Google Lens

Google Lens ermöglicht mit der gleichnamigen Anwendung die mobile Bilderkennung. Vorgestellt wurde Google Lens auf der Entwicklerkonferenz „Google I/O“ im Jahre 2017, im Oktober desselben Jahres kam es erstmals als Beta-Version zum Einsatz. Seit November 2017 war Google Lens für alle User zugänglich, die Google Pixel-Geräte nutzten. Inzwischen ist die Anwendung Bestandteil der Google Assistant-App und kann für Google Fotos auf iOS und Android genutzt werden. Im Jahr 2018 kam eine eigenständige und kostenlose App hinzu.

Allgemeine Informationen zum Thema

Google Lens arbeitet auf der Grundlage der künstlichen Intelligenz. Die Anwendung ist durch das Prinzip Deep Learning in der Lage, aus gemachten Fotos oder Live-Aufnahmen zusätzliche Informationen abzurufen. Das Programm kann also Texte verstehen und Gegenstände erkennen und in der Folge weiterführende Informationen dazu zur Verfügung stellen. Nutzer müssen zunächst die Funktion „Web- und App-Aktivitäten“ zulassen, danach werden alle Aktivitäten einschließlich geschossener Fotos über das Google-Konto gespeichert. Über die Google-Einstellungen und dem Menüpunkt „Meine Aktivitäten“ können die Informationen nachträglich verändert oder gelöscht werden[1].

Einsatzgebiete und Funktionsweise von Google Lens

Die Einsatzbereiche für Google Lens sind vielfältig, wie einige Beispiele verdeutlichen:

  • Pflanzen und Tiere: Mit Google Lens lassen sich zusätzliche Informationen etwa über eine bestimmte Rasse oder Spezies recherchieren.
  • Kunst: Wer beispielsweise ein Museum besucht, kann zu einem Künstler oder einem Gemälde weitere Informationen erhalten.
  • Gebäude und Sehenswürdigkeiten: Von den Öffnungszeiten bis zu Informationen über die Geschichte von Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten lassen sich dank Google Lens zahlreiche weiterführende Hintergründe abrufen.
  • Flyer, Plakate, Ankündigungen: Sämtliche dokumentierten Ereignisse lassen sich dem Google-Kalender hinzufügen.
  • Bücher: Google Lens erlaubt es, sowohl das Inhaltsverzeichnis als auch Rezensionen zu einem Buch abzurufen.
  • Visitenkarten: Mit Google Lens lassen sich Namen, Adressen oder Telefonnummern speichern.
  • Barcodes: Durch das Scannen von Barcodes lassen sich Informationen zu Produkten abrufen, beispielsweise, wo man es kaufen kann.
  • Haushaltswaren und Kleidung: Google Lens erlaubt das Finden, aber auch das Vergleichen von unterschiedlichen Produkten aus den Bereichen Textilien und Haushaltswaren.


Folgende Schritte sind notwendig, um Informationen aus Fotos zu erhalten:

  1. Zunächst wird ein Foto ausgewählt.
  2. Dann tippt der Nutzer auf das Symbol für Google Lens
  3. Nun können entweder Informationen über das entsprechende Foto recherchiert, eine Aktion ausgeführt oder nach ähnlichen Produkten gesucht werden.


Um Informationen über ein Objekt abzurufen, ist folgende Vorgehensweise vorgesehen:

  1. Google Lens wird auf dem Android-Smartphone geöffnet.
  2. Der Google Assistant wird angewählt. Die Startbildschirmtaste wird gedrückt, alternativ kann „Ok, Google“ gesagt werden, unten rechts befindet sich das Symbol für Google Lens.
  3. Nun wird die Kamera auf das Objekt gerichtet.
  4. Danach wird auf dem Bildschirm auf das Element geklickt. (Sollte ein Text ausgewählt werden, muss auf ein Wort geklickt werden. Durch weiteres Klicken kann das Wort zu den angezeigten blauen Punkten gezogen werden, sodass die Markierung erweitert wird.)
  5. Als nächstes folgt das Tippen auf das Mikrofonsymbol.
  6. Nun können Befehle bzw. Fragen eingesprochen werden, also zum Beispiel:
  • Was ist das?
  • Was für eine Höhe hat dieses Gebäude?
  • Füge diese Information zu den Google Notizen hinzu.


Auf einigen Android-Smartphones wie Pixel muss die Google Kamera App geöffnet werden. Danach muss zum Dreipunkt-Menü gewechselt und das Google Lens Symbol angewählt werden. Dann kann die Kamera auf das gewünschte Objekt gerichtet werden. Wird das Google Lens Symbol nicht angezeigt, steht die Funktion bei diesem Gerät nicht zur Verfügung[2].

Google Lens nutzen ohne Google Assistant anzuwenden

Dank der eigenen Android-App für Google Lens kann auf den Umweg über den Google Assistant verzichtet werden. Zudem ist die App inzwischen fest in der Google Kamera installiert, sodass Google Lens sowohl auf Android-Geräten als auch mit iOS genutzt werden kann. Die intelligente Kamera kann also die Umgebung scannen und zahlreiche Informationen bereitstellen, etwa über Orte, Produkte oder Barcodes. Darüber hinaus können Objekte wie Bücher, Pflanzen, Tiere oder Medien erkannt und beurteilt werden[3].

Google Lens und Kritik wegen des Datenschutzes

Es gibt auch Kritik an Google Lens, da vor der Nutzung die Zustimmung erfolgen muss, umfangreiche Zugriffsrechte zu gewähren. So muss die Erlaubnis für die Aufzeichnung von Audio- und Sprachaktivitäten erteilt werden, zudem befürchten Datenschützer, dass die Sammlung von Daten durch Google immer weiter ausgebaut und der Nutzer demzufolge immer gläserner wird. Immerhin ist Google bei jedem Blick durch die Kamera dabei und kann so zahlreiche Informationen über den Nutzer in Erfahrung bringen und seinerseits speichern. Datenschützer bezeichnen diese Vorgehensweise als massiven Eingriff in die Privatsphäre und empfehlen daher, vor der Nutzung von Google Lens genau abzuwägen, ob man den Dienst wirklich nutzen will[4].

Bedeutung für das Online-Marketing

Unabhängig von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes wird Google Lens sicher auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Privatleben und beim Online-Marketing spielen. Zum einen sind die Funktionen für Nutzer sehr interessant und erleichtern die Recherche von Informationen. Zum anderen lassen sich diese für Unternehmen gut verwenden, um die Vorlieben oder Abneigungen faktischer und potenzieller Kunden zu ermitteln.

Einzelnachweise

  1. Google Lens (Glossar) onlinesolutionsgroup.de. Abgerufen am 22.01.2018
  2. Informationen zu Fotos und zur Umgebung abrufen support.google.com. Abgerufen am 22.01.2018
  3. Google Suche per Kamera Praktisches AI Feature wird ausgerollt chip.de. Abgerufen am 22.01.2018
  4. Google Lens (Glossar) onlinesolutionsgroup.de. Abgerufen am 22.01.2018

Weblinks