Network Attached Storage

Beim Network Attached Storage, kurz: NAS, handelt es sich um einen Festplattenspeicher, der einem Netzwerk zugänglich gemacht werden kann. Hintergrund bzw. Grund für die Entwicklung von NAS ist der heute stark erhöhte Bedarf an Speicherplatz. Network Attached Storage dient der externen Datenverwaltung und kann – je nach Hersteller und Modell – von unterschiedlichen Usern genutzt werden. Diese benötigen dafür eine gesonderte Berechtigung, um auf den NAS zugreifen zu können. Jedem Nutzer kann eine bestimmte Speicherkapazität zugewiesen werden, wobei auf die freien Kapazitäten insgesamt geachtet werden muss[1].

Allgemeine Informationen zum Thema

Die Grundidee von NAS war der Anspruch, einerseits dem gestiegenen Speicherbedarf gerecht zu werden, und andererseits die Bedienbarkeit zu erleichtern. Immer, wenn mehrere Personen einen Zugriff zu Daten brauchen, machen externe Festplatten wenig Sinn. Wenn beispielsweise ein Buchhalter eine Rechnung schreibt und ein zweiter diese ausdrucken will, ist der Aufwand übermäßig groß, weil Buchhalter 2 erst an die externe Festplatte von Buchhalter 1 muss. Er muss also zum Rechner seines Kollegen, um die Rechnung ausdrucken zu können.

Generell kann NAS mit einer Cloud verglichen werden, da die Daten alle an einer zentralen Stelle liegen und jeder Berechtigte darauf Zugriff hat. Nur wer diesen Zugriff erhalten soll, bekommt von einem Administrator die Erlaubnis dafür. Ein weiterer Vorteil von Network Attached Storage ist die Tatsache, dass alle Daten an einer zentralen Stelle gespeichert werden. So lassen sich Speicherplatz einsparen und Kosten senken, weil auch die Kontrolle und die Handhabung einfacher sind.

Aufbau eines NAS-Systems

Ein NAS-System stellt Speicherplatz für Clients (und Server) in einem Netzwerk zu Verfügung. Dies kann über LAN oder über WLAN geschehen. Die Hauptverbindung von NAS erfolgt also über das Netzwerk, meist im Ethernet. Damit grenzt sich Network Attached Storage von DAS ab[2].

Das NAS-System ist mit dem Aufbau eines Servers vergleichbar, aber recht einfach zu handhaben. Die wesentlichen Bestandteile einer Network Attached Storage sind die Netzwerkkarte, die Festplatten und der RAID-Controller. Die Qualität dieser Bestandteile entscheiden über die Leistungsfähigkeit und den Preis, die ein NAS-System hat. Hinzu kommen das Betriebssystem und die NAS-Software, die mitentscheidend für die Performance und die Verfügbarkeit sind. Damit die Hardware zum Einsatz kommen kann, werden Standard-Server eingesetzt und spezielle Komponenten, die eigens für die Nutzung des NAS-Systems entwickelt werden. Standard-Hardware hat den Vorteil, dass sie recht preisgünstig ist und im Falle eines Ausfalls des Speichers leicht und unproblematisch ersetzt werden kann. Das gilt auch für weitere Komponenten. Kommt es zu einem Ausfall, ist jedoch in der Regel der Einsatz eines Technikers nötig, der die passende Hardware zur Verfügung stellt. Es ist daher angeraten, für diese Fälle einen Wartungs- oder Servicevertrag abzuschließen[3].

Vor- und Nachteile von Network Attached Storage

Wenngleich die Vorteile eines NAS-Systems überwiegen, gibt es auch ein paar Nachteile zu nennen. Zunächst die Vorteile:

  • Je nachdem, wie viele Festplatten installiert wurden, bietet ein NAS-System ein sehr großes Speichervolumen.
  • Network Attached Storage wird an einem Netzwerk angeschlossen und steht daher für alle Beteiligten zur Verfügung. Ein manuelles Anschließen wie etwa bei externen USB-Festplatten ist nicht notwendig, zudem eignet sich ein NAS-System für den Dauerbetrieb.
  • NAS-Geräte verfügen über einen hohen Datendurchsatz, selbst größere Datenmengen können also in kurzer Zeit verarbeitet und gesichert werden.

Demgegenüber sind folgende Nachteile zu nennen:

  • Ein NAS-Gerät muss zunächst konfiguriert und dann später regelmäßig mit Updates versorgt werden. Zwar ist das in der Realisierung spürbar einfacher als bei einem Windows-Server, muss jedoch berücksichtigt werden, um einen fehlerfreien Betrieb zu gewährleisten.
  • Bei der Qualität der NAS-Geräte gibt es gravierende Unterschiede. Vor dem Kauf sollte also ein umfassender Vergleich hinsichtlich der Funktionen und der Leistungsfähigkeit durchgeführt werden. So führt zum Beispiel die Verwendung eines zu schwachen Prozessors dazu, dass nicht die Übertragungsraten erreicht werden können, die bei anderen Geräten möglich sind[4].

Unterschiede zwischen Network Attached Storage und Cloud

Auf den ersten Blick scheint es wenige Unterschiede zwischen einem NAS-System und der Funktionsweise einer Cloud zu geben. Doch während NAS ins eigene Netzwerk eingebunden wird, übernimmt bei einer Cloud ein externer Anbieter den Großteil der Arbeit. Schon an diesem Punkt legen sich Nutzer oft fest und entscheiden sich für ein NAS-System (wenn Sie auf Zugriffe durch externe Dienstleister verzichten wollen) oder für eine Cloud (wenn sie den eigenen Aufwand so gering wie möglich halten wollen).

Grundsätzliche Aussagen darüber, ob eine Cloud oder ein NAS-System die bessere Lösung ist, gibt es nicht. Wer große Datenmengen hat und auf diese im selben Netzwerk und mit mehreren eigenen Geräten zugreifen will, ist mit Network Attached Storage gut beraten. Das gilt auch etwa für das Streamen im Heimnetz. Der wesentliche Vorteil einer Cloud besteht darin, dass man von überall und mit der immer gleichen Geschwindigkeit auf seine Daten zugreifen kann. Zudem ist man nicht auf das eigene Heimnetz begrenzt[5].

Bedeutung für das Development

Wer mit großen Datenmengen arbeitet, kommt um entsprechende Maßnahmen, diese einfach zu händeln, nicht herum. Die Frage, ob Network Attached Storage oder eine Cloud die bessere Lösung ist, sollte in aller Ruhe abgewogen werden, da beide Lösungen Vor- und Nachteile haben.

Einzelnachweise

  1. Vor und Nachteile von einem NAS Laufwerk hagel.it.de. Abgerufen am 08.06.2018
  2. San NAS: das fünf Fragen zur Entscheidungsfindung speicherguide.de. Abgerufen am 08.06.2018
  3. NAS storitback.de. Abgerufen am 08.06.2018
  4. Vor und Nachteile der Datensicherung auf ein NAS rowa.ch. Abgerufen am 08.06.2018
  5. NAS vs Cloud: wann ist was sinnvoll praxistipp.chip.de. Abgerufen am 08.06.2018

Weblinks