 1985 zum Zwecke der Dateiübertragung spezifiziert wurde.

Einsatz des File Transfer Protocols

Das File Transfer Protocol (kurz: FTP) dient dazu, um zwischen einem Server und einem Client Dateien auszutauschen. Hierbei sind mehrere Konstellationen denkbar:

  • vom Server zum Client (Download einer Datei)
  • vom Client zum Server (Upload einer Datei)
  • von einem Server zu einem anderen Server (Dateiaustausch, Einsatz des File Exchange Protocols)

Ist einmal eine Verbindung hergestellt worden, können Dateien nicht nur hoch- und heruntergeladen werden. Zusätzlich kann der FTP-User neue Verzeichnisse anlegen, sie ändern, auslesen oder löschen. Dateien können umbenannt, verschoben oder gelöscht werden. Zudem ermöglicht das File Transfer Protocol die Berechtigungsverwaltung für Dateien. So kann festgelegt werden, ob gespeicherte Dateien nur vom Besitzer, von einer bestimmten Gruppe oder von der Öffentlichkeit gelesen, geändert oder ausgeführt werden dürfen. Diese Berechtigungsstrukturen werden durch einen dreistelligen, numerischen Wert abgebildet. Der Wert „777“ bedeutet beispielsweise, dass jedermann auf die Dateien zugreifen, sie ändern oder ausführen kann.

Aufbau einer FTP-Sitzung

Das File Transfer Protocol ermöglicht den Aufbau einer Sitzung über eine TCP-Verbindung. Hierbei verschickt der Client Befehle an den gewünschten Server. Dieser antwortet über Statuscodes. Die grundsätzliche Funktionsweise von FTP wird in diesem YouTube-Video zum Thema „Was ist FTP?“ erklärt. Hierbei werden das aktive und passive FTP unterschieden. Beim „Active Mode“ ergreift der Client die Initiative und eröffnet einen Port. Anschließend kontaktiert er den Server und informiert ihn über die eigene IP-Adresse sowie den gewählten Port. Die gesamte Kommunikation der zwei Partner erfolgt über einen sogenannten Control Port, sodass parallel Dateiübertragungen möglich sind.

Beim „Passive Mode“ hingegen fordert der Client den Server über ein PASV- oder ein EPSV-Kommando dazu auf, selbst einen Port zu öffnen. Der Server öffnet daraufhin einen Port und gibt dem Client als Antwort den Port und die Server-IP-Adresse zurück. Dadurch kann eine Verbindung hergestellt werden. Das passive Verfahren wird gewöhnlich dann verwendet, wenn eine serverseitige Verbindung nicht möglich ist, weil der Zugriff auf den Client durch eine Firewall verhindert wird.

Aufbau einer FTP-Sitzung

Anonymer Zugriff beim File Transfer Protocol

Bei FTP-Servern, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollen, gibt es meist ein Benutzerkonto, das von jedermann genutzt werden kann. Häufig wird es als „Anonymous“ bezeichnet. Wer sich mit diesem Benutzerkonto einloggt, muss hierfür kein Passwort eingeben. Üblich ist diese Vorgehensweise unter anderem bei Mirrors oder den Servern von Hochschulen, bei denen eine Vielzahl von Usern darauf zugreifen muss.

Verbindungsaufbau mittels Software

Um über das File Transfer Protocol eine Verbindung herzustellen, benötigt der Nutzer einen FTP-Client. Dabei kann es sich um eine eigenständige, auf dem Rechner zu installierende Software handeln. Viele Nutzer greifen allerdings auch auf den FTP-Client zurück, der in die meisten Browser integriert wurde. Über die folgende spezielle Syntax kann ein FTP-Server dann direkt im Webbrowser adressiert werden:

 ftp://[ftp_username[.ftp_PWD]@]Servername[:Port]

Alternativ kann auch auf die Dienste von WebFTP zurückgegriffen werden. Dabei handelt es sich um einen FTP-Client, der im Webbrowser ausgeführt und dargestellt werden. So kann im Browser innerhalb der Verzeichnisse navigiert werden.

Um über einen FTP-Client eine Verbindung herstellen zu können, muss sich der User zunächst einloggen. Hierfür gibt er die FTP-Serveradresse bzw. die entsprechende IP-Adresse sowie den Port an und verbindet sich schließlich mit seinem Benutzernamen und dem zugehörigen Kennwort.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Kein Suchmaschinenoptimierer kommt an FTP vorbei. Im Rahmen der Optimierung einer Website werden regelmäßig Zugriffe auf den Werbserver erforderlich, um neue Daten, beispielsweise für Plug-ins oder SEO-optimierte Themes einer Website, einzuspielen.

Weblinks