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Checkliste: Was ist beim Kauf einer Domain zu beachten?

Weltweit gibt es inzwischen weit über 300 Millionen Domains. Wenn Du Dich also für den Kauf einer neuen Domain entscheidest, ist sie die Basis für eine von vielen Milliarden Internetseiten, die im World Wide Web erreichbar sind.

Bevor Du eine eigene Domain kaufst, solltest Du jedoch einige Dinge beachten. Hierzu gehören insbesondere die Rücksicht auf Markenrechte, aber einige Überlegungen, die SEO betreffen. Wir haben hier für Dich alle wichtigen Details zum Domainkauf sowie eine Checkliste für Dich zusammengestellt.

Was ist eigentlich eine Domain?

Als Domain wird umgangssprachlich der Domainname bezeichnet. Denn ursprünglich besteht eine „Domain“, also ein Bereich im Internet, nur aus einer IP-Adresse. Da es jedoch für die tägliche Internetnutzung etwas zu kompliziert wäre, jedes Mal eine IP-Adresse in die Suchleiste einzugeben, gibt es Domainnamen aus Buchstaben und Ziffern. Diese werden über das sogenannte Domain Name System (DNS) genau einer IP-Adresse zugeordnet. Die Domainnamen im DNS werden von den Registraren in verschiedenen Ländern verwaltet. In Deutschland ist zum Beispiel die DENIC für die Registrierung und Verwaltung von Domainnamen verantwortlich.

Eine komplette Domain setzt sich aus drei „Leveln“ zusammen:

  • Top-Level-Domain (TLD): Das ist die Domainendung, z.B. .de oder .com.

  • Second-Level-Domain: Das ist der Domainname, ohne Endung und vorangestellte Domain.

  • Third-Level-Domain: Das kann das www. vor dem Domainnamen sein.

Um einen Domainnamen zu nutzen, muss dieser bei der zuständigen Registrierungsstelle angemeldet werden. In der Regel geschieht das über einen Webhoster, der die Domain für Dich anmeldet. Damit Du auf Deiner Domain später auch eine Website erstellen kannst, benötigst Du noch „Webspace“. Dabei handelt es sich um Speicherplatz auf einem Server, der über das Internet über Deine Domain erreichbar ist.

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Wichtige Aspekte beim Domainkauf

Der Kauf einer Domain ist vergleichbar mit dem Kauf eines Grundstücks für ein Gebäude. Die Domain ist die Basis für die Website, die Du später dort einrichtest. Grundsätzlich solltest Du vor dem Domainkauf auf folgende Aspekte achten.

Markenrechte

In den meisten Fällen entspricht die Domain dem Markennamen oder Unternehmensnamen des Käufers. Da Deine Domain mit Deiner Website später weltweit erreichbar ist, solltest Du unbedingt prüfen, ob Dein Domainname einem registrierten Markennamen entspricht, einen geschützten Begriff enthält oder einer Marke sehr stark ähnelt.

So gehst Du dabei vor:

  • Gib Deinen gewünschten Domainnamen einfach bei Google ein. Du wirst anhand der Suchergebnisse schnell sehen, ob bereits ein Unternehmen mit diesem Namen arbeitet und ob es bereits eine ähnliche Domain gibt.

  • Nutze die Einsteigersuche des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA).

  • Damit kannst Du schnell herausfinden, ob Dein Domainname (mit oder ohne Domainendung) bereits als Marke registriert wurde.

  • Bei größeren Webprojekte kann es hilfreich sein, sich Unterstützung von einem Anwalt zu holen, der auf Markenrecht spezialisiert ist.

Zweck der Website

Für die Wahl des Domainnamens kann der Zweck des später damit verknüpften Webprojekts wichtig sein. Willst Du eine Informationsseite aufbauen oder einen Online-Shop? Geht es um eine regional ausgerichtete Seite oder eine internationale? Für einen Webshop kann das Wort „shop“ im Domainnamen eventuell sinnvoll sein, während eine News-Seite auch den Begriff „news“ im Domainnamen enthalten kann. Hierbei geht es jedoch eher um Geschmacksfragen.

Domainendungen

Der Domainname ist nur ein Teil Deiner neuen Domain. Sie enthält auch eine Domainendung. Vor dem Kauf solltest Du überlegen, welche Endung für Dich sinnvoll ist. Bietest Du in einem Online-Shop Waren überwiegend in Deutschland an, empfiehlt sich die Domainendung .de. Möchtest Du Dein Angebot vor allem international ausrichten, kann die generische Top-Level-Domain .com oder .org Sinn ergeben. Wichtig ist vor allem bei der Wahl der länderspezifischen Domainendungen, dass Du auf mögliche Voraussetzungen achtest.

Kosten

Die Kosten für eine Domain können ganz unterschiedlich ausfallen. So können sehr begehrte Domainnamen schnell auch mehrere tausend Euro kosten.

Verwendete Zeichen

Bedenke beim Auswählen eines Domainnamens, dass nicht alle Zeichen in allen Ländern ohne Probleme dargestellt werden können. Das gilt zum Beispiel für Umlaute ebenso wie für das ß.

.com oder .de – spielen Domainendungen eine Rolle für SEO?

