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Google SERPs: Wie Du Rankingpotenziale aufdeckst und Deine Seite dafür optimierst

Die Top 3 der Google SERPs werden immer als wichtigstes Ziel für SEOs ausgegeben. Das ist nicht weiter verwunderlich, versprechen diese Rankings doch den meisten organischen Traffic. Wir zeigen Dir verschiedene Optimierungsstrategien, die Deine Keywords in den Suchergebnissen nach vorn bringen können.

Die Evolution der Google SERPs: Von Listen zu Antworten

Wer die Google-Suchergebnisseiten mit den Suchergebnissen zu Beginn der 2000er-Jahre vergleicht, wird staunen, wie sich die Suche in nur wenigen Jahren verändert hat. Dominierte zu Beginn noch ein großer sehr homogener Block, der bezahlte Google AdWords in die organischen SERPs integrierte, gibt es heute eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Google Suchergebnisse ausspielt.

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Abbildung 1: Google SERPs aus dem Jahr 2006.

Abhängig von der Suchanfrage und dem Standort des Nutzers zeigt Google nicht nur Textsnippets an, sondern ein Featured Snippet, den Knowledge Graph, Ergebnisse aus der Bilder- und Video-Suche oder Google Jobs, den Local Pack oder eine Answer Box. Diese Suchergebnisse, nennen wir sie „organische Suchelemente“, konkurrieren zusätzlich mit Anzeigen aus Google Ads.

Google ist heute in der Lage, auch komplexere Suchanfragen zu verstehen. Gleichzeitig kann die Suchmaschine konkrete Antworten auf ein Nutzerbedürfnis liefern. Um dieses Bedürfnis vorauszuahnen, greift Google auf unterschiedliche Daten zurück. Neben dem eingegeben Keyword geben Standort, bisheriger Suchverlauf im Browser oder der Suchverlauf im Google-Konto der Suchmaschine wichtige Anhaltspunkte dafür, was der Nutzer finden möchte.
Dementsprechend heterogen können Suchergebnisse ausfallen und desto flexibler solltest Du sein, wenn Du Deine Website Onpage optimieren möchtest.

Die Evolution der Google Ads: Es wird eng

Auch bei seinen Suchanzeigen hat sich Google weiterentwickelt. Google kann mittlerweile nicht nur klassische Textanzeigen ausliefern, sondern Shopping Ads oder einen bezahlten Preisvergleich anzeigen, bezahlte Bilderwerbung anbieten oder Ads in Google Maps ausliefern.

Wenn ein Suchbegriff ein sehr starkes Kaufsignal beinhaltet, kann der gesamte Bereich „above the fold“ mit Suchanzeigen belegt sein. Die organischen Suchtreffer folgen erst, nachdem der Nutzer nach unten gescrollt hat. Das gilt insbesondere für die mobile Suche.

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Abbildung 2: Google-Suche auf dem iPhone.

Starte selbst eine Google-Suche

Um Deine Website oder gezielt einzelne URLs in den organischen Suchergebnissen nach vorn zu bringen, gehst Du zunächst ganz einfach vor. Starte eine Google-Suche mit dem Keyword, für das Deine Zielseite ranken soll. Verwende für diese Suche am besten einen Browser, der keinen Verlauf anlegt. Achte außerdem darauf, dass Du nicht im Google-Konto angemeldet bist.

Du wirst anhand der Suchergebnisse schnell feststellen, wie Google diese Suchanfrage interpretiert. Teste noch ein paar weitere Begriffe und schau, wie Google damit umgeht. Auf der Basis dieser sehr einfach durchzuführenden Tests kannst Du anschließend Deine Optimierungsstrategie bzw. -maßnahmen aufbauen.

Rankingstrategien für Deine Website

Grundsätzlich sollte es für jeden Webmaster oder Online-Shopbetreiber das Ziel sein, mit wichtigen Suchbegriffen in den Top 3 der organischen Google-Treffer zu landen. Denn dort ist die Aufmerksamkeit der Nutzer immer noch am größten und die Chance auf einen Klick entsprechend hoch.

