Fill Rate

Als Fill Rate wird im Online-Marketing das Verhältnis zwischen Page Impressions und Werbeeinblendungen bezeichnet. Anhand der Fill Rate können Publisher ermitteln, ob sie das Werbepotential ihrer Website voll ausschöpfen. Theoretisch gibt es keine Fill Rate von 100 Prozent. Als Synonym wird auch der Begriff Coverage verwendet. Die Marketing-Füllrate ist nicht zu verwechseln mit der Füllrate in der IT. Dort bezeichnet der Begriff die Menge an Pixel, die ein Grafikprozessor innerhalb eines bestimmten Zeitraums ermitteln und im Grafikspeicher sichern kann.

Allgemeine Informationen zum Thema

Wenn Werbeplätze auf Internetseiten vergeben werden, hängt deren Preis in der Regel von der Zahl der durchschnittlichen Page Impressions und der Unique Visitors ab. Je höher diese Zahlen sind, desto höher ist für Advertiser die Möglichkeit, dass ihre Werbebanner oder Textanzeigen der potentiellen Zielgruppe auch gezeigt werden. Um die Kosten für diese Werbung zu bestimmen, gibt es mit dem CPM oder CPC verschiedene Abrechnungsmodi. Im Affiliate Marketing wird darüber hinaus auch häufig über Conversions abgerechnet.

Gerade bei großen Webseiten mit hohem Traffic ist es wichtig, die Werbeplätze sinnvoll zu verwalten. Denn sonst können durch geringere Einblendungen die Einnahmen sinken. Zu diesem Zweck kann die sogenannte Fill Rate ermittelt werden. Sie zeigt Publishern an, wie gut die vorhandenen Werbeblöcke genutzt werden und ob die erzielten Page Impressions mit einer entsprechend hohen Zahl an Ad Impressions korrespondieren.

Ermitteln der Fill Rate

Die Formel zur Berechnung der Fill Rate ist sehr einfach. Dabei werden die eingeblendeten Werbeanzeigen durch die Zahl der Page Impressions geteilt.

Ad Impressions / Page Impressions = Fill Rate in Prozent

Ein Beispiel:

Eine Webseite erzielt durchschnittlich 800.000 Page Impressions pro Monat. Tatsächlich wurden aber nur 400.000 Ads ausgeliefert.

Die Fill Rate bei dieser Webseite läge dann bei 50 Prozent.

Eine Füllrate von 100 Prozent ist sehr unwahrscheinlich, da jede Webseite Unterseiten hat, auf welchen in der Regel keine Werbung eingeblendet wird wie das Impressum oder die Seiten mit AGB und Datenschutzerklärung. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass zwar eine Page Impression gezählt wird, die Werbeanzeige jedoch nicht ausgespielt werden konnten, weil der Besucher die Seite schnell wieder verlassen hat.

FillRate-01.png

Faktoren, welche die Fill Rate beeinflussen

Die Höhe der Fill Rate kann auf unterschiedliche Weise beeinflusst werden.

  • Die vorhandenen Werbeplätze werden nicht genutzt: Wenn eine Webseite zum Beispiel Google AdSense nutzt, das vorhandene Thema aber nicht zum Bedarf der Werbetreibenden passt, kann die Fill Rate besonders niedrig ausfallen, obwohl die Seite an sich viele Impressions erzielt.
  • Die Klickpreise sind zu hoch: Wenn die Preise pro Klick auf einer Webseite zu hoch sind, kann es sein, dass die Angebote der Advertiser nicht ausreichen, damit dort Werbung eingeblendet wird.
  • Die CPM sind zu hoch: Werden für den Tausenderkontaktpreis zu hohe Summen aufgerufen, können viele Publisher auf eine Werbeschaltung verzichten. Dadurch sinkt wiederum die Fill Rate.
  • Die Seite ist nicht mobil optimiert: Wurde auf einer Webseite keine Mobile Optimierung durch geführt, sinkt das Interesse der Publisher, dort Werbung zu schalten. Denn damit würden zum Beispiel keine Nutzer auf dem Smartphone erreicht werden können.
  • Hohe Ladezeit: Ist der Page Speed einer Webseite zu langsam, springen viele Nutzer ab, bevor eine Anzeige geladen werden kann.
  • Einsatz von Ad Blockern[1]: Verwenden Internetnutzer Werbeblocker, werden die Anzeigen auf deren Bildschirmen nicht eingeblendet und die Fill Rate sinkt.

Bedeutung für das Online Marketing

Um die Fill Rate zu steigern, sollten Publisher zunächst für eine technisch einwandfreie Webseite sorgen. So steigt die Chance, dass eine Werbeanzeige überhaupt eingeblendet werden kann. In einem zweiten Schritt geht es darum, einen adäquaten Preis für die Ad Impressions aufzurufen. Auf diese Weise wird die Zielgruppe möglicher Publisher erweitert. Letztlich sollte die eigene Webseite selbst mit hochwertigem Content ausgestattet sein, damit die Besucher so lange dort bleiben, bis eine Anzeige überhaupt geschaltet werden kann.

Einzelnachweise

  1. Fill Rate monetizepros.com Abgerufen am 31.10.2017

Weblinks