Um Deinen Page Speed zu verbessern, musst Du Deine Ladezeiten der Website richtig messen. Wie Du einen Website Speed Test mit verschiedenen Tools durchführst und was Du dabei beachten solltest, erfährst Du in diesem Artikel.
Wenn wir über Page Speed, also die Ladezeit einer Webseite sprechen, dann meinen wir keinen einheitlichen Wert, sondern eine Reihe von aufeinanderfolgenden Messwerten. Die wichtigsten Page Speed Mess-Stationen haben wir bereits im Ryte Magazine beschrieben.
Diese Messwerte, die bei einem Site Speed Test beachtet werden, sind von der Bandbreite und Art der Verbindung abhängig, da beim Aufruf der Website Daten heruntergeladen werden müssen. Im Allgemeinen wird daher unterschieden, mit welchem Endgerät die Website aufgerufen wird:
Auch die Latenz, die Dauer des Verbindungsaufbaus zwischen Browser und Webserver, beeinflusst den Page Speed. Die Latenz ist unabhängig von der Bandbreite und erfordert eine eigene Optimierung. Wichtig für die Latenz sind:
Zudem ist entscheidend, welches Protokoll für die Datenübertragung verwendet wird. Der Unterschied zwischen dem Standardprotokoll HTTP 1.x, dem neueren HTTP/2 und dem im Test befindlichen HTTP/3 (QUIC) spielt eine große Rolle. Dies wird aber bei vielen Messwerkzeugen nicht beachtet.
Vor dem Website Speed Test steht die grundsätzliche Frage, was Du damit erreichen möchtest. Die weiter unten vorgestellten Page Speed Tools haben ihre jeweils eigenen Anwendungsbereiche und manche eignen sich besser für eine bestimmte Fragestellung als andere.
Die wichtigsten Fragen, die Du mit einem Check des Site Speeds klären kannst:
Im Zuge seines “Mobile First” Leitmotivs hat Google seine Tools zum Page Speed Test auf die Anzeige in mobilen Endgeräten ausgerichtet. Das ist für die Messung der Ladegeschwindigkeit ein maßgeblicher Faktor, da eine – wie oben beschrieben – langsamere Bandbreite zugrunde gelegt wird.
Die Browser-Extension “Lighthouse” für Chrome soll Webseiten nicht nur schneller machen, sondern auch fit für weitere Aspekte wie SEO und Barrierefreiheit. Das Tool ist zwar im Chrome vorinstalliert, versteckt sich aber zwischen den Entwicklertools.
Zum Start müssen diese zunächst durch STRG + UMSCHALT + I auf dem PC, bzw. STRG + OPTION + I auf dem Mac geöffnet werden. Unter den weiteren Tools im Reiter oben findet sich die Option “Audits”, die direkt zu Lighthouse führt.
Abbildung 1: Google Lighthouse
Über die Einstellungen “Device” und “Throttling” lassen sich die Lighthouse-Audits konfigurieren. Dabei wird zwischen der Ausgabe für Desktop und Mobil unterschieden sowie der Bandbreite, mit der getestet werden soll. Die Messung der Ladegeschwindigkeit wird unter dem Audit “Performance” angezeigt.
Im Ergebnis zeigt Lighthouse einen Speed-Score und verschiedene Messwerte, die weiter unten bei den Labdaten von PageSpeed Insights näher beschrieben werden. Somit erhältst Du mit dem Website Speed Test einen Überblick darüber, wie schnell Deine Webseite unter verschiedenen Ausgabemedien und Bandbreiten lädt.
Page Speed Insights, das zu Teilen auf der Lighthouse-Technik basiert, liefert viele Daten sowohl für die spontane Page-Speed-Messung als auch für die langfristige Analyse. Nach Eingabe der URL wird ein Ergebnisfenster angezeigt, das vier Teile beinhaltet.
Abbildung 2: Beispiel “PageSpeed Insights” Analyse Darstellung
Wenn Du Deine Webseite mit Google Analytics analysierst, findest Du Zahlen zur Ladezeit im Bereich „Verhalten“. Klicke dann auf „Websitegeschwindigkeit“. Ein Vorteil: Hast Du auch E-Commerce-Tracking installiert, kannst Du direkt auswerten, wie sich die Ladegeschwindigkeit auf die Conversions auswirkt.
In der Google Search Console findest Du Ladezeiten im Bereich der Crawling-Statistiken unter dem Menüpunkt „Crawling“. Dort wird Dir angezeigt, wie viele Kilobyte pro Tag heruntergeladen werden und wie lange der Googlebot für das Herunterladen einer Deiner Seiten in Millisekunden benötigt. Interessant ist hier vor allem der Verlauf, so lassen sich zum Beispiel Ladeprobleme leichter aufdecken.
Neben Googles Lösungen gibt es natürlich noch weitere Tools, mit denen Du Deine Website Ladezeit testen kannst. Diese sind meist technischer orientiert und bieten Fortgeschrittenen und Profis wichtige Anhaltspunkte zur Optimierung ihrer Webseiten.
WebPageTest ist ein Open-Source-Tool, das u.a. unter der Adresse WebPageTest.org gehostet wird. Mit diesem Tool können detaillierte Webseiten-Messungen vorgenommen werden, die sich besonders gut für technische Problemanalysen eignen.
Statt nur eine URL anzugeben, bietet WebPageTest.org an, die Messung nach Parametern zu definieren. So können beispielsweise der Standort des testenden Servers und die Bandbreite, mit der gemessen werden soll, angegeben werden. Auf diese Weise zeichnet WebPageTest.org ein individuelles Bild von der Ladegeschwindigkeit.
