Nofollow


Das Attribut rel=“nofollow“ ist eine Mikroauszeichnung im HTML-Code einer Website. Es wird verwendet, um bestimmte Links auszuzeichnen, damit sie bei der Bildung des Google-Indexes nicht berücksichtigt werden. Mit dem Attribut rel=“nofollow“ wird den Robots der Suchmaschinen, die eine Website crawlen, mitgeteilt, dass sie diesem Link nicht folgen müssen oder dürfen.

Allgemeine Informationen zum Thema

Das rel=nofollow-Attribut wurde von Google im Jahr 2005 eingeführt und von den anderen Suchmaschinen übernommen. Google forderte die Webseitenbetreiber auf, nofollow-Links immer dann einzusetzen, wenn ein Verweis nicht-redaktioneller Natur ist. Einträge mit Links in Gästebüchern, Artikel- und Bookmarkverzeichnissen sollten auf diese Weise davon ausgeschlossen werden, die Bildung des Indexes zu beeinflussen. Denn viele Linkbuilder benutzten derartige Links, um das Backlinkprofil einer Website zu manipulieren.

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Da Google Backlinks als wichtiges Kriterium bei der Bildung des Indexes betrachtet, lag es nahe, auch in Foren, Gästebüchern und weiteren Verzeichnissen derartige Links zu setzen. Das führte dazu, dass Kommentarspam missbraucht wurde, um das Backlinkprofil bzw. die Linkpyramide zu verändern. Google reagierte darauf mit der Einführung des rel=“nofollow“ Attributes. Auf diese Weise sollte Spam eingeschränkt werden. [2]

Funktionen

Heute gibt es mehrere Einsatzzwecke für nofollow Links, von denen die ersten zwei von Google als legitim betrachtet werden. Hier sollen drei erläutert werden:

1.) Einerseits bezahlte Links, die somit nicht in den Algorithmus zur Berechnung der Suchergebnisse einfließen sollen. Denn Google bewertet eine Website auch anhand der auf sie verweisenden Links. Mit dem rel=“nofollow“ Attribut findet zwar ein Verweis statt, aber der Linkjuice wird nicht weitergegeben. Google empfiehlt dies, um die Nutzer nicht durch bezahlte Links zu täuschen. Die Auszeichnung von bezahlten Links mit dem nofollow-Attribut ist vergleichbar mit einer Kennzeichnung, dass es sich hier um Werbung handelt.

2.) Andererseits Kennzeichnungen von nicht vertrauenswürdigem Content, wenn man sich von Bad Neighbourhood zwar distanzieren, aber eine Seite trotzdem verlinken möchte. Das ist immer dann der Fall, wenn Webseitenbetreiber keine Verantwortung für verlinkte Inhalte übernehmen möchten oder können. Wenn ein Nutzer einen Kommentar verfasst und eine Website in Eigenverantwortung verlinkt, wurde dieser Verweis in aller Regel nicht durch den Webmaster getätigt. In solchen Fällen kann das nofollow-Attribut verwendet werden, um den Linkjuice nicht an den Verweis weiterzugeben. Webmaster distanzieren sich so von dem Verweisziel und teilen Google auf diese Weise mit, dass Website und Verweisziel getrennt zu behandeln sind.

3.) Die dritte Verwendung des nofollow-Attributs geschieht oft bei internen Links, die vom Crawlen ausgeschlossen werden sollen. Es hält sich bis heute der Mythos, dass die Verwendung von internen nofollow Links zum Aufbau einer Seitenarchitektur gehört. Viele Webmaster verwenden dabei "nofollow" für Links auf das Impressum oder andere "unwichtige" Seiteninhalte wie Druckvorlagen und Formulare. Allerdings bringt dies keinerlei Vorteile. Im Gegenteil, man verschenkt wertvollen Linkjuice und stört laut Google den natürlichen Fluss des PageRanks. Eine nutzerfreundliche Informationsarchitektur sollte nicht durch das rel=“nofollow“-Attribut gestört werden, da der Nutzer und nicht der Crawler im Vordergrund steht. Möchte man dennoch Seiten aus dem Google Index heraushalten, sollte man stattdessen auf ein Noindex Meta Tag oder eine Sperre via Robots.txt zurückgreifen.

Zum PageRank muss man ergänzen, dass dieser inzwischen eine untergeordnete Rolle spielt. Seit 2016 wird er nicht mehr öffentlich angezeigt, existiert jedoch noch. Da inzwischen aber viele andere Faktoren über den Erfolg oder Misserfolg einer Seite entscheiden, hat der PageRank erheblich an Relevanz verloren. Die immer wieder verbreitete Meinung, es gebe ihn überhaupt nicht mehr, ist also nicht korrekt.

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Praxisbezug

Das Attribut (auch: nofollow-Tag) wird als Erweiterung im HTML-Code von Links verwendet:

<a href=”http://domain.de” rel=”nofollow”>Linktext</a>

Sollen alle Links einer HTML-Seite mit “nofollow” gekennzeichnet werden, kann diese auch im Header erfolgen:

<meta name="robots" content="nofollow" />

Letzteres wird oft auf Webseiten verwendet, die kommentiert werden können. Zum Beispiel in Foren, Gästebüchern und Blogs. So werden alle Kommentare vom Crawlen ausgeschlossen. Jedoch werden so auch vertrauenswürdige Nutzer und deren Verweisziele ausgeschlossen, was unter Umständen gar nicht erwünscht ist. Eine optimale Steuerung von Verweiszielen und der Weitergabe des Linkjuices stellt deshalb die erste Variante dar.

