Keyword Stuffing
Unter Keyword Stuffing (deutsch: vollstopfen, füllen) versteht man eine, aus Google Sicht, unerlaubte SEO-Technik. Bei dieser Technik werden Suchbegriffe in den Metadaten, in textlichen Inhalten oder als Linktexte sehr häufig wiederholt, um die Keyword-Relevanz künstlich zu erhöhen. Keyword Stuffing hat eine deutliche Erhöhung der Keyword-Dichte zur Folge und wird von Suchmaschinen als Spammaßnahme bewertet, was in der Regel eine Abwertung der entsprechenden Seite zur Folge hat. Folgen können ein schlechteres Ranking oder im schlimmsten Fall der Ausschluss aus dem Index sein.
Hintergrund
In der Anfangszeit der Suchmaschinen, also Anfang und Ende der 1990er-Jahre, basierte deren Arbeit vorwiegend darauf, einen festen Index an Websites nach bestimmten Keywords und – Kombinationen zu durchforsten. Bei ganz simplen Suchmaschinen (so funktionieren heute z.T. auch Suchfunktionen auf Websites) hatte dann die Website die Nase vorn, die neben einer starken Linkstruktur zusätzlich das gesuchte Keyword möglichst oft beinhaltete. Somit war Spam-SEOs Tür und Tor geöffnet und es konnten mit simplen Methoden beachtliche Rankings erzielt werden. Keywords wurden folglich überall dort „gestopft“, wo es möglich war, sowohl in die Metaangaben als auch in den Quelltext. Eine Steigerung dieser Technik war schließlich Hidden Content in Form von weißem Text auf weißem Hintergrund, der überwiegend aus dem zentralen Keyword, verschiedenen Schreibweisen, der Pluralform sowie Deklinationen bestand.
Nachdem sich jedoch die Suchmaschinenalgorithmen sukzessive verfeinert haben und einst wichtige Metriken wie die Keyword Density heute nur noch sekundär sind (und zwar nur als Warnung, dass diese nicht zu hoch ausfallen darf und nicht mehr als Optimierungsziel), ist auch das Keyword Stuffing aus der Mode gekommen und zählt lediglich noch als Spam-Maßnahme, die in der Regel nicht einmal kurzfristig zum Erfolg führen kann.
Funktionsweise
Beim Keyword Stuffing wird davon ausgegangen, dass sich die Relevanz einer Website für ein entsprechendes Keyword oder eine Keywordkombination dadurch erhöht, dass genau dieser Schlüsselbegriff bzw. die Kombination besonders häufig auf einer Webseite verwendet werden. Die Umsetzung dieser Methode kann sehr vielseitig sein. Es wird also überall dort „gestopft“, wo es möglich ist:
- Meta Title: Hier wird beim Stuffing das Keyword z.T. mehrmals im Seitentitel wiederholt.
- Meta Description: Auch hier taucht dann das Keyword gleich mehrfach auf.Spätestens seit die Meta-Description kein Rankingfaktor mehr ist, spielt auch hier das Keyword Stuffing keine Rolle mehr.
- Meta Keyword: Keyword Stuffing war auch in diese Meta-Tag sehr beliebt. Im Quellcode wurden dann Keywords sowie viele Longtail-Begriffe in Kombination mit dem Hauptkeyword hinterlegt. In manchen Fällen gingen die Meta-Keywords im Quellcode über mehrere Zeilen. Spätestens seit 2009 haben gehäufte Keywords in diesem Tag keine Bedeutung mehr, denn damals kündigte Google offiziell an, dass dieser Tag nicht mehr wichtig sei.
- Content: In den Texten auf der Website wird möglichst in jedem Satz das Keyword verwendet. Die Folge sind unnatürlich wirkende Texte, die je nach Keyword z.T. auch sinnfreie Kombinationen fördern.