Lange Zeit galten bestimmte Domainendungen als „Geheimtipp“ für SEOs. Tatsächlich haben Top-Level-Domains keinen Einfluss auf Rankings, wie John Mueller bereits in einem FAQ zu den damals eingeführten neuen erklärte. Außerdem spielen laut Mueller Keywords keine rankingrelevante Rolle bei TLDs:

“Overall, our systems treat new gTLDs like other gTLDs (like .com & .org). Keywords in a TLD do not give any advantage or disadvantage in search.” (Quelle)

Allerdings hat John Mueller auf die Relevanz von länderspezifischen Top-Level-Domains verwiesen. Sie geben Google wichtige Hinweise bezüglich des Geotargetings. So wird demnach eine Domain mit .de-Endung in der deutschen Version der Google-Suche besser ranken als eine Domain mit gleichen Inhalten mit .fr-Endung.

John Mueller sagte dazu:

“By default, most ccTLDs […] result in Google using these to geotarget the website; it tells us that the website is probably more relevant in the appropriate country.” (Quelle)

Ergänzend muss an dieser Stelle noch hinzugefügt werden, dass es natürlich auch wahrscheinlicher ist, dass ein Nutzer aus Deutschland eine Domain mit .de in den Suchergebnissen eher anklicken wird als eine .fr-Domain. Somit richtet sich Google beim Geotargeting deutlich nach dem Nutzerverhalten bzw. nach dem Nutzerbedürfnis.

Allerdings ist damit nicht belegt, ob bestimmte Domainendungen wie .info die Klickraten in den SERPs in Bezug auf Informationsseiten erhöhen können und somit für Nutzer zu einem wichtigen Signal werden.

Zusammengefasst: Die Domainendung ist bei generischen TLDs nicht wirklich rankingrelevant. Länderspezifische TLDs kann Google jedoch für das Geotargeting der Website verwenden und die Seite so besser einer länderspezifischen Google-Suche zuordnen.

Keyworddomain oder Phantasiename – wirkt sich der Domainname auf das Ranking aus?

Wer eine neue Domain kauft und registriert, verwendet überwiegend seinen Unternehmensnamen dafür. Dein Domainname wird somit auch Teil Deines Markennamens. Zugleich spielt es dabei aber für das Ranking keine Rolle, ob Du spezielle Keywords im Domainnamen verwendest. Vielmehr ist die Entscheidung, ob Dein Domainname Keywords enthalten sollte, eine Marketing-Entscheidung.

So können bestimmte Schlüsselbegriffe im Marken-/Domainnamen einen höheren Wiedererkennungswert für Nutzer liefern. Bekannte Beispiele wären hier mytaxi.de oder deliveroo.com.

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Bedenke aber auch, dass Du mit einer Keyworddomain eingeschränkt bist, was das Angebot angeht. Baust Du zum Beispiel einen Online-Shop für Schrauben auf und nennst die Domain schrauben-shop.de, bist Du auf diese Produkte beschränkt. Möchtest Du später Dein Sortiment erweitern, hilft ein Fantasiename eher weiter.

Denke auch daran, dass späterer Domainumzug wegen eines neuen Namens abhängig von der Größe der Seite mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Neben einem erhöhten Aufwand für Marketing musst Du auch mögliche Rankingeinbußen beim Domainwechsel in Kauf nehmen.

Checkliste: So gehst Du beim Domainkauf vor

  • Namen suchen: Suche nach einem einprägsamen Marken- oder Domainnamen. Grundsätzlich gilt: Je kürzer, desto besser.

  • Markenrechte prüfen: Prüfe, ob der von Dir gewünschte Name bereits eine registrierte Marke ist oder ob der Name bereits von einem anderen Anbieter verwendet wird. Eine Google-Suche oder eine Anfrage beim DPMA kann weiterhelfen.

  • Prüfen, ob Domain frei ist: Kontrolliere anschließend, ob Dein Domainname noch verfügbar ist. Eine solche Prüfung kannst Du bei einem Webhoster wie Checkdomain, Strato oder anderen durchführen.

  • Mehrere Domainendungen registrieren: Es empfiehlt sich, gleich mehrere TLDs für Deinen Domainnamen zu reservieren. So verhinderst Du, dass Deine Domain mit einer anderen Endung von einem Mitbewerber oder anderen Nutzern gekauft werden kann.

  • Webhoster suchen und Domain dort projektieren: Suche nun nach einem Webhoster. Du kannst dann Deine Domain projektieren und eine Website erstellen.

  • Domain rechtzeitig verlängern: Denke daran, Deine Domain rechtzeitig zu verlängern. Solltest Du das vergessen, läuft diese aus und jemand anderes kann sie kaufen. In der Regel werden Domains jedoch automatisch verlängert.

Fazit

Ein Domainkauf ist keine spontane Entscheidung und sollte gut von Dir überlegt sein. Hierbei spielen neben rechtlichen Aspekten auch marketingspezifische Überlegungen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus solltest Du Deine Domain auf den Markt ausrichten, auf dem Du aktiv sein möchtest. Rankings kannst Du durch die Wahl des Domainnamens nicht direkt beeinflussen. Allerdings können die Klickraten in den SERPs mit bestimmten Domainendungen oder für Deine Zielgruppe relevante Keywords erhöht werden.

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Veröffentlicht am Jun 25, 2018 von Philipp Roos