Suchmaschine
Eine Suchmaschine ist ein Computerprogramm, mit dessen Hilfe sich Datenbestände durchsuchen lassen. Die Suchergebnisse werden als anklickbare Links in den Suchergebnislisten (engl. Search Engine Result Pages, kurz: SERP) angezeigt, über welche der User zu den gewünschten Informationen gelangen kann.
Um die Relevanz einer Suchanfrage zu den vorhandenen Daten im Index zu ermitteln, arbeiten Suchmaschinen heute mit ausgeklügelten Algorithmen.
Funktionsweise
Die Arbeit einer Suchmaschine ist mit der eines Bibliothekars zu vergleichen. Doch im Gegensatz zu einer Bibliothek speichert eine Suchmaschine zwar Elemente von Websites, liefert jedoch in der Regel nur einen Hyperlink zum gesuchten Inhalt und nicht den Inhalt selbst aus.
Bevor eine Suchmaschine Ergebnisse anzeigen kann, legt sie zunächst einen Index an. Dort werden alle Daten zu Websites gespeichert, wie das Alter oder die Anzahl der Verlinkungen.
Datensammeln mit dem Bot
Die Daten für den Suchmaschinenindex sammelt ein Bot. Das ist wiederum ein eigenes Skript beziehungsweise ein Programm, welches das Web automatisiert nach Inhalten durchsucht und gefundene Daten auf einem Server abspeichert. Dazu folgen Bots Hyperlinks auf den besuchten Websites.
Datensegmentierung und Kategorisierung
Alle für eine Website relevanten Daten werden anschließend kategorisiert und segmentiert. Wenn nun ein User eine Suchanfrage stellt, ermittelt die Suchmaschine mit Hilfe von Algorithmen, welche Elemente in ihrem Index am relevantesten für diese Suchanfrage sind. Die verwendeten Algorithmen bilden die Rankingkriterien für die Platzierung der Websites in den Suchergebnissen.
Anwendungsmöglichkeiten
Eine Suchmaschine kann für verschiedene Zwecke genutzt werden. Im wissenschaftlichen Bereich dienen Suchmaschinen der Recherche für die Forschung. Im privaten Bereich suchen User oft nach aktuellen Informationen zu Ereignissen oder nach Produkten, die sie online kaufen möchten. Darüber hinaus können Suchmaschinen noch weitere Zwecke erfüllen. Hierzu zählen die Navigation oder die Suche nach Bildern und anderen Medien.
Alternativen zur Google-Suche
Auch wenn sich Google weltweit als Marktführer behauptet, gibt es noch weitere Anbieter, die sich als Alternative zur Google-Suche empfehlen. Manche davon zeichnen sich durch Features aus, die Google nicht direkt bietet, und sind vor allem wegen ihrer strengen Datenschutzregelungen gefragt.
- Bing: Die Suchmaschine des Microsoft-Konzerns liefert zwar ähnliche Suchergebnisse wie Google und hat ein ähnliches Erscheinungsbild, bietet jedoch einige zusätzliche interessante Features. Hierzu zählt das Abspielen von Videos in der Miniaturvoransicht der Videosuche. So können Nutzer schon vor dem eigentlichen Klick auf das Ergebnis sehen, was im Video gezeigt wird. Außerdem lässt sich direkt über einen weiteren Reiter auf bing.com das Übersetzungsprogramm BingTranslate starten. Für die Suche nach dem aktuellen Wetter kann eine eigene Suchmaske genutzt werden. Vorteilhaft bei Bing ist ebenfalls, dass ähnliche Suchen prominent neben dem Eingabefeld platziert werden.
- Yahoo: Die Suchmaschine von Yahoo greift auf den gleichen Index zurück wie Bing. Dadurch ähneln sich die Suchergebnisse. Die Startseite hat im Gegensatz zu Google und Bing mehr den Charakter eines Nachrichtenportals. Eine Besonderheit der Suchmaschine ist die Spezialsuche nach Stars.
