Filesharing

Als Filesharing wird das Teilen von digitalen Dateien über das Internet bezeichnet. Dabei können die Dateien sowohl von einem Server heruntergeladen werden oder Nutzer laden eine Datei direkt vom Rechner eines anderen Nutzers herunter. Für das Filesharing wird in der Regel eine spezielle Software verwendet. Darüber hinaus exisitieren Filesharing-Netzwerke, die sowohl auf Peer-to-Peer- als auch auf Sharehoster-Basis arbeiten.

Geschichte

Filesharing hat Anfang der 2000er-Jahre in großem Umfang begonnen. Doch schon vorher war es vor allem in Entwicklerkreisen üblich, große Software-Dateien über das Internet miteinander auszutauschen. Hierfür wurden schon seit den späten 1980er-Jahren FTP-Server verwendet.

Private Internetnutzer verwendeten Filesharing schließlich, um die populär gewordenen MP3-Musikdateien über das Internet miteinander zu tauschen. In diesem Zuge entwickelten sich erste Tauschbörsen. Das wohl bekannteste Beispiel aus der Anfangszeit ist Napster. Dieses Netzwerk basierte auf dem Client-Server-Prinzip. Ein Nutzer konnte dort eine Datei hochladen. Andere User luden diese Daten schließlich von einem zentralen Server auf ihren Rechner herunter. Doch die Musikindustrie reagierte schnell auf diese Form des Filesharing. So wurden die ersten Filesharing-Netzwerke aufgrund von Urheberklagen wieder geschlossen. Heute arbeiten viele Filesharing-Netzwerke als Peer-to-Peer-System (P2P). In diesem Fall ist jeder Anbieter von Dateien zugleich auch jemand, der ähnliche Dateien herunterlädt. Hierfür ist kein eigener Server mehr nötig, sondern lediglich ein Programm, über welches die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Rechnern hergestellt werden kann.

Heute wird geschätzt, dass allein in den USA monatlich mehr als 6,7 Petabyte Daten über Filesharing-Netzwerke getauscht werden. Da es sich dabei zu großen Teilen nicht um lizenzfreie Daten handelt, gehen Branchenverbände auch in Europa von erheblichen Schäden für Film-, Musik- und Softwareindustrie aus, die in die Milliarden gehen.

Filesharing wird auch für die Arbeit in Agenturen oder Unternehmen genutzt, wenn es um die Zusammenarbeit bei Projekten geht. Hierbei handelt es sich mehrheitlich um Cloud-Systeme, in welchen Dateien abgelegt und anderen Nutzern damit zugänglich gemacht werden.

Methoden

Filesharing basiert auf unterschiedlichen Methoden, die jeweils mit oder ohne Server arbeiten.

  • Client-Server-Prinzip: Grundsätzlich ist jede Website eine Art von Filesharing-Dienst, wenn dort zum Beispiel Downloads zur Verfügung gestellt werden. Das Client-Server-Prinzip geht davon aus, dass Dateien auf einem Server bereitgestellt werden oder auf dem Server die Adressen der Peers verfügbar sind, wo die gesuchten Dateien schließlich bezogen werden können.
  • Sharehoster: Diese Form des Filesharing ist immer dann populär, wenn große Dateien über das Web verschickt werden sollen und der E-Mail-Provider diese Datengrößer nicht mehr verarbeiten kann. Der Nutzer lädt die Datei dann auf einen Server hoch, welcher eine URL erstellt über diese der Empfänger seine Daten herunterladen kann.
  • Peer-to-Peer-Netzwerke: Diese Systeme basieren ursprünglich auf einem eigenen Server, welcher den Datenaustausch lediglich koordiniert. Der Server stellt die Verbindung zwischen den teilnehmenden Nutzern und ihren Rechnern her und ermöglicht außerdem, dass eine Datei gleich von mehreren, verschiedenen Rechnern heruntergeladen werden kann. Diese Tatsache war vor allem in der Zeit des modembasierten Internets wichtig, um Bandbreite zu sparen.
  • Torrent-Netzwerke: In diesen Netzwerken werden Dateien mit anderen Nutzern geteilt und ausgetauscht. Doch handelt es sich bei Torrent-Daten nicht um die eigentliche Zieldatei, sondern um ein Webprotokoll, über welches der Austausch dezentral geregelt wird. Jeder Teilnehmer an einem solchen Netzwerk ist Sender und Empfänger von Daten zugleich.
  • Cloud-Speicher: Systeme wie Google Drive oder Dropbox können auch zum Filesharing verwendet werden. Hierfür werden die gewünschten Daten in den Cloud-Speicher geladen. Diese Daten können anschließend mit weiteren Nutzern gemeinsam verwendet und bearbeitet werden.

Rechtliche Probleme

Filesharing ist von Beginn an eng verknüpft mit Problemen im Urheberrecht. So ist es meist verboten, urheberrechtlich geschützte Inhalte mit anderen Nutzern zu teilen. Zugleich ist es für die Justiz häufig schwer, die einzelnen Handelnden beim Filesharing genau voneinander abzugrenzen. So ist häufig unklar, wer für den Datenaustausch verantwortlich ist. Es wird deshalb in der Regel unterschieden zwischen denjenigen, welche die Dateien bereitstellen (Filesharer), denjenigen, welche den Anschluss für das Herunterladen der Dateien bereitstellen sowie denjenigen, welche die Software für das Filesharing bereitstellen als auch einer weiteren Partei, die die Internetverbindung herstellen (Internet Service Provider, ISP). Zugleich müssen bei Streitfällen diejenigen unterschieden werden, welche Inhalte herunterladen, also empfangen und den anderen, welche die Daten bereitstellen oder senden.

Da die meisten Filesharing-Systeme heute dezentralisiert und ohne Server arbeiten, ist es für Strafverfolgungsbehörden meist schwer, Urheberrechtsverletzungen zu erkennen und zu ahnden. Prominente Beispiele für Sharehoster, welche vom FBI verfolgt wurden, ist das Portal Megaupload[1].

Nutzen für Online-Marketing

Filesharing hat in zwei verschiedenen Ausführungen einen Nutzen für das Online-Marketing. Zum einen lassen sich dank cloudbasierter Systeme der Datenaustausch sowie die Zusammenarbeit bei Projekten deutlich vereinfachen und zum anderen können zum Beispiel Softwareanbieter kostenlose und lizenzfreie Produkte über Sharehoster in Form von Shareware zu verbreiten.

Einzelnachweise

  1. Megaupload de.wikipedia.org Abgerufen am 29.12.2015

Weblinks