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SEO Trends 2016 – Auf diese drei Faktoren sollte man besonders Acht geben

Das neue Jahr 2016 ist nun schon einen guten Monat alt. Gleich zu Beginn des Jahres machte Google mit mehreren Änderungen und Updates auf sich aufmerksam.

Außerdem wurde bekannt, dass Panda mittlerweile zum Core-Algorithmus gehört und der Real-Time Penguin in den nächsten Wochen veröffentlicht werden soll. Was bedeuten diese Veränderungen für die SEO und welche Trends zeichnen sich für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung in 2016 ab?

Links, Content-Qualität und andere bisher wichtige Faktoren spielen natürlich auch weiterhin eine bedeutende Rolle in der Suchmaschinenoptimierung. Auf folgende drei Merkmale und Faktoren sollte man jedoch im neuen Jahr besonders Acht geben:

Page Speed – Schnell ist nicht schnell genug!

Eines der wichtigsten Themen der letzten Zeit war sicherlich die Ladezeit von Webseiten. Spätestens seit dem massiven Anstieg mobiler Internetnutzung steht die Geschwindigkeit beim Laden einer Seite im Vordergrund, wenn es um positive Nutzererfahrung geht. Und dieser Trend wird sich dieses Jahr weiter fortsetzen. Die Page Speed ist der Grundstein für eine gute User Experience.

pagespeed

Abbildung 1: Seitenladezeiten optimieren Ryte

Zudem beeinträchtigen langsame Ladezeiten das Crawling durch die Suchmaschinen-Bots. In Bezug auf Page speed ist vor allem wichtig sich auf die wesentlichen Elemente einer Webseite zu konzentrieren und Unnötiges zu eliminieren. Wie überall, sollte auch hier der Fokus immer auf dem User und den bereitgestellten Inhalten liegen.

Um die Performance auf Mobilgeräten und Desktopgeräten zu verbessern, muss man zunächst analysieren, wie hoch die tatsächliche Ladezeit ist und welche Ressourcen Optimierungspotential beinhalten.

webpagetest-tool

Abbildung 2: Page Speed Analyse mit webpagetest.org

Hierfür sind Ryte, das Pingdom Website Speed Test Tool oder webpagetest.org praktische Werkzeuge. Sie liefern Informationen zur exakten Ladegeschwindigkeit und Optimierungsmöglichkeiten aus.

1. Analysiere die tatsächliche Ladezeit der Webseite.
2. Lagere Ressourcen, wie CSS und JavaScript, zur besseren Performance aus.
3. Nutze optimales Browser-Caching und Datei-Komprimierung.
4. Setze CDNs für statische Elemente ein. (zB. AWS CloudFront)
5. Nutze komprimierte Bilddateien auf Deiner Webseite.

Mit diesen Verbesserungen ist Deine Website für 2016 gut gerüstet!

Um erste Anhaltspunkte und Indikatoren für die Optimierung der Ladezeiten zu erhalten, kann auch das Google PageSpeed Insights Tool verwendet werden.

Abbildung 3: Google PageSpeed Insights Tool

Besonderen Einfluss auf schnellere Ladezeiten nimmt das Vorausladen von Inhalten mittels Prefetching, Preloading und Prerendering. Torben Leuschner erklärt in seinem Tutorial, wie man das Vorausladen von HTML-Seiten und -Ressourcen richtig einsetzt, um die Geschwindigkeit einer Seite zu erhöhen. Eine weitere wichtige Neuheit in Bezug auf die Ladezeit und die damit einhergehende Usability von Webseiten ist das "AMP"-Projekt.

AMP – Accelerated Mobile Pages

Accelerated Mobile Pages - kurz "AMP" - sind seit Ende 2015 in aller Munde. AMP ist eine neue, schlankere HTML-Version mobiler Websites, die das Nutzererlebnis und vor allem auch die Ladezeiten erheblich verbessern soll.

AMP ist eine Initiative von Google, die Geschwindigkeit von mobilen Websites bzw. mobilen Versionen zu erhöhen und damit das Nutzererlebnis massiv zu verbessern. Einer Studie von thinkwithgoogle.com zufolge sollen 29% aller Smartphone-User eine Webseite oder App direkt wieder verlassen, wenn diese ihre Bedürfnisse nicht erfüllt oder zu langsam lädt. Besonders die Ladezeit einer Webseite ist eines der kritischsten Signale für positive oder negative Nutzererfahrung. Auf mobilen Endgeräten ist die Toleranzgrenze bei Website-Ladezeiten sogar noch niedriger.

