Service Worker

Ein Service Worker kommt im Zuge einer Technologie zum Einsatz, bei der mittels eines JavaScripts zwischen einem Webserver und einem Browser ein Proxy zur Verfügung gestellt wird. Service Workers werden oft benutzt, wenn es darum geht, Inhalte von Webseiten auch offline verfügbar zu machen, also ohne, dass dafür eine Internetverbindung notwendig wäre. Im Zuge eines vorherigen Online-Besuchs einer Seite werden deren Inhalte gecacht, darüber hinaus können Push-Benachrichtigungen der besuchten Seiten versendet und sogenannte Progressive Web Apps integriert werden.

Allgemeine Informationen zum Thema

Trotz der Tatsache, dass Service Worker offline funktionieren, besteht die Gefahr der missbräuchlichen Nutzung durch sogenannte “Man in the Middle“, wodurch unbemerkt Daten an Dritte weitergeleitet werden könnten. Die Service Worker betreffenden Scripte können daher nur mit Hilfe eines verschlüsselten Kontextes genutzt werden, wobei es sich dabei in der Regel um HTTPS-Protokolle handelt.

Vor der Nutzung von Service Workern erfolgt die Registrierung über die JavaScript-Konsole. Danach lädt der Browser die entsprechende Script-Datei herunter, die zugeteilten Webseiten stehen zur Verfügung. Moderne Browser unterstützen in aller Regel Service Worker, sie unterscheiden sich lediglich in der Auswahl der angewendeten Werkzeuge für das Debugging[1].


Service Worker als Bestandteil von Progressive Web Apps

Service Workers werden auch als das Herzstück von Progressiven Web Apps (PWAs) bezeichnet. Letztere vereinen die Vorteile einer responsiven Webseite mit denen von nativen Apps und arbeiten nach dem Prinzip des Mobile-First-Ansatzes. Umständliche Installationen fallen weg, da lediglich die URL eingegeben werden muss. PWAs passen sich den verwendeten Endgeräten an und zeigen die Funktionen, die man von nativen Apps kennt. Unter anderem lassen sich PWAs über ein Icon, das sich auf dem Homescreen laden lässt, offline nutzen.

Technische Grundlage von PWAs sind offene Webstandards wie JavaScript, HTML5 oder CSS3. Beim Service Worker wiederum handelt es sich um die entsprechende Browsertechnologie, die einen Proxy zwischen Server und Webbrowser bereithält.


Vorteile und Einschränkung von PWAs

Folgende Vorteile lassen sich durch den Einsatz von PWAs bzw. Service Workers zusammenfassen:

  1. Durch den Einsatz von intelligenten Caching-Methoden wird ein großes Maß an Zuverlässigkeit erreicht: Service Worker können die Requests und die Assets der PWAs an den Server cachen, wodurch die oben genannte Möglichkeit geschaffen wird, auch ohne Internetverbindung zu arbeiten.
  2. Eine Installation ist nicht nötig: Da die PWA nicht downgeloadet werden muss, stattdessen die Eingabe der URL ausreicht, spart man Zeit und Speicherplatz.
  3. Progressive Web Apps sind schnell: Durch das intelligente Caching kommt es zu einer sehr schnellen Reaktion nahezu ohne Verzögerungen aufgrund von Userinteraktionen. Langes Warten und ruckeliges Scrollen fallen weg.
  4. Einfache Promotion und hohe Reichweite: Da PWAs nicht über den App Store geladen, sondern über die Eingabe der URL nutzbar gemacht und von Google gefunden werden können, entsteht höhere Reichweite, was für SEOs, Marketer und Unternehmen die Arbeit vereinfacht, sodass unkompliziert auf Rabatte oder Aktionen aufmerksam gemacht werden kann. Zudem lassen sich URLs leichter auf sozialen Netzwerken teilen als native Apps.
  5. Updates sind nicht notwendig: Da PWAs ähnlich wie Webseiten aktualisiert werden, entfällt der Upload von Updates. Sobald die Nutzer die aktuelle PWA online besuchen, sehen sie die neueste Version der Seite.
  6. Wenig Entwicklungskosten: PWAs funktionieren ähnlich wie responsive Webseiten, wodurch bei der Programmierung der App weder aufwendige noch kostenintensive Kompatibilitätsprüfungen und anpassungen durchgeführt werden müssen[2].

Im Februar 2018 berichtete die „t3n“ darüber, dass Apple den Cache einer PWA löscht, wenn sie eine Weile nicht benutzt wurde. Unter Samsung Internet, Firefox und Chrome wurde der Cache nicht gelöscht, was Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass die App auch offline funktionieren soll. Apple konnte zu diesem Zeitpunkt für diese Offline-Funktion keine Garantie geben, die Verfügbarkeit einer auf dem Homescreen abgelegten PWA war damit nicht sichergestellt[3].

Laut „heise.de“ wurde das Öffnen von Apps vom Homescreen im Offlinemodus durch iOS 11.3 Beta 2 kurze Zeit später ermöglicht[4].


Service Worker als Hilfe bei hoher Absprungrate

In Fachkreisen werden Service Worker durchaus kontrovers diskutiert, denn unter der Oberfläche warten Herausforderungen, Einschränkungen müssen behoben, Fehler erkannt und eliminiert werden. Doch in einem Punkt können Service Worker in jedem Fall punkten: bei der Absprungrate.

Seit Google die Ladezeiten von Webseiten im Jahr 2010 als Ranking-Faktor eingeführt hat, wird die Relevanz einer Seite vermehrt auf diesen Punkt zurückgeführt. Da die Absprungraten bei langsam ladenden Seiten um einen Faktor von mehr als 100 Prozent in die Höhe schnellen können, erweisen sich Service Worker als geeignetes Mittel, das eigene Ranking zu verbessern. Durch die Offline-Verfügbarkeit von Seiten, das Einspeisen innerhalb des Browsers und durch Push-Benachrichtigungen und das Caching können Downloadzeiten verkürzt und wichtige Sekunden bei den Ladezeiten eingespart werden. So werden beispielsweise Online-Shops benutzerfreundlicher, die Absprungraten können reduziert und das Ranking verbessert werden[5].


Bedeutung für die Webanalyse

Service Worker ermöglichen die Nutzung von PWAs auch ohne Internetzugang, die Inhalte werden aus dem Cache geladen. Da sich dieser Vorgang stark beschleunigen lässt, indem das App-Gerüst gecacht wird und nur die aktuellen Daten heruntergeladen werden müssen, können Service Worker in bestimmten Bereichen hilfreich und sinnvoll sein.

Einzelnachweise

  1. Service Worker: Definition mso-digital.de. Abgerufen am 27.11.2018
  2. Vorteile von Progressive Web Apps pmagentur.com. Abgerufen am 27.11.2018
  3. Progressive Web Apps, iOS Safari t3n.com. Abgerufen am 27.11.2018
  4. Willkommen Progressive Web Apps heise.de. Abgerufen am 27.11.2018
  5. Progressive Web Apps: PWA revolutionieren den E-Commerce blog.comwrap.com. Abgerufen am 27.11.2018

Weblinks