Peer-to-Peer
Mit Peer-to-Peer (Abk. P2P, dt. von Gleichberechtigtem zu Gleichberechtigtem) werden Computernetzwerke bezeichnet, deren Partner jeweils mit gleichen Rechten ausgestattet zusammenarbeiten. Alle Partner können die Funktionen und Dienstleistungen des jeweils anderen nutzen und umgekehrt. Ein Peer-to-Peer-Netzwerk arbeitet dezentral, die Daten über die ans Netzwerk angebundenen Rechner verteilt sind und nicht über zentrale Server wie das Internet.
Aufbau
Ein einfaches self organized network (SON) ist schnell aufgebaut. Hierfür müssen sich die beteiligten Peers innerhalb eines LAN oder über das Internet miteinander verbinden. Gängige Betriebssysteme wie Microsoft Windows unterstützen diesen Aufbau. Danach legt jeder Nutzer fest, welche Dateien er freigeben möchte, welches Passwort benötigt wird und schon können die jeweiligen Peers des Netzwerks gegenseitig Daten oder Ressourcen austauschen. Der Aufbau des Netzwerks erfolgt meist auf der Basis eines Internetanschlusses. Für eine erhöhte Sicherheit können zusätzlich VPN-Verbindungen verwendet werden.
Ein wenig komplexer ist der Aufbau einer Peer-to-Peer-Architektur mit mehreren hundert Teilnehmern zu sogenannten Super-Peer-Netzwerken. Hier wird meist mit einer Art Benutzeroberfläche gearbeitet, die als zweites „Overlay-Netzwerk“ fungiert. Diese Aufgabe übernehmen dann üblicherweise die leistungsstärksten Rechner des P2P-Netzwerks. Der Vorteil dieser Struktur besteht darin, dass andere User gezielt nach Dateien mittels Suchfunktion suchen, die andere Peers identifizieren können.
Sobald zwei Peers Daten oder Ressourcen teilen, geschieht dies direkt zwischen diesen beiden Partnern. In großen Tauschbörsen, die auf Peer-to-Peer-Systemen aufbauen, wird zusätzlich die Torrent-Technik genutzt. Hierbei werden einzelne Dateibestandteile dort heruntergeladen, wo sie gerade am schnellsten verfügbar sind. Die Daten werden beim Empfänger wieder als komplette Dateien zusammengesetzt.
Charakteristika
Peer-to-Peer-Systeme können anhand der folgenden Merkmale bestimmt werden:
- ein sehr heterogenes Netzwerk aufgrund unterschiedlicher Bandbreiten, On-Time und Rechenleistung
- Dienste und Ressourcen können gegenseitig genutzt werden
- die Verfügbarkeit von Daten ist nicht immer garantiert
- die Qualität der Datenverbindung ist nicht immer auf einem konstanten Niveau
- alle teilnehmenden Peers können Dienste, Ressourcen oder auch Daten miteinander tauschen
- alle Partner eines P2P-Netzwerkes bilden ein sogenanntes Overlay-Netzwerk und schaffen dadurch zusätzliche Funktionalitäten wie Suchen oder Lookups
- ein P2P-System organisiert sich selbst
- alle übrigens Systeme werden durch das Netzwerk nicht eingeschränkt
Vorteile
Peer-to-Peer-Netzwerke sind für einen unkomplizierten und schnellen Datenaustausch zwischen Netzwerkpartnern hervorragend geeignet. Darüber hinaus sind diese Netzwerke im Gegensatz zu Client-Server-Systemen sicherer, da die Daten direkt zwischen den Partnern ausgetauscht und nicht über einen Server transferiert werden. In Zeiten von Datenschutzdebatten und Abhörskandalen haben P2P-Netzwerke großen Zulauf.
Kritik
Die großen Vorteile der P2P-Systeme nutzten und nutzen viele Filesharing-Anbieter im Internet. Doch wurden und werden dort nicht nur legale Dateien getauscht, sondern raubkopierte Filme, Musik oder verbotenes pornografisches Material. Aus diesem Grund haben viele Staaten, allen voran die USA, den Tauschbörsen im Internet den Kampf angesagt. Ein prominentes Beispiel für das restriktive Vorgehen der Behörden war die Schließung der Tauschbörse Megaupload im Jahr 2012, über die weltweit viele Milliarden Dateien getauscht wurden. Ebenso von der Strafverfolgung betroffen war das Netzwerk Rapidshare oder auch LimeWire.
Nutzen für das SEO
P2P-Netzwerke sind für den Austausch sensibler Daten sehr gut geeignet. Wer bei der täglichen SEO-Arbeit z.B. mit Kundendaten oder internen Optimierungsplänen arbeitet und diese Dateien sicher mit anderen Partnern austauschen und zugleich sicherstellen möchte, dass grundsätzlich freier Zugriff auf diese Daten innerhalb eines Netzwerkes besteht, kann mit einem Peer-to-Peer-System arbeiten. Vor allem bei kleinen Workgroups ist sichergestellt, dass nur wenige ausgewählte Partner Zugriff auf diese Dateien haben. Im Gegensatz zu Cloud-Systemen sind die Daten dezentral nicht nur auf einem Server verfügbar und können auf jedem im Netzwerk beteiligten Rechner genutzt werden. Der Server bzw. der Rechner für die Datenspeicherung kann direkt von den teilnehmenden Usern überwacht werden.
Weblinks