Co-Occurance

Co-Occurrence (zu Deutsch: Kookkurrenz) beschreibt das gemeinsame Vorkommen zweier Begriffe in einem übergeordneten Zusammenhang. Zwar wurde das Wort Co-Occurrence aus dem englischen übernommen, seinen Ursprung hat es aber in der lateinischen Sprache, es steht für „occurar“, was „auftreten“ oder „erscheinen“ meint. Der Zusatz „Co“ zielt darauf ab, dass es sich um mindestens zwei Begriffe handelt, die in einem engen thematischen Zusammenhang stehen.

Allgemeine Informationen zum Thema

Während Google in vergangenen Zeiten eine rein Keyword bezogene Suche praktiziert hat, wurde diese im Laufe der Zeit durch die semantische Methode abgelöst. Das macht es einfacher, Zusammenhänge herzustellen. Wenn Begriffe, die zueinander in Beziehung stehen, thematisch zugeordnet werden können, ergeben sich vollständigere Suchergebnisse. Der Einsatz von Synonymen erlaubt es Google beispielsweise, die Begriffe „Couch“ und „Sofa“ dem gleichen übergeordneten Thema zuzuordnen. Dennoch stößt die semantische Methode an Grenzen, zum Beispiel wenn es um Homonyme geht. Im Gegensatz zum Synonym handelt es sich hierbei nicht um zwei unterschiedlicher Wörter, die das Gleiche meinen, sondern um identische Wörter, die verschiedene Bedeutungen haben. So ist eine Bank einerseits ein Kreditinstitut, andererseits aber auch eine Sitzgelegenheit. An dieser Stelle kommt Co-Occurrence ins Spiel, denn mit der Analyse verschiedener Begriffe kann der Oberbegriff leichter zugeordnet werden. Finden sich in einem Text zusätzlich zum Wort Bank Begriffe wie etwa „Kredit“, „Zinsen“ oder „Sparen“, kann davon ausgegangen werden, dass es sich nicht um einen Text handelt, der die Eigenschaften einer Parkbank beschreibt[1].

Auswirkungen von Co-Occurrence auf die Suchmaschinenoptimierung

Der Einsatz von Co-Occurrence hat auch Auswirkungen auf die SEO. Denn durch diese semantische Methode werden zahlreiche Keywords in die Analyse einbezogen, die früher keine Rolle spielten. Das lässt sich am Beispiel des Keywords „Katze“ darstellen. Ursprünglich hat Google bei der Thematik lediglich nach dem Hauptkeyword „Katze“ gesucht. Im Laufe der semantischen Suche kamen Synonyme wie „Stubentiger“ oder auch „Fellnase“ dazu. Texte, in denen es um Katzen ging, konnten so leichter analysiert werden. Durch Co-Occurrence kamen im Laufe der Zeit dann weitere Begriffe dazu, die vordergründig nicht in direktem Zusammenhang mit Katzen standen. So konnten, wenn die Texte entsprechend ausgerichtet waren, unter Umständen sogar Begriffe wie „Batman“ oder „Spiderman“ thematisch ebenfalls der Katze zugeordnet werden.

Je mehr Begriffe nun dem Oberbegriff Katze angehaftet wurden, desto verwirrender konnten die Ergebnisse sein. Das Zusammenspiel von Begriffen wie „schwarze Katze“ oder „grüne Augen“ in Verbindung mit thematisch nicht direkten Keywords wie „Batman“ oder „Spiderman“ konnte so zu Suchergebnissen führen, die in eine gänzlich andere Richtung abzielten und über Umwege bzw. das Eigenleben von Co-Occurrence zu „Hulk“ oder „Superman“ führten.

Für die Suchmaschinenoptimierung bedeutet diese Methodik, dass es nicht mehr ausreicht, sich auf die Top 10 zu konzentrieren, um den Versuch zu unternehmen, besser zu ranken. Denn im Zuge des Co-Occurrence hat Google seine eigene Praxis verändert. Bei dem Versuch, Websites auf entsprechende Keywords zu analysieren, ist Google dazu übergegangen, die ersten 50 Plätze zu untersuchen, um so eine möglichst breit gestreute Diversifizierung vornehmen zu können. So kann es passieren, dass Websites, die relativ viele Keywords enthalten, die Google als themenrelevant eingeordnet hat, sich vor Seiten schieben, die zuvor besser dastanden. Denn wenn die vorne gelisteten Seiten Begriffe, die im Zuge des Co-Occurrence von Google ebenfalls als relevant eingestuft wurden, nicht enthalten, schadet dies dem Ranking.

Unterschiede von Co-Occurrence und Co-Citation

Häufig werden Co-Occurrence und Co-Citation in einem Atemzug genannt, zuweilen werden sie auch als gleichbedeutend erachtet. Doch die Ansätze unterscheiden sich im Detail voneinander. Während, wie beschrieben, bei Co-Occurrence bestimmte Keywords in die Analyse einfließen, kommen bei Co-Citation Websites in den Fokus. Bei der Co-Citation vergleicht Google Websites miteinander, die von einer dritten Website (oder auch mehr) verlinkt werden.

Bedeutung für das Online Marketing

Die Frage, welche Auswirkungen Co-Occurrence auf SERP (Search Engine Result Pages) hat, kann nicht abschließend beantwortet werden, Experten äußern sich teils konträr zueinander. Allerdings kann man davon ausgehen, dass es nicht schaden kann, Co-Occurrence und Co-Citation einzusetzen, weil die thematische Nähe zu Expertenseiten und eigene hochwertige Inhalte grundsätzlich positiv bewertet werden.[2].

Nahe zusammen liegen Co-Occurrence und die SEO-Methode WDF*IDF. Bei der zweitgenannten Methode werden ausgewählte Keywords in Relation zu allen im Web auffindbaren Texten gesetzt. Ein Beispiel soll das erläutern: Wenn in einem Text, der sich um das Thema Grillen dreht, das Wort „Bratwurst“ vorkommt, wird diesem Keyword („Bratwurst“) ein höherer Stellenwert eingeräumt als in einem Text, der sich um ein völlig anderes Thema dreht, in dem aber „Bratwurst“ ebenfalls, wenn auch deutlich seltener, vorkommt. Die Methode WDF*IDF berücksichtigt also den Kontext und die Häufigkeit bestimmter Keywords. Mit WDF*IDF lassen sich bestimmte Begriffskombinationen ermitteln und die Co-Occurrence feststellen, beides lässt sich dann später in die Suchmaschinenoptimierung integrieren[3].

Einzelnachweise

  1. Co-Occurrence Definition sumago.de. Abgerufen am 27.04.2018
  2. Seo Trend: Co-Citation t3n.de. Abgerufen am 30.04.2018
  3. Co-Occurrence sumago.de. Abgerufen am 30.04.2018

Weblinks