« Zurück zum Magazine

Ladezeiten messen: Website Speed Tests und Tools im Überblick

Um Deinen Page Speed zu verbessern, musst Du Deine Ladezeiten richtig messen können. Wie Du Website Speed Tests mit verschiedenen Tools durchführst und was Du dabei beachten solltest, erfährst Du in diesem Artikel.

Je schneller die Ladezeit Deiner Website, desto positiver erleben Nutzer Deine Seiten. Aber bevor es an die Optimierung geht, musst Du erstmal genau wissen, wie Du Ladezeiten zuverlässig messen kannst. Deshalb stellen wir Dir in diesem Beitrag die wichtigsten Website Speed Tests und praktische Tools zum Messen Deiner Page Speed vor.

Was bei einem Website Speed Test gemessen wird

Bei Website Speed Tests wird die Ladegeschwindigkeit von Webseiten gemessen. Wenn wir über Page Speed sprechen, meinen wir aber keinen einheitlichen Wert.

Bei einem Page Speed Test werden immer eine ganze Reihe von Messwerten getestet, die Dir Auskunft zu verschiedenen Aspekten Deiner Websitegeschwindigkeit geben.

Die wichtigsten Page Speed Messwerte haben wir bereits im Ryte Magazine beschrieben.

Was den Website Speed Test beeinflusst

Die Messwerte, die bei einem Site Speed Test beachtet werden, sind von der Bandbreite und Art der Verbindung abhängig. Denn beim Aufruf der Website Daten müssen Daten heruntergeladen werden.

Im Allgemeinen unterscheidet man, mit welchem Endgerät die Website aufgerufen wird:

  • Desktop (PC oder Mac): Bei stationären Rechnern, die an ein Netzwerk angeschlossen sind, geht man von einer schnellen Internetverbindung aus.

  • Mobil (Smartphone oder Tablet): Bei mobilen Endgeräten geht man von der Anbindung an ein langsameres 3G- oder 4G-Netz aus.

Auch die Latenz, die Dauer des Verbindungsaufbaus zwischen Browser und Webserver, beeinflusst den Page Speed. Die Latenz ist unabhängig von der Bandbreite und erfordert eine eigene Optimierung. Wichtig für die Latenz sind:

  • Standort: Je nachdem, von wo aus Deine Webseite aufgerufen wird, kann der Verbindungsaufbau zum Webserver in der Dauer variieren, wenn dieser standortgebunden ist.

  • DNS-Server: Um die Verbindung zum Webserver herzustellen, muss dessen IP-Adresse durch ein Netzwerk von DNS-Servern ermittelt werden. Die Dauer dieser Ermittlung wird durch die Anzahl und Leistung der DNS-Server beeinflusst.

Zudem ist entscheidend, welches Protokoll für die Datenübertragung verwendet wird. Der Unterschied zwischen HTTP 1.x, HTTP/2 und HTTP/3 (QUIC) spielt eine große Rolle.

Wichtige Fragen vor dem Website Speed Test

Vor dem Website Speed Test steht die grundsätzliche Frage, was Du erreichen möchtest. Die weiter unten vorgestellten Page Speed-Tools haben jeweils ihre eigenen Anwendungsbereiche und manche eignen sich besser für eine bestimmte Fragestellung als andere.

Fragen, die Du mit einem Check des Site Speeds klären kannst:

  1. Wie lange lädt Deine Website im Durchschnitt?

  2. Wie lange lädt eine Einzelseite Deiner Website?

  3. Wie wird die Ladezeit im Vergleich bewertet?

  4. Gibt es einen Messwert, der aus der Reihe fällt?

  5. Wo besteht Optimierungspotential in Sachen Page Speed?

  6. Haben sich bisherige Optimierungsmaßnahmen ausgezahlt?

Website Speed Test-Tools von Google

Google bietet gleich mehrere kostenlose Tools an, mit denen Du Deine Ladezeiten messen kannst. Ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig das Thema Ladezeiten und Page Experience für das Unternehmen ist.

Im Zuge seines “Mobile First” Leitmotivs hat Google seine Tools zum Page Speed Test vor allem auf die Anzeige in mobilen Endgeräten ausgerichtet. Das ist für die Messung der Ladegeschwindigkeit ein maßgeblicher Faktor, da man hier eine – wie oben beschrieben – langsamere Bandbreite zugrunde legt.

Lighthouse: Page Speed messen im Browser

Die Browser-Extension “Lighthouse” für Chrome soll nicht nur dazu beitragen, Webseiten schneller zu machen, sondern auch zur Optimierung von Aspekten wie SEO und Barrierefreiheit. Das Tool ist zwar im Chrome vorinstalliert, versteckt sich aber zwischen den Entwicklertools.

Zum Start musst Du diese zunächst durch STRG + UMSCHALT + I auf dem PC, bzw. STRG + OPTION + I auf dem Mac öffnen. Unter den weiteren Tools im Reiter oben findest Du die Option „Lighthouse“.