Featured Snippet

Mit Featured Snippets beantwortet Google Fragen oder eindeutige Suchanfragen mit einer eigenen Box, die noch über den organischen Suchtreffern angezeigt wird. In der Praxis wird häufig diskutiert, ob dieses „Ranking auf Position 0“ überhaupt den Traffic erhöht, weil schließlich die entscheidende Nutzerfrage bereits beantwortet wurde und der Nutzer nicht mehr auf der Website danach suchen muss.
Tatsächlich lässt sich diese Frage nicht immer pauschal beantworten. Fakt ist: Wenn du es schaffst, mit Deiner Website im Featured Snippet zu erscheinen, steigt die Chance auf mehr Traffic. Zudem wird Deine Website von Google als Autorität zu diesem Thema betrachtet, wodurch Du mit weiteren Keywords zu diesem Topic gute Rankings erzielen kannst.

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Abbildung 3: Featured Snippet zur Frage „Was ist ein guter Meta Title?“

Wie kann ich für das Featured Snippet optimieren?

Featured Snippets können Fragen beantworten oder eine sehr einfache und prägnante Formulierung für einen Sachverhalt liefern, z.B. eine Definition. Google sucht den passenden Content eigenständig auf gecrawlten und gut rankenden URLs.

Es gibt kein Pauschalrezept, um im Featured Snippet zu ranken. Allerdings kannst Du Dich an den optimalen Inhalt herantasten:

  • Verwende zum Beispiel Bullet-Point-Listen, um ein Thema zu erklären oder die wichtigsten Punkte aufzuführen.

  • Füge einen kurzen Absatz in Deinem Text ein, der das Thema knapp, sachlich und korrekt beschreibt.

  • Verwende das genaue Keyword in einer Überschrift oder in einem Absatz.

Potenzial für das Featured Snippet haben Deine URLs, für deren Hauptkeyword es bereits ein Featured Snippet gibt und mit welchen Du in den Top 10 bei Google rankst. In manchen Fällen kann Google auch auf strukturierte Daten zurückgreifen, muss aber nicht.

Optimieren für Markenprodukte

Gehen wir davon aus, dass Du einen Online-Shop mit Produkten bekannter Marken betreibst. Dann können die Suchergebnisse so aussehen:

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Abbildung 4: Google-Suchergebnisse zum Thema „nintendo switch“

Google hat in diesem Fall klar eine Kaufabsicht erkannt und spielt deshalb sowohl Shopping Ads als auch eine Box mit einem Preisvergleich aus. Die ersten zwei Suchergebnisse werden von der Marke „Nintendo“ belegt. Doch zeigt sich hier zum Beispiel eine Möglichkeit, um trotz Dominanz von Google Ads und der Marke ein organisches Top-Ranking zu erzielen, und zwar in der Answer-Box.

Bei Markenprodukten könnte zum Beispiel eine Optimierungsstrategie so aussehen, dass Du versuchst, auf Deiner Website, im Blog oder auf der Produktseite Deines Webshops wichtige Fragen zu diesem Markenprodukt zu beantworten.
Was Dir bei der Optimierung helfen kann, sind genau die Answer-Boxen. Es geht beim Optimieren aber nicht darum, dass Du die bereits angezeigten Antworten übernimmst, sondern versuchst, die Nutzerfragen zum Thema noch besser und prägnanter zu beantworten. Du kannst zum Beispiel auch die Ryte Suite verwenden, um mit Search Success nach relevanten W-Fragen oder Vergleichskeywords zu suchen.

Optimierung für generische Keywords ohne Kaufabsicht

Wenn ein Keyword für Google keine Kaufabsicht beinhaltet, kannst Du auf ein Suchergebnis wie dieses treffen.

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Abbildung 5: Google-Suchergebnisse zum Thema „heizungssanierung“.

