Panda Update


Panda Update ist eine von Googles Bezeichnungen für eine Anpassung bzw. Änderung des eigenen Suchmaschinenalgorithmus, die dem Nutzer präzisere Suchergebnisse liefern und ungewünschte Ergebnisse ausschließen soll. Während es bereits Anfang 2011 für alle englischsprachigen Suchergebnisse eingesetzt wurde, aktivierte Google es in Deutschland erst im August desselben Jahres. Betroffen waren vor allem Webseiten mit Content, die keinen oder geringen Nutzen für den User hatten.

Ziele

Google verfolgt mit dem Panda Update einen Ausbau der inhaltlichen Qualität der Suchmaschinenergebnisse. Vom Grundprinzip her sollte dies das Ziel jeder Suchmaschine sein. Der Ansatz des Panda Updates ist es, die Qualität einer Seite an ihrem Content zu messen, um so den Mehrwert der Suchergebnisse für den User zu verbessern.

Auswirkungen

Gerade Seiten, die keinen Mehrwert für den User darstellten, wurden von dem Panda Update getroffen. Dazu gehörten überwiegend sogenannte Content-Farmen, bei denen der quantitative Inhalt im Vordergrund stand und Seiten mit leerem Inhalt, die ausnahmslos dazu dienten, interne Verlinkungen aufzubauen.

Weiterhin waren Portale betroffen, die zu einem Keyword viele Unterseiten erstellten und dabei Keyword-Varianten des selben Themas verwendeten. Solche Texte klassifiziert Google in der Regel mit einer zu hohen Ähnlichkeit und damit als Duplicate Content.

Der neue Algorithmus identifiziert durch das Panda Update Seiten, die ein hohes Verhältnis von Werbung zu Content aufweisen. Seiten, die Google positiv auf einen hohen Werbeanteil analysierte, bestrafte die Suchmaschine durch eine Verschlechterung in den SERPs oder in besonders schweren Fällen sogar mit einem Ausschluss aus den SERPs.

Online-Tools, die versuchen die Bewertung von Google nachzuvollziehen, stellten direkt einen Tag nach dem Einspielen des Updates mit dem eigenen Sichtbarkeitsindex die größten Verlierer vor und zeigten damit, das einige Webseiten eine Veränderung von bis zu 86 % hinnehmen mussten.[1] Von dem Panda Update profitierten überwiegend Medien- und Nachrichtenseiten.[2] Gerade bei den Profiteuren des Panda Updates ist nicht belegt, ob diese direkt durch das Update einen Vorteil erzielen oder durch die Verschlechterung der Wettbewerber, die Betroffene der Neuerungen waren.

Nach Aussage von Google wirkte sich das Panda Update auf 12 % aller englischsprachigen Suchergebnisse aus.[3] Ein ähnlicher Wert wird meistens für den deutschen Sprachraum erzielt.

Soziale Suche

Google erweitert die Ergebnisse seiner Suchmaschine mit dem Panda Update um die Komponente des eigenen sozialen Netzwerks Google+. Dadurch können Beiträge der Nutzer von Google+ in die Suchergebnisse derer einfließen, die sich in einem gemeinsamen sozialen Kreis befinden. Content von Freunden und Bekannten soll dadurch einen höheren Stellenwert erhalten als der von Fremden.[4]

Panda 4.0

Ende Mai 2014 rollte Google die vierte Version des Panda-Updates aus. Während die Updates und der erste Launch des Pandas jeweils einzeln erfolgten, war es 2014 eine Premiere, dass sehr zeitnah auch das Payday Loan Update ausgespielt wurde. Für Webmaster und SEOs ergab sich dadurch häufig die Frage, welche der beiden Algorithmusanpassungen für eine Rankingveränderung gesorgt haben könnte. Doch während das Payday Loan Update sich hauptsächlich auf sehr Spam-anfällige Suchanfragen und Spamtechniken bezog, war das Panda Update 4.0 wohl eine konsequente Weiterentwicklung des bisherigen: der Verbesserung der inhaltlichen Qualität der Suchergebnisse.

