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Rich Cards – die neue Evolutionsstufe der Google SERPs?

Mit den „Rich Cards“ hat Google am 17. Mai 2016 über die Webmasterzentrale eine neue Erweiterung der SERPs vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Rich Snippets, die vor allem die Sucherfahrung in den mobilen Suchergebnissen verbessern soll.

Seit ihrem Start Ende der 1990er-Jahre hat Google die Qualität der Suchergebnisse kontinuierlich verbessert. Die Optimierungen betreffen dabei nicht nur die Art und Weise, wie Google Suchergebnisse evaluiert, sondern auch die optische Darstellung der sogenannten "Snippets". Das Suchergebnis, das heute aus einem blauen Titel, dem grünen Linkziel sowie einer in Schwarz gehaltenen Description besteht, wurde erstmals im Mai 2009 erweitert.

Von Rich Snippets zu Rich Cards

Mit der Einführung der sogenannten "Rich Snippets" ermöglichte der Suchmaschinenkonzern die optische Aufwertung der Suchergebnisse durch Zusatzinformationen wie Bewertungssterne, Preisspannen oder Bilder.

Damit die Erweiterungen angezeigt werden können, muss der HTML-Code des Seiteninhalts mit bestimmten Markups versehen werden. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung nach schema.org, die es Maschinen ermöglicht, Daten strukturiert auszulesen, um sie danach eigenständig aufzubereiten.

Abbildung 1: Rich Snippet mit Bewertungssternen und Hinweis auf Veröffentlichungszeit.

Rich Snippets haben sich sehr schnell etabliert. Heute arbeiten die meisten Webseiten mit Markups im Quellcode, um in den Suchergebnissen durch die oben genannten Erweiterungen eine höhere Aufmerksamkeit zu erzielen. Google bietet dazu ein eigenes kostenfreies Tool, mit dem Webmaster die Seite auf funktionierende Markups überprüfen können, die ein Rich Snippet auslösen.

Als Alternative zur Auszeichnung von Webseiten-Inhalten bietet Google für Nutzer der Search Console auch den Data-Highlighter an, mit dem Inhalte auf dem Frontend markiert werden können. Anhand dieser Markierungen soll die Suchmaschine strukturierte Datenformate auf der Webseite erkennen.

Im Jahr 2015 erfuhren die Snippets mit dem "Featured Snippet" eine erneute Erweiterung. Dabei handelt es sich um eine eigene Box oberhalb oder inmitten der SERPs, über die Lösungen für eine Frage oder für Rezepte besonders hervorgehoben werden. Die Inhalte des Snippets werden sowohl über strukturierte Daten als auch über konkrete Fragen gefüllt, die auf der Webseite beantwortet werden.

Abbildung 2: Featured Snippet mit Kochrezept und Bild in den Google SERPs.

Abbildung 3: Featured Snippet mit Fragen und Antworten.

Mit der Einführung der Rich Cards geht Google nun noch einen Schritt weiter und orientiert sich dabei vor allem an der Verbesserung der mobilen Suchergebnisse. Bezog sich die Verlängerung von Title und Descriptions sowohl auf Desktop- und mobile Suchergebnisse, sind die Rich Cards nun primär für die mobile Suche gedacht.

Quelle: : https://webmasters.googleblog.com/2016/05/introducing-rich-cards.html

Rich Cards wurden laut Google bisher allein für Rezepte und Filme eingeführt. Sie bestehen aus einem Bild, einem Titel, einer grün gehaltenen Quellenangabe, Bewertungen sowie der Zubereitungszeit. Nach einem Klick auf das Ergebnis gelangt der Nutzer zum vollständigen Rezept.

Abbildung 4: Evolution der SERPs mit neuen Rich Cards.

Voraussetzungen für die Anzeige von Rich Cards

Wie für die Anzeige aller Rich Snippets gilt auch für die Rich Cards, dass die HTML-Elemente des Quellcodes mit Markup nach schema.org ausgezeichnet werden müssen. Wer folglich seine Rezepte, Filme oder Events bereits als strukturierte Daten anbietet, muss nichts verändern, wenn seine Seite in den mobilen Suchergebnissen für Rich Cards berücksichtigt werden soll. Google hat eine umfangreiche Dokumentation zu Markups unter folgendem Link veröffentlicht.

Um die Performance von Rich Cards zu überprüfen, gibt es ab sofort einen eigenen Report in der Google Search Console unter https://www.google.com/webmasters/tools/rich-cards.

Rich Cards im Kontext der mobilen Suche

Die Einführung der Rich Cards zeigt deutlich, welchen Stellenwert Google der mobilen Internetnutzung beimisst. Mobile Nutzer sollen es einfacher haben, relevante Inhalte zu finden, wenn sie nach konkreten Dingen wie Rezepten oder Filmen suchen. Schon im Dezember 2015 hat Google mit AMP die mobilen Suchergebnisse optimiert.

Es ist davon auszugehen, dass Rezepte und Filme nicht die einzigen Kategorien bleiben werden, die über Rich Cards dargestellt werden. Für Webmaster und SEOs bedeutet das, dass sie sich mit Markups auseinandersetzen müssen, um mit ihren Webseiten künftig die Top-Ergebnisse in den mobilen SERPs zu erreichen.

Stand 22. März 17: Rund ein Jahr nach der Ankündigung von Google sind die "Rich Cards" als Weiterentwicklung der Rich Snippets nun auch in Deutschland verfügbar. Damit wird die mobile Suche bildgewaltiger.

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Veröffentlicht am May 18, 2016 von Eva Wagner