- DuckDuckGo: Die Internetsuchmaschine DuckDuckGo verspricht, weder Nutzerdaten noch IP-Adressen zu speichern. Wer von noch mehr Datensicherheit profitieren möchte, kann seine Suche mit DuckDuckGo über das Tor-Netzwerk ausführen. Praktisch ist, dass die Suchmaschine die Suchergebnisse bei mehrdeutigen Begriffen nach Kategorien vorsortiert. Darüber hinaus liefert DuckDuckGo bei der Eingabe von Nahrungsmitteln Links zu passenden Rezepten aus. Eine weitere Besonderheit ist die Beantwortung von Fragen, die User stellen können. Alle Features des OpenSource-Projekts werden von einer breiten Programmierer-Community weiterentwickelt, wodurch sich die Suchergebnisse von DuckDuckGo stetig verbessern.
Suchmaschinen für Bilder
Bildersuchmaschinen zeichnen sich neben der hohen Relevanz zur Suchanfrage dadurch aus, dass sich die Suchergebnisse genau filtern lassen. Zugleich werden die Quellen zu den jeweils angezeigten Bildern angegeben. Üblicherweise verfügt jede Bildersuche über einen Jugendschutzfilter.
- Google Bildersuche: Mit weit mehr als 10 Milliarden Bildern bietet die Bildersuche von Google einen der größten Datenbestände für im Web hinterlegte Bilder. Durch zahlreiche Filtermöglichkeiten kann das Suchergebnis genau eingegrenzt werden. Zusätzlich bietet Google die Möglichkeit, Bilder durch eine Uploadfunktion zu suchen. Hierfür lädt der User entweder ein Bild von seinem Rechner hoch oder er gibt den Link zur entsprechenden Bildquelle ein. Zusätzlich lassen sich über die Suchleiste noch Angaben zum Bildinhalt machen. Auf diese Weise bietet sich die Google-Suche hervorragend an, um zu überprüfen, ob Bildinhalte widerrechtlich auf anderen Websites verwendet werden.
- Picsearch: Mit der Suchmaschine Picsearch können in der deutschen Sprachversion vor allem im deutschsprachigen Web veröffentlichte Bilder gesucht werden. Aktuelle Anfragen werden in der Hauptansicht gezeigt. Laut eigenen Angaben besteht der Index aus mehr als drei Milliarden Bildern. Somit eignet sich diese Bildersuchmaschine sehr gut für Recherchen nach deutschen Bildquellen.
- Bing Bildersuche: Die Bildersuchmaschine von Bing zeichnet sich durch ihre gute Usability aus. Nach der Eingabe des Suchbegriffs erhält der User eine übersichtliche Darstellung von Bildquellen. Fährt er mit der Mouse über ein Bild, erhält er weitere Infos wie Bildgröße und Bildquelle. Die Anzeige von verwandten Suchtreffern kann ebenso wie die Filterfunktion bei der Eingrenzung der Suchergebnisse helfen. Um jugendliche Nutzer zu schützen ist der Filter für anstößige Inhalte auf „streng“ voreingestellt.
- Yahoo Bildersuche: Wer bei seiner Bildersuche auch auf den großen Bildervorrate des Dienstes Flickr zugreifen möchte, hat bei dieser Suchmaschine den größten Nutzen. Zu entdecken sind neben Bildern von professionellen Fotografen auch Schnappschüsse von privaten Nutzern zu allen Themengebieten. Alternativ können User auch die Suchfunktion auf Flickr selbst verwenden.
Suchmaschinen für Studenten
Wissenschaftlich orientierte Suchmaschinen oder Suchmaschinen für Studenten unterscheiden sich häufig von der gewöhnlichen Websuche dadurch, dass die Ergebnisse auf Paper, Dissertationen oder andere Veröffentlichungen verweisen. Wichtig für die universitäre Recherche sind vielfach die OPAC genannten Kataloge der Universitätsbibliotheken.
- Metager: Die Metasuchmaschine des Rechenzentrums der Uni Hannover bietet viele verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, um Suchergebnisse zu verfeinern. So können zum Beispiel Einträge von Wikipedia favorisiert behandelt werden. Für eine genaue Recherche ist die Suchmaschine gut gerüstet, denn Metager liefert über die gewöhnlichen Suchtreffer bei Google hinaus weitere Ergebnisse.
