Hard Bounce
Hard Bounce bezeichnet eine E-Mail, die nicht zugestellt werden kann. Der Versender erhält eine Fehlermeldung. In der Regel sind von der Problematik Newsletter betroffen, die entweder ihre Adressen nicht gewissenhaft pflegen und aktualisieren. Denkbar sind aber auch technischer Fehler.
Allgemeine Informationen zum Thema
Sobald eine Mail dauerhaft unzustellbar ist, spricht man von einem Hard Bounce (oder auch Hardbounce). Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Angefangen bei einem Schreibfehler des Absenders, über unbekannte Domainnamen oder dem Blockieren des Mailserver vom Empfänger kann es auch sein, dass es die E-Mailadresse des Empfängers nicht mehr gibt oder niemals gegeben hat[1].
Die Unterscheidung von Soft Bounce, Hard Bounce und Block Bounce
Der Oberbegriff für Mails, die nicht zugestellt werden können, ist Bounce. Bounce steht für „Abpraller“, und wer eine solche Mail zustellen will, erhält als Antwort in aller Regel die Meldung „Non Delivery Notification“, kurz: NDN. In der Folge wird bestimmt, ob es sich bei der Mail um Soft Bounce, Hard Bounce oder Block Bounce handelt. Die Unterscheidung ist wichtig für den richtigen Umgang mit unzustellbaren Mails.
Bei Soft Bounce handelt es sich normalerweise, wie beschrieben, um technische Fehler, oder um eine falsche Eingabe des Absenders. Denkbar ist auch ein überfülltes Postfach, was zu einem temporären Fehler, also die vorübergehende Nichtzustellbarkeit führt. Wurde das Postfach des Empfängers geleert, erübrigt sich das Problem von selbst. Die meisten Newsletter sind so eingestellt, dass sie nach einem missglückten Zustellversuch zu einem späteren Zeitpunkt (etwa 24 oder 48 Stunden später) einen erneuten Zustellversuch unternehmen. Wird dieser Versuch jedoch zu oft wiederholt, besteht die Gefahr, als Hard Bounce und somit SPAM eingeordnet zu werden.
Werden Hard Bounce Mails wiederholt zugestellt, erhöht sich die Gefahr, als SPAM eingeordnet zu werden, erheblich. Es ist daher unbedingt angeraten, die Mailadresse aus dem Verteiler zu nehmen. Doch zunächst kann es sinnvoll sein, den ursprünglichen Empfänger der Mail auf anderem Wege zu kontaktieren, beispielsweise per Telefon oder einer weiteren Mailadresse. Voraussetzung für diese Art der Kontaktaufnahme ist selbstverständlich das Vorliegen einer Erlaubnis (DOI) durch den Empfänger.
Problematisch wird es, wenn der Versender einer Mail als Block Bounce eingestuft wurde. Damit ist der Status von SPAM erreicht, und es gilt, herauszufinden, wo die Gründe dafür liegen. Denkbar ist, dass der Provider des Empfängers die Statusänderung vorgenommen hat. In diesem Fall kann es helfen, direkt Kontakt mit diesem aufzunehmen und nachzufragen, wie es dazu kommen konnte. Eine weitere Möglichkeit ist die Zurückweisung durch den Mailserver, jedoch ohne weitere Begründung. In diesem Fall hat der Mailserver vermutlich von sich aus die Mails als SPAM interpretiert. Und schlussendlich besteht die Möglichkeit, dass der Empfänger den Absender auf eine Blacklist gesetzt hat.[2] Ob im letzteren Fall die Kontaktaufnahme durch den Absender sinnvoll ist, sollte im Einzelfall abgewogen werden.
Der richtige Umgang mit Hard Bounce
Insbesondere, wenn man Newsletter an zahlreiche Kunden verschickt, kann es der richtige Weg sein, externe Anbieter zur Hilfe zu nehmen. Die Angebote unterscheiden sich zwar von Anbieter zu Anbieter, es läuft aber immer darauf hinaus, mit Hard Bounce Mails so umzugehen, dass sie keinen weiteren Schaden anrichten, also etwa in Block Bounces umgewandelt werden.
Die Aufmerksamkeit sollte bereits bei Soft Bounce beginnen, denn diese können schnell zu Hard Bounce werden, wenn man sie nicht richtig behandelt. Bei einigen Anbietern wird der Zustellversuch bereits nach zwei Soft Bounces eingestellt, andere probieren es bis zu viermal, bevor sie die Versendung einstellen. Ist der Status Hard Bounce erreicht, besteht die Möglichkeit, zunächst eine Zustellpause einzurichten, die zum Beispiel 30 oder 60 Tage dauern kann. Andere Anbieter sind vorsichtiger und schalten schon nach dem ersten Zustellversuch den Zustellfehl aus.[3] In jedem Fall ist es riskant, Hard Bounce zu ignorieren, denn der Weg vom Newsletter-Versender zum SPAM ist nicht weit.
Abgesehen von dem ungewollten Zustand, als SPAM markiert zu werden, haben Mails, die als Hard Bounce eingestuft werden, andere Nachteile. Denn Mails, die nicht zugestellt werden können, entfalten naturgemäß auch keine Wirkung. Versendet man beispielsweise 40.000 Newsletter, unter denen 5.000 Bounce sind, ist das nicht nur vergeblicher Aufwand, es erschwert darüber hinaus die Auswertung des Newsletters. Zudem wird die Pflege des Adressbestandes unnötig erschwert, wenn sich zu viele Bounce Mails im Verteiler befinden[4].
Bedeutung für das Online Marketing
Für Versender von Newslettern ist das Thema Soft Bounce, Hard Bounce und Block Bounce äußerst wichtig. Nicht nur, um die Anzahl der unzustellbaren Mails schnell zu ermitteln und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sondern auch, um herauszufinden, warum Mails nicht zugestellt werden können. Schließlich macht es einen Unterschied, ob schlicht das Postfach des Empfängers überfüllt ist (oder andere technische Ursachen vorliegen) oder aber der Absender bewusst blockiert wurde. Wer die Ursachenforschung gewissenhaft betreibt, wird kaum Schwierigkeiten mit Soft Bounce, Hard Bounce oder Block Bounce bekommen.
Einzelnachweise
- ↑ Was ist ein Hard Bounce? maildog.me. Abgerufen am 25.08.2017
- ↑ Newsletter Guide handwerk-magazin.de. Abgerufen am 25.08.2017
- ↑ Newsletter Dienste unter der Lupe test-vergleiche.de. Abgerufen am 25.08.2017
- ↑ Hardbounce oder Softbounce ist hier die Frage gruenderlexikon.de. Abgerufen am 25.08.2017