Thin Content


Als Thin Content (dt. dünner Inhalt) bezeichnet Google Webseiteninhalte, die den Anforderungen an die Webmaster Guidelines nicht genügen und dem Besucher inhaltlich nichts Relevantes und somit keinen Mehrwert bieten. Erstmals wurde die Bezeichnung über 2011 geleakte Quality Rater Guidelines bekannt.

Hintergrund

Google ist spätestens seit der Einführung des Panda Updates darum bemüht, dass Inhalte von Websites den Usererwartungen entsprechen müssen. Aus diesem Grund werden seither Rankings von Websites herabgestuft, deren Inhalte zu dünn sind. Selbst, wenn nur einzelne Seiten einer Domain betroffen sind, kann dies Auswirkungen auf die ganze Website haben.

Ob es sich um Thin Content handelt, wird anhand von Algorithmen sowie den Quality Ratern bestimmt. Sobald Inhalte ohne Mehrwert für den User entdeckt werden, erhält der Seitenbetreiber eine Meldung über eine manuelle Maßnahme in der Google Search Console.[1]

Eigenschaften

Thin Content kann auf verschiedene Weise charakterisiert werden. Folgende Merkmale definiert Google selbst.

Automatisch generierte Inhalte

Zu dieser Kategorie zählt Content, der mit Hilfe von Software automatisch erstellt wird. Darunter fallen auch automatisiert ausgelesene RSS-Feeds oder Texte, die durch massenhafte Synonymisierung von anderen Inhalten auffallen.

Dünne Affiliate-Seiten

Diese Internetseiten enthalten ausschließlich nur die Inhalte der über das Affiliate-Programm bereitgestellten Informationen sowie Links zu entsprechenden Partnerprogrammen. Darüber hinaus weisen diese Websites keine oder nur sehr wenig einzigartige Inhalte wie Rezensionen, Tests oder anderen Content auf.

Kopierte Inhalte

Dabei handelt es sich um Content, der von anderen Websites kopiert oder eins zu eins übersetzt wurde. Diese Inhalte sind nicht nur dünn, sondern können auch Urheberrechte verletzen.

Doorway Pages

Brückenseiten (engl. Doorway Pages) werden als Thin Content klassifiziert, da sie nur den Zweck haben, den Besucher zu einer anderen Seite mit Produkten zu leiten.

Zu wenig relevante Inhalte

In diesem Fall sind Websites betroffen, die dem Nutzer keinen Mehrwert geben wie Seiten, die nur mit Bildern, aber nicht mit Text bestückt sind. Zur Kategorie der irrelevanten Inhalte zählen auch reine Werbetexte ohne Aussage. Hier greifen dann auch Algorithmen, die den Gibberish Score einer Seite erkennen.

Grundsätzlich kann Thin Content z.B. dazu führen, dass auch eine neue URL nicht von Google in den Index aufgenommen wird. Hierfür können Webmaster die betroffene URL in der Google Search Console analysieren. Google weist dann darauf hin, dass die Seite möglicherweise aufgrund von zu geringem Mehrwert nicht indexiert worden ist.

Thin Content als Soft 404

Seit Oktober 2014 klassifiziert Google Thin Content auch als sogenannte Soft-404-Fehlerseite.[2] Dabei handelt es sich um Seiten ohne Inhalte, die jedoch keinen 404-Status Code ausgeben. Seiten mit Inhalten ohne Mehrwert für den User werden somit in den Google Webmastertools ausgegeben. Dies hat den Vorteil für SEOs und Seitenbetreiber, dass inhaltsleere Webseiten unmittelbar gelöscht oder verbessert werden können. Außerdem könnte es dadurch möglich sein, dass die betreffenden Seiten mit Thin Content nicht mehr direkt zu manuellen Maßnahmen führen, sondern die Seiten einfach nicht mehr beim Ranking berücksichtigt werden.

Allerdings ist davon auszugehen, dass Google die Hinweise auf Thin Content über die Soft-404-Fehler ebenfalls ernst nimmt. Sollten diese Fehler nicht bereinigt werden, könnte dies dennoch Verluste im Ranking zur Folge haben.

Bedeutung für die SEO

Thin Content ist seit der Einführung des Panda Updates ein wichtiges Thema in der Suchmaschinenoptimierung. Doch grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Grundprinzip der Webseitengestaltung. Denn wer seinen Nutzern langfristig keine ansprechenden Inhalte mit Mehrwert liefert, wird automatisch Besucher verlieren. Somit handelt Google in diesem Falle nur konsequent im Sinne der Nutzer, wenn der Konzern Seiten abstraft, deren Inhalte nur kopiert oder mit wenig Mühe erstellt wurden.

Für SEOs ergibt sich daraus, dass in Zukunft weiterhin mehr Mühe in die Erstellung von wertvollen Inhalten investiert werden sollte als in den Aufbau von Linknetzwerken. Auch wenn Verweise von anderen Websites immer noch zu den Rankingfaktoren zählen können, ist der Content auf einer Internetseite ein gewichtiger Faktor geworden, der zu guten Positionen in den SERPs führen kann.

Einzelnachweise

  1. [ https://developers.google.com/search/docs/advanced/guidelines/thin-content?visit_id=637700122915035916-959716181&rd=1 Inhalte ohne Mehrwert] developers.google.com Abgerufen am 10.10.2021
  2. [ https://dejanmarketing.com/thin-content-update/ Thin Content Update (englisch)] dejanseo.com.au Abgerufen am 10.10.2021

Weblinks