Penguin Update


Als Penguin Update bezeichnet man eine Reihe von Algorithmus-Updates und Data Refreshs, die im Zeitraum von 2012 bis 2013 durch die Suchmaschine Google ausgerollt wurden.

Versionsgeschichte

Bisher gab es fünf Penguin-Updates:[1]

  • Penguin 1.0: Algorithmus-Update am 24. April 2012
  • Penguin 1.1: Data Refresh am 24. Mai 2012
  • Penguin 1.2: Data Refresh am 5. Oktober 2012
  • Penguin 2.0: Algorithmus-Update am 22. Mai 2013
  • Penguin 2.1: Data Refresh am 4. Oktober 2013
  • Penguin 3.0: Data Refresh am 17. Oktober 2014

Das Google Penguin Update 1.0 betraf in Deutschland rund 3 Prozent der der Suchanfragen.[2] Sein Nachfolger Penguin 2.0 blieb mit rund 2,3 Prozent der englischen Suchergebnisse nur knapp dahinter.[3] Über die bevorstehenden Auswirkungen des Penguin Updates 2.0 berichtete Matt Cutts wenige Stunden vor der Veröffentlichung.

Ziele von Google Penguin Updates

Ziel der Penguin Updates war und ist es, die Manipulation von Suchergebnissen einzudämmen. Hierzu hat Google einen komplett neuen Algorithmus eingeführt, der gezielt nach unnatürlicher Seitenoptimierung Ausschau hält. Welche Variablen hierbei exakt herangezogen werden, ist nicht bekannt. Deshalb stellt die SEO-Branche überwiegend Vermutungen über die Hintergründe und mögliche Maßnahmen an. Dank der Analyse der Verlierer nach den Updates gibt es jedoch eindeutige Anzeichen.

Abstrafungen und Abwertungen durch die Penguin Updates

Grundsätzlich ging es Google mit den Updates darum, „Webspam“ einzudämmen. Gemeint sind damit allgemein alle Maßnahmen und Techniken, die im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung entgegen der Google Webmaster Richtlinien eingesetzt werden, um ein besseres Ranking zu erlangen. Seiten, die solche Spam-Maßnahmen für ihre Optimierung verwenden, werden durch die Updates abgestraft, sodass ihre Sichtbarkeit spürbar sinkt oder sie sogar komplett aus den SERPs verbannt werden.

„We want people doing white hat search engine optimization (or even no search engine optimization at all […]“ (Matt Cutts, 2014)[4]

Das Augenmerk lag vor allem auf Webspam in Zusammenhang mit Backlinks und Keyword Stuffing.

Linkkauf

Linkkauf ist eines der ganz großen Themen der Penguin Updates. Durch den Kauf von Links hebeln sowohl der Käufer als auch der Verkäufer das eigentliche Grundprinzip eines Links, nämlich die Empfehlung, aus. Deshalb versucht Google, gegen gekaufte Links besonders rigoros vorzugehen. Im größeren Stil geht Google daher im Rahmen der Updates gegen sogenannte Linknetzwerke vor. Zudem werden nicht nur die Websites abgestraft, die eingehende Links gekauft haben, sondern auch die Verkäufer. Der Algorithmus kann gekaufte Links zur bedingt erkennen und muss sich an auswertbare Kriterien wie Linktexte oder Themenrelevanz halten. Zusätzlich zu den Algorithmus-Updates werden jedoch seit einiger Zeit manuelle Maßnahmen durch Google durchgeführt, um den Linkkäufern und -verkäufern auf die Spur zu kommen.

Link-/Anchortexte

Viele Suchmaschinenoptimierer haben lange Zeit Unmengen von Links aufgebaut, die jeweils mit harten Money-Keywords verlinkten. Dabei wurden andere Anchortexte wie Brand-Keywords oder auch Non-Keywords (z. B. „mehr Informationen finden Sie hier“) stark in den Hintergrund gedrängt oder sogar völlig vernachlässigt. Solche unnatürlichen Linkprofile mit deutlich mehr als 60 Prozent Money-Keywords sind für Google Penguin ein deutlicher Hinweis auf Webspam-Maßnahmen, da natürliche Linkprofile keine so hohe Dichte an Money-Keywords aufweisen.