Abbildung 4: Mobile User Experience (thinkwithgoogle.com)

Mit dem AMP Projekt möchte Google zukünftig vermehrt schlanke Versionen mit Fokus auf den Inhalt einer Webseite in der mobilen Suche ausliefern.

Wie funktioniert AMP?

AMP ist nichts anderes als eine abgespeckte HTML-Version der ursprünglichen Webseite, die durch neue Tags angereichert wird.

<!doctype html>
<html >
<head>
<meta charset="utf-8">
<link rel="canonical" href="hello-world.html" >
<meta name="viewport" content="width=device-width,minimum-scale=1,initial-scale=1">
<style>body {opacity: 0}</style><noscript><style>body {opacity: 1}</style></noscript>
<script async src="https://cdn.ampproject.org/v0.js"></script>
</head>
<body>Hello World!</body>
</html>

Ein Beispiel für eine AMP-Seite inklusive weiteren Code-Beispielen und Beta-WordPress-Plugin findet man auf redclayinteractive.com.

Google will nach eigenen Aussagen schon ab Februar 2016 damit beginnen AMP als Suchergebnisse auf mobilen Geräten auszuspielen. Seit Anfang dieser Woche kann man in der Google Search Console auch die AMP-Seiten und eventuelle Fehler und Probleme auf einer Website einsehen. Das zeigt, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis AMP auch in den SERPs eine wichtige Rolle spielt.

Abbildung 5: AMP-Analyse in Google Search Console

Wie groß der Einfluss dieser neuen Website-Versionen sein wird, ist nocht nicht bekannt. Aber sie werden sicher in naher Zukunft einen maßgeblichen Einfluss auf das Userverhalten mobiler Nutzer nehmen. Das "Accelerated Mobile Pages"-Projekt wird wohl in absehbarer Zeit zum Standard werden.

Usability & Nutzererfahrung stehen im Fokus

Positive User-Signale sind für Suchmaschinen Indikatoren für gute Ergebnisse, die die Bedürfnisse hinter den Suchanfragen erfüllen. Eine Webseite zu schaffen, auf der sich User wohlfühlen, den Inhalt konsumieren und sich eingehend mit der Seite beschäftigen, sollte das Ziel jeder Suchmaschinenoptimierung sein. Um eine derartige Usability zu erzeugen, ist es notwendig die Webseitenbesucher zu kennen, zu verstehen und deren Verhalten zu studieren. Nur so kann man eine Seite auf die Anforderungen der Zielgruppe und Nutzer ausrichten.

Bei der Optimierung der Usability einer Webseite spielen vor allem OnPage-Merkmale, wie interne Linkstrukturen, Engagement Metriken (Bounce Back, Verweildauer) und die inhaltliche Relevanz, eine wichtige Rolle.

Abbildung 6: Interne Linkstruktur

Eine optimale Verlinkung innerhalb der Website bedeutet auch einen einfacheren Konsum der Inhalte durch den User. Diese interne Navigation ist ebenso ein essentieller Optimierungfaktor für die Reduktion der so genannten "Bounce Back Rate". Diese gibt an, wie viele User über Suchergebnisse auf einer Webseite einsteigen und diese anschließend wieder in Richtung Suchergebnisseite verlassen. Durch eine optimale interner Nutzerführung kann man den "Long Click" deutlich steigern, sodass negative Signale, wie hohe Bounce Back Raten, reduziert werden.

klickpfad-laenge

Abbildung 7: Klickpfade mit Ryte analysieren

Darauf sollte man bei der Optimierung der interne Links für bessere User Experience achten:

  • Verbessere die Navigation durch einfachere Klickpfade.

  • Erstelle eine eindeutige und klare Link-Hierarchie und -Struktur für User und Suchmaschinen.

  • Vermeide irreführende Linktexte und Links zu wenig-relevanten Seiten.

  • Eliminiere interne Links auf 404-Seiten und vermeide Weiterleitungsketten.

  • Reduziere die Anzahl der Links im Fließtext auf ein sinnvolles Maß, um die Lesbarkeit zu fördern.

Die interne Website-Struktur und der Linkaufbau spielen zudem eine tragende Rolle bei der Bewertung der inhaltlichen Relevanz. Auch Inhalte - also Texte - selbst können und sollten passend strukturiert und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt werden. Der Lesefluss und inhaltliche Zusammenhänge sind wichtige Merkmale einer guten Nutzererfahrung. Dabei spielen auch die Lesbarkeit der Texte eine tragende Rolle.

Eine hilfreiche Methode zur Messung dieses Userverhaltens ist beispielsweise das Scroll-Tracking oder die Analyse der "True Reader Bounce Rate". Die damit gesammelten Daten und Informationen geben Auskunft über die Bewegungen der Besucher und der Intensität, mit der sie Inhalte und Webseiten konsumieren.