Nach dem Ausrollen des Updates wurden folgende Auswirkungen festgestellt:

  • Ehemals vom Panda-Update stark betroffene Websites konnten ihre Sichtbarkeit wieder steigern, jedoch das Niveau vor dem Panda 2011 nicht wieder erreichen
  • Websites mit vielen redaktionellen Inhalten steigerten ihre Rankings teilweise massiv
  • Online-Shops waren kaum von den Anpassungen betroffen[5]
  • Es wurde vermutet, dass Panda 4.0 viele Websites für Pressemitteilungen abgestraft hat[6], jedoch an anderen Stellen widersprochen [7]

Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass die teilweise moderaten Rankingänderungen zum einen darauf zurückzuführen sind, dass Google bereits mit dem ersten Panda-Update die SERP gehörig bereinigt hat und das Unternehmen aus Mountain View mit der vierten Version schließlich die Weichen für weitere bedeutende Algorithmusveränderungen gestellt hat.

Panda 4.1

Das von searchengineland.com Panda 4.1 getaufte Update [8] wurde laut der Ankündigung des Google-Mitarbeiters Pierre Far in der Woche vor dem 26.09.2014 ausgerollt. Der gesamte Rollout hatte sich über fast zwei Wochen erstreckt und sollte zwischen 3 und 5 % aller Suchanfragen weltweit betreffen. In seinem Posting auf Google+ erläuterte Far außerdem, dass das das neues Google-Panda-Update noch besser in der Lage sei, qualitativ minderwertigen Content zu erkennen. Diese Verbesserung führt Far auf Feedback durch Webmaster und User zurück. Möglicherweise spielt die Aussage damit auf die Möglichkeit an, dass Nutzer von Google Feedback zu den Suchergebnissen auch direkt mit Screenshot der Search-Snippets liefern können.

Eine wichtige Neuerung durch Panda 4.1 bezieht sich auf kleinere und mittelgroße Seiten, die hochwertige Inhalte liefern. Denn diese sollen laut Far von dem neuesten Panda-Update profitieren.

Durch das Ausrollen von Panda 4.1 sollen auch diejenigen Seiten wieder aus einer Penalty entlassen worden sein, die von Panda 4.0 betroffen waren und in der Zwischenzeit Fehler wie Thin Content beseitigt haben. [9]

Indirekt formuliert kann dies bedeuten, dass alle Websites ihren Content dringend optimieren müssen, auf die sämtliche Panda-Updates negative Auswirkungen wie Sichtbarkeits- und Rankingverluste hatten und die sich nach Panda 4.1 nicht wieder erholt haben.

Wiederherstellung

Das Panda Update betrifft nicht einzelne Unterseiten, sondern ganze Webseiten. Google bewertet einzelne Unterseiten. Sollten zu viele Unterseiten einer Webseite unter den Qualitätsindex von Panda fallen, dann sinkt das Ranking einer Seite oder wird sogar aus dem Index ausgeschlossen. Als Folge sind die betroffenen Seiten zu identifizieren und entsprechend dem Panda Update zu optimieren. Dabei stehen folgende fünf Punkte[10] über Content im Fokus:

  • wenig oder doppelter Content
  • Seiten, auf denen Content sein sollte, aber keiner vorhanden ist
  • wenig Unique Content
  • ein zu hoher Anteil an Ads auf einer Seite
  • übermäßiger Einsatz von Affiliate-Links und automatisch generiertem Content

Einzelnachweise

  1. “Google Panda erreicht Deutschland“. SISTRIX SEO-Blog. Abgerufen am 29.10.2012
  2. “Google Panda Update in Deutschland - Gewinnen und Verlierer“ Blog Artikel von Marcus Tober. Abgerufen am 29.10.2012
  3. "Neuer Algorithmus für hochqualitative Websites - jetzt in weiteren Sprachen". Google Webmaster Central Blog. Abgerufen am 29.10.2012
  4. Google Search Plus Your World: Google+ Infos in den SERPs sem-deutschland.de. Abgerufen am 28.11.2014
  5. Google Update Panda 4.0 betrifft Online-Shops kaum shopanbieter.de Abgerufen am 05.06.2014
  6. Did Google Panda 4.0 Go After Press Release Sites? searchengineland.com Abgerufen am 05.06.2014
  7. Haben deutsche Presseportale unter Panda 4.0 gelitten? internetkapitaene.de Abgerufen am 05.06.2014
  8. Panda 4.1 — Google’s 27th Panda Update — Is Rolling Out searchengineland.com Abgerufen am 27.11.2014
  9. Panda 4.1 — Google’s 27th Panda Update — Is Rolling Out searchengineland.com Abgerufen am 27.11.2014
  10. “Beating Google's Panda Update“ Blog Artikel von Cyrus Shepard im Blog von SEOmoz.org. Abgerufen am 05.11.2012

Weblinks