- Base: Mit dieser von der Uni Bielefeld organisierten Suchmaschine lässt sich das Web nach wissenschaftlich relevanten Beiträgen durchsuchen. Der Vorteil dabei ist, dass sowohl in Bibliotheken verfügbare wie auch digitale Aufsätze angezeigt werden. Wer seine Suche als RSS-Feed speichert, erhält beim Abruf des Feeds immer die neuesten Suchtreffer zu seiner Anfrage.
- Encyclopedia Britannica: Der “Brockhaus Englands” kann hier auf Englisch durchsucht werden. Der Index ist dabei auf die Inhalte der Enzyklopädie begrenzt.
- Google Scholar: Wer nicht nur nach wissenschaftlichen Aufsätzen sucht, sondern zugleich auch schon einen Blick in das Buch werfen möchte, ist mit dieser Suchmaschine gut beraten. Google Scholar liefert neben gescannten Buchseiten auch Informationen zu den Standorten der Bücher und gibt Links zu Kaufmöglichkeiten. Für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten und für die Recherche nach Sekundärliteratur ist Google Scholar auf jeden Fall zu empfehlen. Mit einem gültigen Google-Konto angemeldete User können Suchergebnisse und Bücher auch speichern.
Suchmaschinen für Kinder
Eine Suchmaschine für Kinder hat vorranging den Zweck, dass Kinder das Web altersgerecht durchsuchen können, ohne dabei mit jugendgefährdenden Inhalten konfrontiert zu werden.
- fragFinn: Kinder können hier in Begleitung des Maskottchens Finn das Web nach Inhalten durchsuchen, die für sie geeignet sind. Zugleich bietet die Suchmaschine weitere Funktionen wie einen URL-Check, mit dem Eltern Websites hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für Kinder überprüfen lassen können. Ein roter Alarmbutton ist prominent neben der Suchleiste platziert. Über diesen können User Websites melden, die den Kriterien der Suchmaschine nicht entsprechen.
- BlindeKuh: Diese Suchmaschine liefert nur kindgerechte Suchergebnisse aus dem eigenen Index. Bei jedem Suchtreffer wird markiert, für welches Alter die Inhalte geeignet sind, aus welchem Land der Eintrag stammt und in welcher Sprache er vorliegt. Das Portal ist außerdem eine sehr gute Anlaufstelle mit thematisch sortierten Surftipps für Kinder, Empfehlungen für Spiele sowie auch einer Rezeptesammlung.
Beide Projekte finanzieren sich nicht über Werbung wie viele andere Websuchmaschinen für Kinder.
Suchmaschinen für Schüler
Für Schüler existieren zwar viele Lernplattformen, aber nur wenige Suchmaschinen. Vielmehr wird in den Bereichen Bildung und Erziehung darauf gesetzt, dass vor allem ältere Schüler aber der Sekundarstufe II sinnvoll mit dem Internet umgehen können.
- die Medienwerkstatt online: Die Medienwerkstatt betreibt eine eigene Suchmaschine für sogenannte „Wissenskarten“. Sucht ein Kind nach einem bestimmten Begriff, werden Themengebiete kindgerecht aufbereitet auf eigenen Seiten ausgegeben. Alternativ zur Suchleiste können auch die umfangreichen Kategorien für die Recherche genutzt werden.
- helles-koepfchen.de: Die Suchmaschine bietet kindgerechte Suchergebnisse, die zugleich auch Treffer aus dem eigenen Forum anzeigt. Neben der Websuche können sich Kinder auf der Seite auch liebevoll aufbereitete aktuelle oder allgemeine Themen erschließen. Das Portal ist sortiert nach Wissen, Nachrichten, Spiele und Freizeit.
Suchmaschinen, die es nicht mehr gibt
Ende der 1990er-Jahre war der Suchmaschinenmarkt noch vielfältiger. Doch viele der damals existierenden und teilweise beliebten Suchmaschinen sind entweder eingestellt worden oder in andere Unternehmen übergegangen. Zu diesen zählen: Altavista, Fireball, Inktomi, Infoseek sowie Excite.