Whois


Bei dem Begriff „Whois“ (engl. für „Wer ist“)handelt es sich um ein bestimmtes Protokoll, mit dessen Hilfe Informationen über die Eigentümer und Admin-C (engl. Administrative Contact) von Domains abgerufen werden können. Die sogenannte „Whois-Abfrage“ ist bei vielen verschiedenen Anbietern wie z.B. Webhostern möglich. Hintergrundinformationen zu .de-Domains lassen sich nur über die DENIC abrufen.

Entwicklung

Als das Internet noch in den Anfängen steckte, wurden alle Domains bei nur einem Registrar angemeldet, der DARPA (engl. Defense Advanced Research Projects Agency). Wer Informationen zu einzelnen Webadressen suchte, konnte diese Quelle nutzen. Durch die zunehmende Zahl an Domains gab es auch immer mehr Registrare. Zugleich stieg auch die Zahl an missbräuchlich angefragten Domaininformationen. So nutzten z.B. viele Spammer die Whois-Abfrage, um an E-Mail-Adressen von Webmastern zu gelangen. Heute gelten deshalb für den Zugriff auf Whois-Daten strengere Richtlinien. Captcha-Abfragen sollen die Daten u.a. vor automatisierten Zugriffen mit Bots schützen.

Ergebnis einer Whois-Abfrage

In den Whois-Daten finden sich in der Regel Angaben, die auch im Impressum der jeweiligen Webseite finden lassen. Darüber hinaus enthält die Abfrage Hinweise zum Webhoster, der für die betreffende Domain genutzt wird sowie die Kontaktdaten für den technischen Ansprechpartner und zu der Person, die diese Domain registriert hat. Eine wichtige Kennzahl der Whois-Daten ist auch das Datum, wann die Domainregistrierung ausläuft.

Eine Whois-Abfrage ist demnach zu vergleichen mit einem Auszug aus dem Grundbuch. Die Whois-Datenbanken sind z.B. über die Server der folgenden Organisationen abrufbar:

  • RIPE NCC (RIPE Network Coordination Centre)
  • ARIN (American Registry for Internet Numbers)
  • APNIC (Asia-Pacific Network Information Centre)
  • LACNIC (Latin American and Caribbean Network Information Centre)
  • AfriNIC (African Network Information Centre)

Nutzen für SEO

Die Whois-Daten geben SEOs wichtige Anhaltspunkte für ihre Arbeit, die hier kurz aufgeführt werden:

  • Kontrolle über die Whois-Daten, ob eine Webseite seriös ist
  • Prüfmöglichkeit, ob dem Registrant noch weitere Domains gehören und die betreffende Domain evtl. zu einem Linknetzwerk gehört
  • wer sich für expired Domains interessiert hat über die Whois-Daten einen Anhaltspunkt, wann diese Domain übernommen werden kann
  • Kontaktmöglichkeiten für Kooperationen sind über die Whois-Daten zu finden
  • Prüfmöglichkeit, ob eine Domain schon vergeben ist
  • Auflösung von IP-Adressen in URLs (IP-Lookup), um zu Seiten zu identifizieren, die auf eigene Projekte zugreifen

Die Whois-Abfrage dient demnach beim Linkaufbau zur Überprüfung der Seiteninhaber und zur Kontrolle, dass es sich bei Tauschprojekten um seriöse Seiten handelt.

Nicht immer ist eine Whois-Abfrage erfolgreich, denn die Anzeige kann mit verschiedenen Diensten verschleiert werden. In der folgenden Liste sind alle Whois-Daten nach TLD sortiert.

Es wird vielfach auch davon ausgegangen, dass Suchmaschinen wie Google ebenfalls Whois-Abfragen starten, um Spammer zu identifizieren. Zugleich wird sich ein Backlink von einer Webseite mit den gleichen Whois-Daten schwächer auswirken als Backlinks von unterschiedlichen Domains mit unterschiedlichen Admin-C oder Inhabern.

Folglich gibt es in SEO-Kreisen immer wieder die Diskussion, ob die Whois-Daten ein Rankingfaktor sind oder nicht. Es kann davon ausgegangen werden, dass die dort hinterlegten Daten sicherlich von Google ausgelesen werden. Doch wird die Art der Daten und die dort zu findende Telefonnummer keinen Einfluss auf das Ranking einer Seite haben. Geht man jedoch davon aus, dass Googles Algorithmen oder Quality Rater bestimmte Admin-C oder Registranten als Spammer markieren, wären die Whois-Daten demnach ein Indikator, dass ein Backlink von dieser Seite ebenfalls als Spam zu interpretieren ist. Somit liefern die Whois-Daten Indizien für Bad Neighbourhood, und das aber nicht nur für Google und andere Suchmaschinen.

Weblinks