Abbildung 1: Page Speed Tool "Google Lighthouse"

Für Deinen Test kannst Du zwischen der Ausgabe für Desktop und Mobil wählen, sowie die Bandbreite, mit der Du den Test durchführen möchtest. Die Messung der Ladegeschwindigkeit findest Du im Audit “Performance”.

Abbildung 2: Lighthouse Page Speed-Ergebnis

Im Ergebnis zeigt Lighthouse einen Speed-Score und verschiedene Messwerte: First Contentful Paint, Speed Index, Largest Contentful Paint, Time to Interactive, Total Blocking Time und Cumulative Layout Shift.

Mit dem Website Speed Test von Lighthouse erhältst Du einen gute Überblick darüber, wie schnell Deine Webseite unter verschiedenen Ausgabemedien und Bandbreiten lädt.

Page Speed Insights: Umfassende Website Speed Tests

Page Speed Insights, das zu Teilen auf Lighthouse basiert, liefert Page Speed-Messungen für einzelne Seiten Deiner Website. Nach Eingabe einer URL wird ein Ergebnisfenster angezeigt, das verschiedene Bereiche hat: Nutzer- bzw. Felddaten, Labor-Messwerte und Empfehlungen zur Optimierung der Ladegeschwindigkeit.

Abbildung 3: “PageSpeed Insights” Analyse-Ergebnis

1. Felddaten: Im oberen Bereich finden sich die monatlich erhobenen Nutzerdaten aus Chrome. Google nennt diesen Bereich "Leistung auf der Nutzerseite". Diese sind besonders interessant, da sie die tatsächliche Nutzererfahrung unter realen Bedingungen widerspiegeln und von Google für die Rankings verwendet werden. Angezeigt werden die Core Web Vitals-Werte Largest Contentful Paint, First Input Delay und Cumulative Layout Shift sowie die Messwerte First Contentful Paint, Interaction to Next Paint und Time to First Byte. Die Messwerte lassen sich über einen Klick auf "Ansicht maximieren" näher erläutern.

2. Core Web Vitals-Bewertung: Zusätzlich zeigt Google im Nutzerdaten-Bereich an, ob die getestete Seite die Core Web Vitals-Prüfung besteht.

3. Labdaten: Dies sind die im aktuellen Speed Test unter Laborbedingungen ermittelten Messwerte. Sie eignen sich zum Beispiel für den direkten Vergleich nach einer Änderung an der Webseite. PageSpeed Insights zeigt in diesem Bereich die Messwerte First Contentful Paint, Largest Contentful Paint, Speed Index, Time to Interactive, Total Blocking Time und Cumulative Layout Shift an. Die Messwerte lassen sich ebenfalls über den Klick auf "Ansicht maximieren" näher erläutern.

4. Performance Score: Mit einer Zahl von 0 bis 100 fasst PageSpeed Insights in diesem Score zusammen, wie gut die getestete Seite im Test abschneidet. Aber Achtung: Der Performance Score wird rein durch die Labor-Daten berechnet und spiegelt somit nicht die tatsächliche Ladezeit beim Besuch der Website wider. Er sollte daher nicht als alleinige KPI verwendet werden.

5. Empfehlungen, Diagnose und bestandene Prüfungen: In diesem Bereich gibt PageSpeed Insights Hinweise zu den Ursachen langsamer Websitegeschwindigkeit und liefert Tipps zur Verbesserung der Page Speed. Es zeigt auch an, welche Prüfungen bereits bestanden wurden.

Tipp: Wie Du Deine Ladezeiten verbessern kannst, erklären wir Dir in unserem Leitfaden zur Page Speed Optimierung.

Google Analytics: Daten zur Websitegeschwindigkeit

Wenn Du Deine Webseite mit Google Analytics analysierst, findest Du Zahlen zur Ladezeit im Bereich „Verhalten“. Klicke dann auf „Websitegeschwindigkeit“. Ein Vorteil: Hast Du auch E-Commerce-Tracking installiert, kannst Du direkt auswerten, wie sich die Ladegeschwindigkeit auf die Conversions auswirkt.

Abbildung 4: Websitegeschwindigkeit prüfen in Google Analytics

Google Search Console: Daten zu Ladeproblemen und Core Web Vitals

In der Google Search Console findest Du Ladezeiten im Bereich der Crawling-Statistiken unter dem Menüpunkt „Crawling“. Dort wird Dir angezeigt, wie viele Kilobyte pro Tag heruntergeladen werden und wie lange der Googlebot für das Herunterladen einer Deiner Seiten in Millisekunden benötigt. Interessant ist hier vor allem der Verlauf, so lassen sich zum Beispiel Ladeprobleme leichter aufdecken.

Außerdem findest Du unter Page Experience den Core Web Vitals-Bericht mit Daten zu der Performance auf Mobile- und Desktop Geräten.

Abbildung 5: Core Web Vitals prüfen in Google Search Console

Weitere Tools für Website Speed Tests

Neben Googles Lösungen gibt es natürlich noch weitere Tools, mit denen Du Deine Websitegeschwindigkeit testen kannst. Diese sind meist technischer orientiert und bieten Fortgeschrittenen und Profis wichtige Anhaltspunkte zur Optimierung ihrer Webseiten.