Abbildung 3: “WebPageTest.org” Testergebnis-Beispiel
Auf der Ergebnisseite werden verschiedene Messwerte angezeigt, u.a. auch der Time to First Byte, der von den Google-Tools nicht gemessen wird. Dieser ist wichtig, um serverseitige Probleme oder Probleme in der DNS-Konfiguration zu erkennen.
Wenn Du Ladezeiten von zwei Webseiten vergleichen möchtest, ist Which Loads Faster das richtige Tool. Dazu musst Du lediglich die URLs der zwei Seiten, die Du vergleichen möchtest, eingeben und kannst die Analyse starten. Darüber hinaus bietet Which Loads Faster allerdings keine weiteren Diagnosen und Optimierungsvorschläge.
Für einen schnellen Vergleich ist das Tool also perfekt geeignet, für eine detaillierte Analyse solltest Du jedoch auf einen anderen Website Speed Test zurückgreifen.
Eine Alternative zu PageSpeed Insights bietet der Monitoring-Anbieter Pingdom.com. Hier werden clientseitige Faktoren bei der Page-Speed-Messung berücksichtigt und Möglichkeiten zur Optimierung aufgezeigt. Dieses Tool erfordert eine Registrierung, damit Du es nutzen kannst. Es zeigt Dir die Ladezeiten Deiner Webseiten in Form von Diagrammen und Statistiken an, was die Auswertung erleichtert. So siehst Du zum Beispiel sehr schnell, welche Elemente das Laden einer Seite behindern.
Abbildung 4: “Pingdom.com” Website Speed Test-Ergebnis von wao.io
Auch Pingdom vergibt einen Score, an dem man sich schnell orientieren kann. Welche Messung die angezeigte “Load Time” wiedergibt, wird dagegen nicht genau definiert. In den darunterliegenden Übersichten zeigt Pingdom, wie schnell einzelne Seitenelemente wie JavaScript, CSS und Fonts geladen wurden.
Der Ladezeiten-Report im Modul Website Success von Ryte gibt Dir nicht nur einen Überblick über die Page Speed Deiner gesamten Website, sondern liefert Dir auch Informationen zur Time to First Byte sowie zu den Verbindungszeiten zum Server für alle einzelnen URLs.
Abbildung 5: Performance Report von Ryte
Des Weiteren ist es möglich, nach den Unterseiten zu filtern, bei denen der Page Speed Check gezeigt hat, dass sie eine hohe Ladezeit aufweisen (im Graph unter “sehr langsam”). So erhältst Du umfangreiche Informationen zu Deinem Page Speed und findest gute Ansätze für Optimierungen. In diesem Bereich des Tools bekommst Du aber nicht nur Ergebnisse des Website Speed Tests: Zu Deiner Website Performance zählen neben der Ladezeit auch Faktoren der Komprimierung, Dateigröße und Cookies. Auch hierzu findest Du Optimierungsvorschläge.
Den Report findest Du in der Ryte Suite im Modul Website Success unter Performance > Ladezeiten. Zusätzlich kannst Du – durch Hinzufügen der Google Analytics Daten – analysieren, welche Inhalte hohe Absprungraten bzw. niedrige Verweildauern aufweisen und diese dahingehend optimieren.
Die Ryte Business Kunden können inzwischen den neuen Page Speed Report nutzen.
Abbildung 6: Der neue Page Speed Report von Ryte
Du kannst anhand eines Ampelsystems ganz leicht erkennen, welchen Deiner Seiten Du in Sachen Page Speed Optimierung besondere Aufmerksamkeit schenken solltest. Der große Vorteil: Du musst nicht jede URL einzeln testen, da du mir nur einer Analyse siehst, wie die einzelnen URLs performen. Du findest den Report unter Performance > Page Speed. Weitere Infos zum neuen Report findest Du in unserem Product Insights Artikel.
In Sachen Website Speed Test und Optimierung gibt es eine Menge sinnvoller Tools. Welches davon für die eigenen Zwecke am geeignetsten ist, hängt immer davon ab, was Du erreichen willst und wie detailliert die Analysedaten sein sollen.
So gibt Dir das Tool “Which Loads Faster?” lediglich einen Hinweis, wie schnell Deine Seite im Vergleich zum Wettbewerb lädt, während Du mit Ryte und PageSpeed Insights detaillierte Informationen zu den Ladezeiten einzelner Inhalte und URLs erhältst und bereits Optimierungspotenziale identifizieren kannst.
Auch mit kostenlosen Tools lassen sich gute Ergebnisse erzielen, wer es jedoch genauer braucht, dem stehen mit den verschiedenen Pro-Accounts alle Möglichkeiten offen. In jedem Fall sollten sich Website-Betreiber grundsätzlich mit dem Thema Website Performance auseinandersetzen, um die User Experience auf einer Seite zu steigern und hohen Absprungraten entgegenzuwirken.
Steigere Deine Website-Performance mit Ryte FREE
Los geht's!Veröffentlicht am 19.09.2019 von Roland Guelle.
Roland Guelle ist als CTO der 1999 gegründeten Sevenval Technologies GmbH verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Mit rund 170 Mitarbeitern in Köln und Berlin hat sich Sevenval auf Frontend Lösungen spezialisiert, die eine moderne, schnelle und vor allem sichere User Experience auch auf Basis historisch gewachsener IT-Systemlandschaften ermöglichen. Roland entwickelt auch heute noch selbst und spricht gerne auf Entwickler-Konferenzen.
Jetzt Gastautor werden »Entdecke Ryte und optimiere Deine Website nachhaltig!
Jetzt loslegenWillst Du mehr SEO Traffic generieren?
Ryte FREE hilft dabei.
Analysiere jetzt Deine Website!