Zu schnelles Linkbuilding

Ehe sich Unternehmen mit dem Linkaufbau beschäftigen, wächst die Anzahl der auf ihre Website verweisenden Links tendenziell eher langsam an. Wird dann plötzlich extensives Linkbuilding betrieben und statt der üblichen drei Links pro Monat werden plötzlich 50 aufgebaut, ist dies für Google Grund genug, einmal genauer hinzusehen, woher diese stammen.

Links aus einem irrelevanten Umfeld

Natürliche Links werden in der Regel von Websites gesetzt, die eine gewisse Themenrelevanz aufweisen. Ein Aquarienliebhaber berichtet seinen Lesern im Regelfall nicht über die günstigsten Tagesgeldkonten. Taucht also in einem Text, in dem es um etwas völlig anderes geht, plötzlich ein Link auf, der überhaupt nicht in dieses Umfeld passt, ist dies ebenfalls auffällig.

Minderwertige Backlinks

Von minderwertigen Backlinks spricht man, wenn diese vorwiegend von Websites stammen, die selbst einen geringen Mehrwert bieten oder sogar nur zum Aufbau von Links etabliert wurden. Auch bestimmte Positionierungen von Links wirken verdächtig. Beispiele hierfür sind Backlinks…

Ausschlaggebend ist hier weniger, dass solche Links vorhanden sind. Überwiegen sie jedoch im Vergleich zu Backlinks mit einer gewissen Qualität sehr stark, ist dies für Google ein Hinweis auf Webspam.[5]

Keyword Stuffing und Keyword-Überoptimierung

Wird eine Website auf ein einzelnes Keyword hin überoptimiert, ist dies ebenso auffällig wie übertriebenes Keyword Stuffing. Eine extrem hohe Keyworddichte, die insbesondere bei Longtail Keywords sehr auffällig ist, kann zur Abstrafung führen.

Kritik

Viele von dem Update Betroffene fühlten sich zu Unrecht behandelt, weil sie kaum Anhaltspunkte zu den Hintergründen ihrer Abstrafung hatten. Dies liegt vor allem daran, dass Google sehr wenige Informationen über die ausschlaggebenden Einflussfaktoren beim Penguin Update herausgibt. Um zu prüfen, ob eine Website zu Recht vom Penguin Update betroffen ist, wird eine ausführliche Site Clinic empfohlen (genaue Untersuchung und anschließende Korrektur der Webseite) - zum Beispiel von Ryte. Hierbei müssen vor allem die Linkstruktur und der Content kritisch begutachtet werden. Für den Fall, dass die eigene Webseite zu Unrecht von Penguin abgestraft wurde, konnten Webseitenbetreiber über ein Formular Beschwerde bei Google einreichen.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Ist eine Website von Verlusten im Bereich der Sichtbarkeit betroffen, kurz nachdem ein neues Penguin-Update ausgerollt wurde, sollten Betroffene zunächst analysieren, woran es liegt. Sehr häufig wissen die Seitenbetreiber selbst bereits, welche Fehler sie bei der Suchmaschinenoptimierung gemacht haben könnte, beispielsweise in Bezug auf den Aufbau eines einseitigen Linkprofils oder den Kauf von Links.

Andernfalls kann eine Untersuchung des Backlink-Profils Aufschluss geben. Die aufgedeckten Spam-Maßnahmen müssen nun rückgängig gemacht werden. Konkret bedeutet dies den manuellen Abbau von „schlechten“ Links und die Bereinigung des Linkprofils. Dies kann erreicht werden, indem die Betreiber der verlinkenden Seiten um eine Entfernung der Links gebeten werden.

Außerdem hat Google im Oktober 2012 das Link Disavow Tool gelauncht, mit dessen Hilfe Webmaster selbst unnatürliche oder spammige Links von Google überprüfen und gegebenenfalls entwerten lassen können. Parallel können neue, natürlich wirkende Links aufgebaut werden, um das Backlinkprofil auch aktiv zu stärken.

Einzelnachweise

  1. Penguin 5, With The Penguin 2.1 Spam-Filtering Algorithm, Is Now Live Searchengineland.com. Abgerufen am 19.07.2014
  2. Another Step to Reward High Quality Googlewebmastercentral. Abgerufen am 19.07.2014
  3. Was sind die Auswirkungen des Penguin Update 2.0? Sistrix.de. Abgerufen am 19.07.2014
  4. Another Step to Reward High Quality Googlewebmastercentral. Abgerufen am 19.07.2014
  5. Google Penguin Update – Was man wissen sollte SEO-Trainee.de. Abgerufen am 19.07.2014

Weblinks