Slug


Mit dem Begriff Slug werden Teile einer URL bezeichnet, die aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen und sowohl von Suchmaschinen eingelesen als auch von Nutzern verstanden werden können. Üblicherweise befinden sich Slugs am Ende einer URL und verweisen eindeutig auf eine digitale Ressource, indem diese mit einer bestimmten URL-Struktur referenziert wird. Eine URL Slug besteht aus natürlichsprachlichen Begriffen, die den Inhalt der Website klar und deutlich beschreiben. Je nachdem wie URL Slugs generiert werden, sind sprechende URLs (auch: Clean URL, Semantic URL oder Pretty URL) und sinnvolle Permalinks das Ergebnis.

Allgemeine Informationen

Die Anpassung von Slugs dient nicht nur der Suchmaschinenoptimierung, sondern auch dem Nutzer: Er kann das Thema der Inhalte schnell erfassen und unter Umständen durch Löschen von Teilen der URL leicht die Ebenen in der Informationsarchitektur wechseln oder die URL in sozialen Netzwerken teilen.[1] Der Name Slug stammt aus dem Verlags- und Medienwesen: Artikel und Newsbeiträge, die sich in Bearbeitung befinden und veröffentlicht werden sollen, werden kurzerhand als Slugs bezeichnet. Einerseits soll damit ihr Arbeitscharakter hervorgehoben werden (Slug bedeutet Schnecke im Deutschen), andererseits deutet ein verwendetes Keyword auf den Inhalt des Artikels hin. Ähnliche Begriffe wurden auch bei Werbekampagnen und Serienformaten benutzt, um einzelne Anzeigen beziehungsweise Beiträge zu bezeichnen.[2] Das CMS WordPress übernahm diese Sprachregelung, um einzelne Inhalte mit URL Slugs zu beschreiben.

Funktionsweise

Da einige Content Management Systeme (zum Beispiel WordPress, Django oder Typo3) per Standardeinstellung keine sprechenden URLs verwenden, müssen die URL Slugs oft angepasst werden. In WordPress bekommen beispielsweise Beiträge stets eine Standard Identifikationsnummer (kurz: ID), die auf den jeweiligen Beitrag (Post) im Blog verweist.[3] Das Problem besteht darin, dass ID-Nummern weder für Leser noch für Suchmaschinen Sinn ergeben. Zudem ist bei einigen URLs die verwendete Technik sichtbar, weil Dateiendungen und verwendete Protokolle darauf hinweisen.

In dem folgenden Beispiel erhält ein Beitrag die URL Slug "?p=1234". Das Dokument kann zwar eindeutig referenziert werden, aber Hinweise auf den Inhalt werden nicht gegeben.

www.beispiel.de/?p=1234

Ein URL Slug hingegen identifiziert eine Ressource mithilfe von menschen- und maschinenlesbaren Keywords, die mit Bindestrichen voneinander getrennt und vom Titel des Beitrags abgeleitet werden. Meist werden die Keywords vom System klein geschrieben.

Slugs können aber auch für andere Arten von Ressourcen vergeben werden. Zum Beispiel Kategorien, Tags und Pages (Unterseiten). Ein Beispiel:

www.beispiel.de/kategorie/1234/slugs-befinden-sich-am-ende-einer-url

Die URL in diesem Beispiel ist bereits eine sprechende URL. Um solche URLs zu erzeugen, kann die URL Struktur (engl.: Custom Permalink Structure) verändert werden. Die URL im ersten Beispiel wird so aufgelöst, dass die Kategorie, die ID für den Beitrag und der Titel des Beitrags ersichtlich sind.