Chancen und Gefahren

Was für eine Bedeutung nofollow Links haben, wird deutlich, wenn man sich ein paar konkrete Beispiele ansieht, die Auswirkungen oder auch keine Auswirkungen haben.

So ist es für Dienstleister oft hilfreich, wenn zufriedene Kunden das Setzen eines Links erlauben. Meist ist das auch unproblematisch, kann aber zu Fragen führen, wenn etwa ein Backlink in das Impressum des Kunden eingebaut wird, weil der Dienstleister zum Beispiel die Suchmaschinenoptimierung für seine Seite gemacht hat. Ein solcher Link sei laut Google „nicht komplett natürlich“, daher sei nofollow hier angeraten. Andererseits sieht Google in dieser Praxis kein Problem, sofern dies nicht in großem Stil passiert.

Zum Hintergrund zur Aussage „nicht komplett natürlich“: Bei dem hier beschriebenen Beispiel wirke der Kunde an der Erstellung des Links mit, was Google nicht gern sieht. Dennoch anerkennt das Unternehmen, dass zufriedene Kunden ein gutes Argument sind.

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Eine besondere Behandlung verdienen Gastbeiträge, die Google grundsätzlich als nützlich erachtet. Dennoch handelt es sich dabei um Werbung, die auch als solche gekennzeichnet werden sollte. Google vertritt die Ansicht, dass Links in Gastbeiträgen nicht verfolgt werden müssen, sondern auch so eine gute Wirkung erzielen können. Das Suchmaschinenunternehmen empfiehlt die Kennzeichnung als rel="nofollow" oder per rel="sponsored".

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Beim Umgang mit Affiliate Links ist Google im Laufe der Zeit dazu übergegangen, sie als nofollow zu werten, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. Google hat kein Problem mit Links, durch die Geld verdient werden soll. Dennoch rät das Unternehmen zur entsprechenden Kennzeichnung durch nofollow oder sponsored.

Problematisch wird es, wenn der Content von Affiliate Links von anderen Seiten kopiert oder nur leicht umgeschrieben wurde.

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Lange Zeit beliebt war der Versuch, in der Wikipedia Links zu setzen. Diese galten als besonders wertvoll, da die Wikipedia bei Google einen sehr guten Ruf hat. Man sieht das an den zahlreichen Suchergebnissen auf Seite 1 von Google, die zur Wikipedia führen.

Andererseits hat Google Links, die auf der Wikipedia zu finden sind, schon vor langer Zeit als nofollow eingestuft. Aus der Perspektive der Suchmaschinenoptimierung bringt es also nichts, zufällige Linkplatzierungen bei Wikipedia vorzunehmen. Das Unternehmen rät sogar explizit davon ab und formulierte den Hinweis, das zufällige Setzen von Links auf der Wikipedia sei lediglich „zusätzlicher Aufwand für diejenigen, die Wikipedia pflegen und welche die Links entfernen. Man verschwendet dazu ihre und die eigene Zeit. Macht besser etwas auf lange Sicht Nützliches für Eure Website und erstellt etwas von dauerhaftem Wert.“

Im September 2019 gab Google jedoch bekannt, dass auch nofollow Links durchaus als „Hinweise“ gedeutet werden können, die dann zum Indexieren oder Crawlen verwendet werden können.

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Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Bei der Verwendung des rel=“nofollow“ Attributs ist Vorsicht geboten: Es sollte so verwendet werden, wie dies von Google empfohlen wird. Denn der Fluss des Linkjuices kann dadurch gezielt verändert werden, was unter Umständen unnatürlich wirken kann. Da durch die große Verbreitung des rel=”nofollow”-Attributs jede Seite auch mit entsprechend entwerteten Verweisen verlinkt wird, gehört es zu einem natürlichen (externen-) Linkprofil dazu. Zwar ist diese Annahme gerechtfertigt, aber sie sollten nur an ganz bestimmten Stellen eingesetzt werden: Bei bezahlten Links oder, um Kommentarspam zu verhindern. Das Attribut sollte jedenfalls nicht missbraucht werden, um ein solches Profil zu erzeugen. Dann würde man das Pferd von hinten aufzäumen und ggf. den Fluss des Linkjuices stören. Nofollow beim Linkbuilding zu verwenden ist also mit Vorsicht zu genießen.

Einzelnachweise

  1. googleverzeichnislinks verstossen gegen die webmaster richtlinie. digitalxo.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  2. Preventing comment spam. googleblog.blogspot.de. Abgerufen am 19. März 2014.
  3. pagerank. digitalxo.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  4. wenn dienstleister links von kunden erhalten was google dazu sagt. seo-suedwest.de. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
  5. [ https://www.seo-suedwest.de/6930-google-gastbeitraege-koennen-indirekt-zum-linkaufbau-beitragen.html https://www.seo-suedwest.de/6930 google gastbeitraege koennen indirekt zum linkaufbau beitragen]. seo-suedwest.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  6. [ https://www.seo-suedwest.de/6085-auch-ohne-nofollow-attribut-google-erkennt-affiliate-links-und-wertet-sie-als-nofollow.html auch ohne nofollow attribut google erkennt affiliate links und wertet sie als nofollow]. seo-suedwest.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  7. [ https://www.seo-suedwest.de/6072-google-das-setzen-beliebiger-links-in-wikipedia-hat-keinen-seo-effekt.html google das setzen beliebiger links in wikipedia hat keinen seo effekt]. seo-suedwest.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021.

Weblinks