Technical SEO
Technical SEO bzw. technisches SEO ist ein Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung, der den Fokus vor allem auf die technischen Optimierungsmöglichkeiten einer Website setzt. Hierzu gehören u.a. der Quellcode, Betriebssysteme oder Serverkonfigurationen. Technical SEO ist nie allein dafür verantwortlich, dass eine Website ein gutes Ranking zu bestimmten Keywords erzielt. Vielmehr ist technical SEO eine Voraussetzung dafür, dass weitere Optimierungsmaßnahmen greifen können.
Hintergrund
Als das Internet Ende der 1990er-Jahren immer erfolgreicher wurde, hat sich mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zugleich eine eigene Branche als Teilbereich des Online-Marketings entwickelt, die dafür sorgte, dass sich die Platzierungen von Websites in den SERPs der Suchmaschinen verbesserten.
Die Möglichkeiten zur OnPage-Optimierung waren zu Beginn noch relativ primitiv. Zugleich war es OffPage sehr einfach, mit einer Masse an Backlinks das Ranking ebenfalls positiv zu beeinflussen.
Aufgrund der zunehmenden Komplexität von Suchalgorithmen und der immer stärker ausdifferenzierten Websuche, sowie einer exponentiell steigenden Zahl neuer Websites, haben auch die Ansprüche an die Suchmaschinenoptimierung zugenommen.
Diese Veränderungen sind heute vor allem im Technical SEO zu finden, dem heute eine zunehmende Wichtigkeit eingeräumt wird. So zählen z.B. die Erreichbarkeit einer Website oder die Zahl der 404-Fehler einer Website zu Rankingfaktoren bei Google.
Vergleichbar ist das Phänomen „Technical SEO“ mit der Formel1: Es gewinnt nicht mehr allein nur der beste Fahrer, sondern derjenige mit dem technisch am besten ausgestatteten Fahrzeug.
Heute ist es keine große Kunst mehr, eine Website ins Internet zu stellen. Doch es gehört Know-how und Fachwissen dazu, um diese Seite technisch für Suchmaschinen zu optimieren. Vor allem in hart umkämpften Bereichen können geringe technische Unterschiede wie schnellere Ladezeiten oder ein „sauberer“ Quellcode das Zünglein an der Waage für die bessere Platzierung in den SERPs darstellen.
Technical SEO als Teil der Suchmaschinenoptimierung
Technical SEO ist längst ein „Must Have“ der Suchmaschinenoptimierung.[1] Wer Websites optimieren möchte, sollte sich zumindest auch in den Grundlagen mit gängigen Programmiersprachen oder Auszeichnungssprachen auskennen.
Nur wer die Seitenarchitektur und die Funktionalität von Server, Website & Co. versteht, kann Programmierern sinnvolle Hinweise zur Optimierung geben und nachvollziehen, welche Schritte bzw. welcher Arbeitsaufwand dafür nötig sind. Kenntnis von Technical SEO sind demnach auch wichtig, um den Workflow bei Projekten zu verbessern und mögliche Kosten präziser zu berechnen.
Nachdem Google die Mobile Optimierung einer Website im April 2015 offiziell zum Rankingfaktor erhoben hat, sind die Ansprüche an die technische Optimierung von Websites nochmals gestiegen.[2] So muss eine Website heute auch mit mobilen Endgeräten wie Smartphone problemlos genutzt werden können, um auch in der mobilen Suche gut zu ranken.
Tools für Technical SEO
Um Technical SEO zu betreiben, werden nützliche Tools verwendet. Ein erster Anhaltspunkt für technische Aspekte einer Website ist die Google Search Console oder auch die Bing Webmaster Tools. Das Web bietet eine Vielzahl an praktikablen Tools.[3] Google allein bietet mit dem PageSpeed Insights und dem Tool zum Prüfen der Mobilgerätefreundlichkeit gleich zwei Instrumente, die auch ohne Anmeldung mit einem Google-Konto genutzt werden können.[4], [5]
Mögliche Bereiche für Technical SEO
Die einzelnen Aspekte des Technical SEO lassen sich in verschiedene Gruppen aufteilen:
- URL-Optimierung: Verwendung von SEF-URLs, für eine flache Seitenhierarchie
- Vermeidung von Duplicate Content: Verwendung von Canonical Tags, 301-Weiterleitung
- Server-Probleme: Ladegeschwindigkeit optimieren, HTTP-Header verändern
- Quellcode: Reduzieren von überflüssigen Code-Schnipseln, Löschen von nicht mehr benötigten Trackingcodes, Komprimieren von Inhalten
- Darstellung: beispielsweise durch mobile Optimierung
- Linkstruktur: Vermeidung von Broken Links
- Crawling: Steuerung von Bots
- Metadaten: Optimierung für Rich Snippets
- Sicherheit: Umstellen der Website auf HTTPS
Neben den genannten Faktoren zählt auch die korrekte Implementierung von Accelerated Mobile Pages und einer XML-Sitemap, einer robots.txt-Datei, sowie eines Breadcrumb-Menüs zum State-of-the-Art modernen technical SEOs.[6]
Nutzen
Technical SEO hat zum Ziel, dass eine Website von jedem Nutzer optimal verwendet werden kann. Hierzu zählt zum Beispiel, dass alle Inhalte problemlos erreichbar sind und dass Nutzer sich einfach auf der Website zurechtfinden können. In Bezug auf die tatsächliche Optimierung für Suchmaschinen spielt Technical SEO eine große Rolle, wenn es um kürzere Ladezeiten geht. Diese spielen nämlich vor allem für die Zahl der möglichen Conversion eine große Rolle. Je langsamer eine Website lädt, desto geringer die Conversion Rate.[7] Google selbst berücksichtigt ebenfalls kürzere Ladezeiten bei der Bewertung einer Website.[8] Somit erfüllt Technical SEO einen doppelten Zweck: Es dient der Usability-Optimierung und ist eine wichtige Voraussetzung für bessere Rankings.
Einzelnachweise
- ↑ Technisches SEO: die Basis von Top-10 Rankingerfolgen SEO Agentur Hamburg. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Rolling out the mobile-friendly update Google Search Central. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ 43 kostenlose SEO-Tools im Check (2021) SEO-Summary. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Google PageSpeed Insights Google PageSpeed Insights. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Google Mobile Friendliness Testing Tool Google Test auf Optimierung für Mobilgeräte. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Technisches SEO – umfassender Guide (inkl. Checkliste) SEOnative. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Wie die Ladezeit einer Seite wirklich Ihre Conversion beeinflusst AB Tasty. Abgerufen am 14. September 2021
- ↑ Google PageSpeed: Die Ladezeit einer Website Sistrix. Abgerufen am 14. September 2021
Weblinks