Plug-in


Als Plug-in (deutsch: anschließen) bezeichnet man Softwareanwendungen, die mithilfe von Schnittstellen programmiert werden, um den Funktionsumfang einer anderen Software zu erweitern.

Funktionsweise eines Plug-ins

Wird ein Softwareprodukt von sehr vielen Menschen genutzt, wird früher oder später der Ruf nach zusätzlichen Funktionen laut. Deshalb erstellen immer mehr Softwarehersteller eine Schnittstelle, die es ermöglicht, Funktionserweiterungen zu programmieren und mit der Software zu verbinden.[1] So kann eine im Funktionsumfang vielleicht relativ eingeschränkte Software in ein Allroundtalent für verschiedenste Anforderungen verwandelt werden.

Abgrenzung zum AddOn

Die Begriffe Plug-in und AddOn werden häufig synonym verwendet. Dies ist jedoch genau genommen nicht korrekt. Bei einem Plug-in handelt es sich um die Erweiterung einer Software, die jedoch auch ohne das eigentliche Hauptprogramm funktioniert. Ein AddOn hingegen erweitert ebenfalls eine Software, ist jedoch ohne diese nicht lauffähig und bringt dementsprechend nur in Verbindung mit dem Hauptprogramm einen Nutzen.

Ein klassisches Beispiel ist das Browser-AddOn. Moderne Browser wie Mozilla Firefox, Google Chrome oder Internet Explorer sind so aufgebaut, dass sie jederzeit über ein AddOn erweitert werden können. So lässt sich beispielsweise ihre Sicherheit erhöhen, die Verwaltung von Lesezeichen oder die Suche im Web vereinfachen oder auch die Anzeige des Browsers verändern.

Plug-ins für Desktop-Software

Für bestimmte Bildbearbeitungsprogramme sind Plug-ins verfügbar. Typische Vertreter dieser Kategorie sind Photoshop, Gimp und IrfanView. Durch ein Plug-in können hier beispielsweise Grafikfilter hinzugefügt oder die Bearbeitungsmöglichkeit für bestimmte Grafikformate ergänzt werden. Auch Vektorgrafikprogramme oder 3D-Software sind verfügbar. Plug-ins werden zusätzlich auch bei folgenden Softwareprodukten verwendet:

  • E-Mail-Software (z. B. Kalender, Kontaktverwaltung, Sicherheit, Sprachwerkzeuge)
  • Mediaplayer (z. B. Audio- und Videoeffekte, Decoder)
  • Sequencer-Programme (z. B. Software-Synthesizer und -Effekte)[2]
  • Software für Audiobearbeitung

Plug-ins für Internet-Software

Content Management Systeme können durch ein Plug-in nahezu beliebig erweitert werden. Alleine für WordPress stehen über 27.000 Plug-ins zur Verfügung, aber auch für Joomla oder TYPO 3 gibt es große Plug-in-Verzeichnisse. Die Erweiterungen können beispielsweise folgende Funktionen übernehmen:

  • SEO-Funktionen
  • Spambekämpfung
  • Erstellung einer Sitemap
  • Tracking von Besucherdaten
  • Onlineshop-Funktionalität
  • Galerien und Slider
  • Sicherheitsabfragen / Captcha
  • Kontaktformulare
  • Verbindung zu Social Media-Diensten

Ebenfalls über Plug-ins erweitert werden Open Source-Shopsysteme. Typische Vertreter dieser modulbasierten Shopsysteme sind Magento, xt:Commerce und Shopware. Die Softwarehersteller bieten große Marktplätze mit hunderten oder sogar tausenden Erweiterungen, die teilweise seitens des Herstellers zur Verfügung gestellt werden. Sehr viele dieser Module werden allerdings von Drittanbietern programmiert und kostenlos oder zum Kauf angeboten.

Vor- und Nachteile von Plug-ins

Der Vorteil von Plug-ins liegt klar in dem erweiterten Funktionsumfang, ohne eine weitere Software erstehen zu müssen. Sehr oft sind die Erweiterungen kostenfrei verfügbar. Vorteilhaft ist auch die einfache und meist automatisierte Installation. Der Zugriff auf das Plug-in erfolgt direkt über die Navigation der Hauptsoftware.

Problematisch kann ein Plug-in werden, wenn es durch einen Drittanbieter programmiert und zum Download angeboten wird. In diesem Fall findet häufig keinerlei Kontrolle statt, ob die angegebene Funktionalität uneingeschränkt gegeben ist. Zudem kann nicht gewährleistet werden, dass die Software keine Sicherheitslücken aufweist.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Für die Suchmaschinenoptimierung haben Plug-ins insofern eine Bedeutung, als insbesondere Browser, Content Management Systeme und Shopsysteme durch SEO-Funktionalitäten erweitert werden können. Mit Browser-Addons und Toolbars können wichtige Kennzahlen wie der Sichtbarkeitsindex oder Backlinks im Auge behalten werden. Sie helfen bei der Keyword-Recherche, untersuchen Quelltext oder zeigen Informationen zum Whois einer Website an.

In CMS können Plug-ins dabei helfen, die wichtigsten Maßnahmen der OnPage-Optimierung zu ergreifen, beispielsweise das Einpflegen von Metadaten, die Bilderoptimierung, das Caching und die interne Verlinkung. Mit Modulen kann man Shopysteme beispielsweise um Rich Snippets, Canonical Tags, Blogfunktionen, Sitemaps, optimierte URLs und viele weitere SEO-Funktionalitäten erweitern. Plug-ins bieten zwar im Regelfall keine Informationen, die nicht auch über andere Tools abgerufen werden könnten. Da sie jedoch meist kostenlos sind und direkt an der richtigen Stelle aktuelle Informationen abrufen, können sie die Arbeit des Suchmaschinenoptimierers wesentlich erleichtern.

Einzelnachweise

  1. Was ist ein Plugin?. Naanoo.com. Abgerufen am 7. November 2013.
  2. Was ist ein Plug-in?. CHIP. Abgerufen am 7. November 2013.

Weblinks