Mit WordPress sind folgende Einstellungen für Slugs möglich:

  • Unter Einstellungen und dem Unterpunkt Permalinks kann die URL-Struktur angepasst werden.
  • Es sind herkömmliche (Datumsangaben, Beitragsnamen oder Numerisch) und individuelle Einstellungen möglich.
  • Sehr häufig werden hier benutzerdefinierte Einstellungen gewählt, sodass die Kategorie und der Name des Beitrags als URL vergeben werden. Die folgende Zeichenkette fügt zur Domain die Kategorie und den Titel des Beitrages hinzu:
/%category%/%postname%/
  • Optional können individuelle Permalinks für jeden Beitrag vergeben werden. Dies erfolgt im Backend von WordPress in der Beitragsansicht bei einem Klick auf den Button Bearbeiten, der sich direkt unter dem Titel des Dokumentes befindet. Auch per QuickEdit sind derartige Änderungen möglich.

WordPress normalisiert anschließend jede URL eines Beitrags nach dem vorgegeben Schema. Das System nutzt Kleinschreibung für jede Zeichenkette, entfernt spezielle Zeichen, die eine Dekodierung erfordern, und tauscht Leerzeichen aus. Zwischen den Wörtern wird jeweils ein Bindestrich eingefügt. Das Resultat ist eine sprechende URL, deren letzter Teil – die URL Slug – automatisch verändert worden ist.

Entsprechende Plugins wie Yoast SEO können auf WordPress-Seiten ebenfalls sprechende URLs erzeugen.

Typo3 löst die Problematik mit einer entsprechenden Extension.

Besonderheiten

URL Slugs sind auch bei anderen Systemen relevant – insbesondere bei solchen, die Inhalte und Websites dynamisch generieren. Vor dem Hintergrund verschiedener Webserver wie Appache, Nginx oder [[Active Server Pages|ASP.NET] ist die Normalisierung von URLs ebenfalls bedeutsam: Mithilfe von Modulen wie .htaccess oder Rewrite-Engines (mod_rewrite) können Verzeichnis- und URL-Strukturen so verändert werden, dass einzelne URLs zu sprechenden URLs werden und Umleitungen auf diese Ressourcen stattfinden.

Bei größeren Webprojekten kommen hier meist reguläre Ausdrücke und Bulk-Optimierungen zum Einsatz, um die Änderungen effektiver umsetzen zu können. Durch das Aufsetzen einer Informationsarchitektur können zudem Themenbereiche und spezielle Keywords abgedeckt werden.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

URL Slugs werden von Suchmaschinen angezeigt. In den SERPs sind sie unterhalb des Website-Titels (Meta Title) ersichtlich; sie werden grün eingefärbt. Das von Nutzern gesuchte Keyword oder die Keyword-Kombinationen werden fett markiert, falls sie sich in der URL befinden. So sehen Nutzer auf den ersten Blick, ob die Informationsressource die gewünschten Informationen enthält.

URL-Slugs mit passenden Keywords sind kein eigenständiges Rankingsignal. Dennoch helfen zielführende Keywords sowohl Suchmaschinen als auch Nutzern bei der inhaltlichen Orientierung auf der Website.


Grundsätzlich sollte die URL-Struktur auf klaren, sprechenden, aber auch kurzen Bezeichnungen aufbauen, um sowohl Suchmaschinen als auch Lesern den Umgang mit der Informationsressource zu vereinfachen. Bei der Umwandlung in suchmaschinen-freundliche URLs (engl.: search engine friendly URL; kurz: sef URL) sind jedoch verschiedene Punkte unbedingt zu beachten.[4] Und eine solche Umwandlung sollte langfristig erfolgen, sodass die Inhalte auch nach Jahren noch als Linkziele von anderen Websites verwendet werden können.[5]

Einzelnachweise

  1. URL as UI nngroup.com. Abgerufen am 23.07.2020
  2. Glossary newscript.com. Abgerufen am 23.07.2020
  3. Understanding Permalinks and Slugs in WordPress bloggertowp.org. Abgerufen am 23.07.2020
  4. 15 SEO Best Practices for Structuring URLs moz.com. Abgerufen am 23.07.2020
  5. Cool URIs don't change w3.org. Abgerufen am 23.07.2020

Weblinks