Zur Verbesserung der mobilen User Experience stellt Google das Google Mobile Friendly Testing Tool zur Verfügung. Dieses Werkzeug misst die Darstellung der einzelnen Elemente auf Mobilgeräten. Werden Texte, Bilder oder Links nicht in der passenden Größe dargestellt, werden diese Optimierungspotentiale hier ausgeliefert.

Abbildung 8: Mobile Friendly Testing Tool

Personalisierung und Differenzierung

Ein "Schema F" gibt es in der Suchmaschinenoptimierung schon länger nicht mehr. Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Intentionen von Internetnutzern werden die Ergebnisse der Google-Suche beispielsweise immer personalisierter. Eine einheitliche Optimierung von Webseiten für alles und jeden ist kaum mehr zielführend. Thomas Rafelsberger veröffentlichte Anfang Januar seine Meinung zu einer These, die unter SEOs schon länger diskutiert wird, aber auch zeigt, weshalb man bei der Suchmaschinenoptimierung zwischen verschiedenen User-Typen differenzieren sollte.

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"Eine statistische Auswertung der Rankingfaktoren über mehrere Suchanfragetypen hinweg ist nicht aussagekräftig."

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In seinem Artikel beschreibt er anhand von Beispielen, wie sich Rankingsignale basierend auf User- und Suchanfrage-Typen unterscheiden sollen. Es wird davon ausgegangen, dass etwa bei einer Suchanfrage mit eindeutiger E-Commerce-Intention andere Bewertungskriteren und Gewichtungen der Signale für die Zusammenstellung der Suchergebnisse berücksichtigt werden, als bei einer Research-Intention zum Beispiel. Das heißt, wenn ein User mit Kaufintention nach einem Produkt sucht kommen andere Kriterien zum Einsatz, als bei der Suche nach einem Kochrezept. Man muss also klar zwischen den Intentionen der Nutzertypen differenzieren.

Bei der immer weiter voranschreitenden Personalisierung der Suchergebnisse ist diese These nicht weit hergeholt. Die SERPs werden mehr und mehr mit persönlichen Informationen angereichert. Historie, Klickverhalten und andere personenbezogenen Daten nehmen besonders starken Einfluss auf die Suchmaschinen. Aus diesen Daten lassen sich demnach auch Rückschlüsse auf Suchintentionen und Bedürfnisse der Nutzer schließen. Die angesprochene Differenzierung ist also ebenfalls ein weiterer Teil der Personalisierung von Suchergebnissen.

Dass Google Informationen aus Gmail (Google-Mail) in Google Now ausspielt und User zur Erinnerung bei anstehenden Reisen benachrichtigt, ist längst keine Neuheit mehr. Seit kurzem werden derartige Daten aber auch verwendet, um die Suchergebnissen damit anzureichern - wenn die Suchanfrage dazu passt.

Abbildung 9: Personalisierte Suchergebnisse in Google | Bild: searchenginewatch.com

Sucht man also nach "Kapseln" und hat zuvor Nespresso Kaffee-Kapseln online gekauft, wie im Screenshot beispielhaft gezeigt, wird diese Information in die organische Suchergebnisse integriert. So wird es dem User erleichtert direkt eine erneute Bestellung des Produkts durchzuführen.

Personalisierte Suche ist ja heutzutage bereits ein alter Hut in der SEO-Branche. Dennoch wird es auch in Zukunft ein heißes Thema sein, wenn man beobachtet, was Google und Co. in diesem Bereich testen, einführen und auch manches Mal wieder verwerfen. Durch diesen Prozess werden die Suchergebnisse jedes einzelnen Internetusers bald schon so einzigartig sein, wie dessen DNA.

Fazit

Im Jahr 2016 und sicherlich auch darüber hinaus werden Faktoren und Merkmale, bei denen der User im Mittelpunkt der Suchmaschinenoptimierung steht, besonders hervorzuheben sein. Der Fokus liegt ganz klar auf einer optimalen Usability, schnell-ladenden Inhalten und auf Personalisierung. Nur wer seine Zielgruppe kennt und das User-Verhalten auf einer Website detailliert misst und analysiert, wird verstehen, wie die Nutzerbedürfnisse befriedigt werden können. Der größte Trend liegt hierbei sicherlich auf der Mobilität und Pagespeed durch das neue AMP-Projekt.

Überprüfe, analysiere und optimiere die wesentlichen Erfolgsfaktoren Deiner Website mit nur einem Tool – der Ryte Software Suite.

Veröffentlicht am Feb 1, 2016 von Editorial Team