Toter Link


Von einem toten Link (auch: Dead Link oder Broken Link) spricht man, wenn ein Link auf eine nicht oder nicht indexierte Seite, Datei oder einen nicht mehr aktiven Server verweist. Es ist dabei nicht relevant, ob es sich um einen internen Link oder einen ausgehenden externen Link handelt. Üblicher Weise entstehen tote Links im Laufe der Zeit. Wenn die ursprüngliche Zielseite etwa auf eine neue Adresse umgezogen wird oder kurzfristig, etwa wegen Serverüberlastungen oder Wartungsarbeiten, nicht erreichbar ist. In diesem Fall wird vom Server der HTTP Status Code 404 Not Found ausgegeben.

Entstehung toter Links

Wird ein Link gesetzt, führt dieser in der Regel zu einer indexierten Seite. Ein toter Link kann entstehen, wenn über einen längeren Zeitraum nicht mehr überprüft wurde, wohin dieser Link verweist. Gründe für die Entstehung toter Links können sein[1]:

  • die Zielwebsite wurde entfernt,
  • der Server, der die Zielseite hostet, hat einen Ausfall,
  • die Domainregistrierung ist ausgefallen oder hat einen neuen Betreiber,
  • die Zielseite wurde ohne Weiterleitungen zu schalten umstrukturiert, was Änderungen im Slug zur Folge hatte,
  • vor ursprünglich kostenlosen Content wurde eine Paywall geschaltet,
  • die Entfernung generischer Top-Level-Domains.

Auswirkungen toter Links

Die Wege der Suchmaschinen durch das World Wide Web basieren auf der Linkstruktur. Es werden alle Links auf einer Seite verfolgt und sie liefern der Suchmaschine wertvolle Informationen, z.B. über die Linktexte. Liefern mehrere Links auf einer Seite 404 Not Found zurück, so ist das für die Suchmaschine ein Zeichen, dass die Ausgangsseite nicht mehr gepflegt wird und sie nicht mehr aktuell ist. Der Crawler wird kaum Zeit in tote Links investieren und wird eine Seite mit vielen davon in Zukunft seltener besuchen. Die konkreten Auswirkungen toter Links sind abhängig davon, ob es sich um interne oder externe Links handelt. Besonders interne tote Links können weitreichende Folgen bis hin zu einem Ranking- oder Traffic-Verlust haben. Denn Seiten, die die Suchmaschinenbots nicht crawlen können, werden nicht indexiert und ranken demnach auch nicht. Dies wirkt sich negativ auf die gesamte Webpräsenz aus. Außerdem beeinflusst eine Vielzahl toter Links einen weiteren Rankingfaktor negativ: die User Experience. Für User hat ein toter Link keinen Mehrwert. Sie haben keine Möglichkeit herauszufinden, ob Inhalt nur verschoben wurde, oder ob er tatsächlich nicht mehr online steht. Dadurch verliert wiederum der Betreiber der verlinkten Seite Traffic und potentielle Kunden. Es ist für die Vehemenz der Auswirkungen von toten Links auf eine Website ist vor allem der Umgang damit ausschlaggebend.[2]

Gestaltung der 404-Seite

Neben der Defaultseite des Browsers, die der User beim Versuch eine nicht indexierte Seite zu öffnen, zu sehen bekommt, ist es auch möglich, eine eigene zu definieren. Für viele Website-Betreiber gehört es längst zum guten Ton, eine individualisierte 404-Ansicht anzubieten, um die Absprungrate zu reduzieren.[3] Wichtig ist dabei, dass die Fehlerseite weiterhin den Status Code 404 versendet. Auch ein Noindex und Nofollow für Suchmaschinen sind hier sinnvoll platziert.

Ebenso kann über PHP Code eine Mail an den Administrator gesendet werden, damit tote Links frühzeitig entdeckt werden können. Über die .htaccess-Datei der Webseite kann man auf die eigene 404-Seite weiterleiten.[4] Je nach Server-Anforderung sieht das so aus:

ErrorDocument 404 /dateiname.php

oder

ErrorDocument 404 www.domain.de/dateiname.php

Der tote Link liefert dann erst einen 302 Redirect und anschließend den gewollten 404 Not Found Status.

Broken Links erkennen

Es gibt spezielle Tools, mit denen Backlinks überprüft werden können.[5] Die simpelste Form ist die Eingabe einer URL auf einer Webseite. Diese überprüft die ausgehenden Links der Seite und zeigt ggf. tote Links an. Kostenpflichtige Backlinkchecker liefern in der Regel ebenfalls Informationen über tote Links. Auch die Google Search Console hilft bei der Erkennung weiter.[6]

Bedeutung für die SEO

Die Auswirkungen von toten Links betreffen zum einen die verlinkende Seite, zum anderen aber auch die Seite, auf die verlinkt wird. Beide sollten im eigenen Interesse versuchen, tote Links zu vermeiden, sie frühzeitig zu entdecken und sie schnellstmöglich zu korrigieren oder zu entfernen. Tipps für Webseitenbetreiber:

  • Ausgehende Links regelmäßig überprüfen.
  • Bei einer Umstrukturierung der eigenen Seite oder einem Relaunch sollte auf korrekte Weiterleitungen geachtet werden. Frühere URLs, die nicht mehr weiter existieren, sollten per 301 Redirect oder 302 Found auf die neuen Seiten mit dem früheren Inhalt verweisen.
  • Mit dynamischen Verlinkungen (z.B. durch die Verwendung von Subdomains oder Verzeichnisnamen) oder automatisch erstellten Weiterleitungen Broken Links vorbeugen.[7]
  • Werden bei einem Umbau die früheren Seiten nicht dauerhaft weitergeleitet, so macht es unter Umständen Sinn, Links auf diese Seiten zu prüfen und gegebenenfalls Kontakt aufzunehmen, um die neue, korrekte URL mitzuteilen.

Eine Alternative zum Entfernen toter Links ist das sogenannte Broken Linkbuilding. Eine zeitintensive SEO-Maßnahme, die jedoch auch als sehr effektiv bei der Ranking-Optimierung von Webseiten gilt. Man informiert dabei die Betreiber der Websites, auf die man verweist, über deren toten Link und erhofft sich dadurch, im Gegenzug selbst von diesen verlinkt zu werden.[8]

Einzelnachweise

  1. Broken Link Searchmetrics. Abgerufen am 28.10.2021
  2. Do 404s hurt my site? Google Search Central Blog. Abgerufen am 28.10.2021
  3. 404-Fehler: Mit diesen kreativen 404-Fehlerseiten halten Sie Besucher auf Ihrer Seite HostEurope. Abgerufen am 28.10.2021
  4. Eigene Fehlermeldung für 404er durch .htaccess Webmaster-Crashkurs. Abgerufen am 28.10.2021
  5. Hands-on Guide: Broken Links finden und reparieren Ryte Magazine. Abgerufen am 28.10.2021
  6. Bericht zur Indexabdeckung Search Console-Hilfe. Abgerufen am 28.10.2021
  7. Toter Link - Lösungsmöglichkeiten DeWiki. Abgerufen am 28.10.2021
  8. Broken Linkbuilding SEO-Trainee. Abgerufen am 28.10.2021

Weblinks