WebPageTest.org – der Profi unter den Website Speed Tests

WebPageTest ist ein Open Source-Tool, das u.a. unter der Adresse WebPageTest.org gehostet wird. Mit diesem Tool können detaillierte Webseiten-Messungen vorgenommen werden, die sich besonders gut für technische Problemanalysen eignen.

Statt nur eine URL anzugeben, bietet WebPageTest.org an, die Messung nach Parametern zu definieren. So kannst Du beispielsweise der Standort des testenden Servers und die Bandbreite, mit der Du testen möchtest, angegeben. Auf diese Weise zeichnet WebPageTest.org ein individuelles Bild von der Ladegeschwindigkeit.

Abbildung 6:WebPageTest.org” Testergebnis-Beispiel

Auf der Ergebnisseite findest Du verschiedene Messwerte, u.a. auch den Time to First Byte. Dieser ist wichtig, um serverseitige Probleme oder Probleme in der DNS-Konfiguration zu erkennen.

Which Loads Faster: Ladezeiten zweier Webseiten vergleichen

Wenn Du Ladezeiten von zwei Webseiten vergleichen möchtest, ist Which Loads Faster das richtige Tool. Dazu musst Du lediglich die URLs der zwei Seiten, die Du vergleichen möchtest, eingeben und kannst die Analyse starten. Darüber hinaus bietet Which Loads Faster allerdings keine weiteren Diagnosen und Optimierungsvorschläge.

Für einen schnellen Vergleich ist das Tool also perfekt geeignet, für eine detaillierte Analyse solltest Du jedoch auf einen anderen Website Speed Test zurückgreifen.

Pingdom.com Website Speed Test: Eine Google-Alternative

Eine Alternative zu PageSpeed Insights bietet der Monitoring-Anbieter Pingdom.com. Hier werden clientseitige Faktoren bei der Page Speed-Messung berücksichtigt und Möglichkeiten zur Optimierung aufgezeigt.

Dieses Tool erfordert eine Registrierung, damit Du es nutzen kannst. Es zeigt Dir die Ladezeiten Deiner Webseiten in Form von Diagrammen und Statistiken an, was die Auswertung erleichtert. So siehst Du zum Beispiel sehr schnell, welche Elemente das Laden einer Seite behindern.

Abbildung 7:Pingdom.com” Website Speed Test-Ergebnis von wao.io

Auch Pingdom vergibt einen Score, an dem man sich schnell orientieren kann. Welche Messung die angezeigte “Load Time” wiedergibt, wird dagegen nicht genau definiert. In den darunterliegenden Übersichten zeigt Pingdom, wie schnell einzelne Seitenelemente wie JavaScript, CSS und Fonts geladen wurden.

Website Speed Test mit Ryte

Auch die Ryte Plattform kannst Du zum Messen der Page Speed verwenden. Sie liefert detaillierte Einblicke in die Ladegeschwindigkeit von Websites.

Der „Ladezeiten“-Report in Ryte Web Performance gibt Dir nicht nur einen Überblick über die Page Speed Deiner gesamten Website, sondern liefert Dir auch Informationen zur Time to First Byte sowie zu den Verbindungszeiten zum Server für alle einzelnen URLs.

Abbildung 8: Website Speed messen mit dem "Ladezeiten"-Report von Ryte

Außerdem kannst Du nach den Seiten filtern, die laut Page Speed-Test eine besonders hohe Ladezeit haben (im Graph unter “sehr langsam”). So erhältst Du umfangreiche Informationen zu Deinem Page Speed und findest gute Ansätze für Optimierungen.

Unter Web Performance findest Du auch weitere Berichte zu einzelnen Faktoren, die sich auf Deine Page Speed auswirken können, wie zum Beispiel Komprimierungen, Dateigrößen und Server Response. Auch zu den Core Web Vitals findest Du einen eigenen Bericht mit Daten für Deine gesamte Website.

Fazit

In Sachen Website Speed Test und Optimierung gibt es eine Menge sinnvoller Tools. Welches davon sich für die eigenen Zwecke eignet, hängt immer davon ab, was Du erreichen willst und wie detailliert die Analysedaten sein sollen.

So gibt Dir das Tool “Which Loads Faster?” lediglich einen Hinweis, wie schnell Deine Seite im Vergleich zum Wettbewerb lädt, während Du mit Ryte oder PageSpeed Insights detaillierte Informationen zu den Ladezeiten Deiner Seiten erhältst und bereits Optimierungspotenziale identifizieren kannst.

Mit kostenlosen Tools erhältst Du wichtige Einblicke und kannst gute Ergebnisse erzielen. Wer es jedoch genauer braucht, dem stehen mit den verschiedenen Pro-Accounts nochmal deutlich mehr Möglichkeiten offen.

In jedem Fall sollten sich Website-Betreiber mit dem Thema Website Performance auseinandersetzen, um die eigene Website User Experience zu steigern und hohen Absprungraten entgegenzuwirken.

Ryte-Nutzer erzielen +93% Klicks nach 1 Jahr. Erfahre wie!

Veröffentlicht am Jun 2, 2022 von Roland Guelle