Dieses Beispiel zeigt Dir einmal mehr, wie wichtig Fragen bei der Optimierung von Content für organische Suchergebnisse sind. Die Box mit „ähnlichen Fragen“ kann Dir an dieser Stelle zum Beispiel den Hinweis geben, dass die Antworten darauf vermutlich noch nicht in dem Treffer auf dem ersten Platz beantwortet wurden.
Wenn Du mit Deinem Text bzw. Deiner URLs zu diesem Keyword oben ranken möchtest, bietet es sich an, wenn Du Deinen Content um die ähnlichen Fragen herum aufbaust.
Selbstverständlich könntest Du auch einige dieser Fragen in Zwischenüberschriften oder einem FAQ nochmals aufgreifen und versuchen, noch bessere Antworten zu liefern als in der Google-Suche zu finden sind.

Optimierung für transaktionale Keywords

Bei der Optimierung für Produkte, also für Keywords, die eine Kaufabsicht beinhalten, kann der erste Blick in die SERPs erst einmal ernüchternd sein.
Und tatsächlich: Es lohnt sich, wenn Du Dich als Shopbetreiber auch mit SEA auseinandersetzt. So ist es empfehlenswert, zumindest für einige wichtige Produkte Google Ads oder Bing Ads zu schalten, um wertvollen und qualifizierten Traffic zu erhalten. Suchmaschinenwerbung hat zudem den Vorteil, dass Du anhand der Trafficdaten auswerten kannst, ob Deine Inhalte das Nutzerbedürfnis treffen oder die Keywords sinnvoll gewählt sind, um die passende Erwartungshaltung beim Nutzer zu erfüllen.
Ein Blick auf diese Ergebnisseite offenbart aber noch ein anderes Potenzial:

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Abbildung 6: Google-Suchergebnisse zum Thema „schlafsofa kaufen“.

Google spielt hier neben den Suchanzeigen auch das Local Pack aus. Bei diesem Wohnmöbel geht die Suchmaschine vermutlich davon aus, dass der Nutzer auch wissen möchte, ob das Produkt lokal verfügbar ist.

Diese Erkenntnis kann zum Beispiel für Online-Shop-Betreiber interessant sein, die auch ein Ladengeschäft betreiben. Sie sollten sich dann u.a. auch um die Optimierung Ihres Google-My-Business-Profils kümmern. Der Vorteil: Für das GMB-Profil müssen sie nichts für den Traffic bezahlen und können dort aber Produkte und Leistungen ausführlich beschreiben, um besser in Google Maps oder im Local Pack zu ranken.

Das zeigt übrigens auch diese Suchanfrage:

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Abbildung 7: Google-Suchergebnisse zum Thema „laufschuhe“.

Hier folgt noch ein weiteres Beispiel, wie Du im E-Commerce optimieren kannst, ohne auf bezahlte Suchanzeigen zurückzugreifen:

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Abbildung 8: Google-Suchergebnisse zum Keyword “wintermantel rot”.

Wie Du siehst, ist bei dieser Suchanfrage auch die Bildersuche sehr präsent. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn viele Käufer*Innen informieren sich über die Google-Bildersuche über Produkte, in diesem Fall Kleidung.

Somit wäre die Rankingstrategie in diesem Fall, verstärkt Bilder im Shop zu optimieren. Mit Bilder SEO hättest Du die Möglichkeit, Top-Rankings zu erzielen und mehr Traffic zu generieren.

Suchmaschinen können dabei übrigens auch von einer optimierten Faceted Search im Shop profitieren. Izzi zeigt dir in diesem Artikel über die Faceted Search, worauf es dabei ankommt.

Vergiss die Snippetoptimierung nicht

Wie Du gesehen hast, gibt es viele verschiedene Ansatzpunkte, um für bessere Rankings zu optimieren. Was Du tust, hängt von Deinen Zielen und Deinen Inhalten ab. Was Du ebenfalls nicht vernachlässigen solltest, ist Deine Snippetoptimierung. Hierfür bietet es sich an, die Daten der Google Search Console zur Mustererkennung zu verwenden. Denn Google führt regelmäßig Tests durch und rankt URLs weiter oben. Ergeben sich in Bezug auf CTR und Verweildauer gute Ergebnisse, wird eine URL weiter oben ranken. Es lohnt sich deshalb, dass Du nicht nur die Inhalte Deiner Website regelmäßig aktualisierst, sondern auch die Snippets optimierst.

Wie gut sind deine Snippets?

Veröffentlicht am Dec 2, 2020 von Philipp Roos