- Quelltext: An dieser Stelle arbeiteten Black Hat SEOs ebenfalls und füllten den für den Nutzer nicht-sichtbaren Teil der Website mit entsprechenden Keywords, um Suchmaschinen Robots das nötige Futter zu geben. Schriftgröße „null“ für Texte oder weiße Schrift auf weißem Hintergrund gehören ebenfalls zum Keyword Stuffing, werden aber heute zuverlässige von Suchmaschinen Robots enttarnt.
- ALT Attribute: Auch im ALT Attribut von Bildern wurden lange Zeit sehr viele Keywords platziert. Da der ALT Attribut genutzt wird, wenn ein Browser Bilder nicht anzeigen kann oder wenn blinde Nutzer eine Website „lesen“ wollen, ist Keyword Stuffing hier nicht nur aus SEO-Gründen schlecht.
- Title-Tag: Im Title-Tag von Links oder Bildern können ebenfalls Keywords hinterlegt werden. Beim Stuffing werden diese dann gehäuft eingefügt, ähnlich wie in den Meta-Tags.
Google Empfehlung
Aus Google Sicht sollte man es möglichst vermeiden, eigene Seiten mit Stichworten wahllos zu befüllen, da es dem Ranking der Seite extrem schaden kann. Auch die User Experience kann sich deutlich verschlechtern, da ein Text bei der häufigen Verwendung des gleichen Keywords nicht mehr lesbar und somit für die User irrelevant ist. Google empfiehlt, wertvolle Inhalte für die Webseitennutzer zu schaffen und sich nicht auf Tricks wie versteckte Texte oder andere unerlaubte Techniken zu fokussieren. Seit dem Penguin Update geht Google auch aktiv gegen diese Technik vor und versucht, durch den Algorithmus aufgefallene Seiten zu erkennen und abzustrafen.
Nutzen für SEO
Keyword Stuffing hat keinen positiven SEO-Effekt. Um heute Onpage zu optimieren, sollten Webmaster und SEOs mehr auf den semantischen Zusammenhang von Inhalten auf der Website und somit weniger den Fokus auf die Keywords legen. Durch die immer besser werdenden Suchfunktionen z.B. auch der Google Suche, man denke nur an das Hummingbird Update, seit dem auch Vergleiche über die Suchleiste möglich sind, sind Techniken wie das Keyword Stuffing vergleichbar mit Sportlern, die für Bestleistungen direkt vor dem Wettkampf dopen und sich wundern, wenn sie entdeckt werden.
Dass Keyword Stuffing nicht mehr funktioniert, hat auch für die SEO-Branche einen positiven Effekt. Denn es holt sie aus der „Schmuddelecke“ heraus und macht einmal mehr deutlich, dass es bei Suchmaschinenoptimierung nicht um schmutzige Tricks und Betrügereien geht, sondern um echtes Handwerk, Erfahrung und Wissen.
Google kann Unique Content immer besser von kopierten Inhalten, thin content und Webspam unterscheiden. Dem Unternehmen hilft hierbei der Gibberish Score, für den Google 2009 sogar ein Patent angemeldet hat. Darüber hinaus verwendet Google mit RankBrain mittlerweile Künstliche Intelligenz, um noch nie gestellte Suchanfragen auszuwerten. Denkbar ist demnach auch, dass der Suchmaschinenprovider die technischen Lösungen auch für die Analyse von Websites anwendet und so schlechten Content mit übermäßigem Gebrauch von Schlüsselbegriffen schneller entlarvt.
Wer als Texter oder SEO Keyword Stuffing vermeiden möchte, kann auf Helferlein wie WDF*IDF-Tools zurückgreifen. Sie ermitteln die Relevanz eines Textes anhand der Termgewichtung. Dabei spielt nicht die Häufigkeit eines bestimmten Schlüsselbegriffs eine zentrale Rolle, sondern die Häufigkeit relevanter Begriffe die zu einer bestimmte Suchanfragen von den 10 oder 15 bestplatzierten URLs bei Google verwendet werden.
Weblinks