Unified Modeling Language

Bei der Unified Modeling Language (UML) handelt es sich um eine Modellierungssprache, die theoretisch auf einem Blatt Papier dargestellt werden kann, in der Regel aber mit Hilfe von Software-Systemen realisiert wird. UML bietet eine einheitliche Notation, die dementsprechend für unterschiedliche Einsatzgebiete einsetzbar ist. Sie setzt sich zusammen aus Diagrammen und Prosa-Beschreibungsformen. Durch UML lassen sich dynamische, statische und Implementierungsaspekte von Software-Systemen beschreiben. Für die Spezifikation, Visualisierung, Konstruktion und Dokumentation von Modellen in der Softwareentwicklung ist UML ein wichtiges Instrument[1].

Allgemeine Informationen zum Thema

Unified Modeling Language verfolgt das Ziel, komplexe Sachverhalte vereinfacht darzustellen, also ein verständliches Abbild dessen zu entwickeln, was in der Wirklichkeit als kompliziert empfunden wird bzw. nur schwer darzustellen ist. Dabei reduziert sich UML auf die wesentlichen Aspekte und blendet weniger relevante Faktoren gezielt aus. Durch die Erhöhung der Verständlichkeit lassen sich so auch über komplexe Sachverhalte übersichtliche Ansichten verwirklichen. Die Modellierungssprache UML wurde von der Object Management Group (OMG) und der International Organization for Standardization (IS) durch die ISO-19505 standardisiert. Sie zeichnet sich durch ein hohes Maß an Vielseitigkeit aus und kann in zahlreichen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden.

Diagrammaufbau bei Unified Modeling Language

Auf der obersten Ebene gibt es zwei Diagrammtypen, derer sich UML bedient: Strukturdiagramme und Verhaltensdiagramme, die ihrerseits in weitere Unterdiagramme aufgeteilt werden. Strukturdiagramme dienen der Modellierung von zeitunabhängigen, statischen Elementen, deren Ziel es ist, den logischen Aufbau bzw. Zustand von Sachverhalten aufzuzeigen. Verhaltensdiagramme sollen eine dynamische Sicht auf ein System erlauben und Prozesse, zeitliche Abläufe und Interaktionen zwischen den am Prozess beteiligten Einheiten darstellen.

Die Aufteilung von Strukturdiagrammen und Verhaltensdiagrammen setzt sich wie folgt zusammen:

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Beispiele für UML

Um das Prinzip von Unified Modeling Language zu verdeutlichen, seien zwei alltägliche Beispiele verwendet, die einfach sind und dennoch die Kernaussage des Verfahrens klarer erscheinen lassen:

Das Aktivitätsdiagramm fasst optisch leicht nachvollziehbar zusammen, welche Faktoren beim Prozess des Kochens von Nudeln relevant sind. Das Anwendungsdiagramm dagegen zeigt auf, welche Möglichkeiten sich aus bestehenden Gegebenheiten ergeben. Was auf den ersten Blick wenig komplex erscheint, wird umfangreicher, wenn man das Nudelgericht um weitere Zutaten erweitert oder die Funktionen SMS verschicken und Fotos versenden um Telefongespräche, das Verfassen oder Abrufen von Mails oder das Surfen im Internet erweitert. Entsprechend aufwändiger werden die Diagramme[2]. Übertragen auf das Arbeitsleben oder das Marketing bedeutet dies, dass gerade umfassende Themen durch UML nachvollziehbar verdeutlicht werden können.

Vorteile und Nachteile von Unified Modeling Language

UML ist ausgesprochen vielseitig und einsetzbar mit mehreren Sprachelementen und unterschiedlichen Sachverhalten modellierbar. In Kombination mit den verschiedenen Sprachelementen lassen sich zudem zahlreiche, unterschiedliche Diagramme erstellen, die sich individuell auf jeden Sachverhalt zuschneiden lassen. Es ist diese Flexibilität, die UML zu den Hauptstandards für die Modellierung hat werden lassen.

Das hohe Maß der Flexibilität hat jedoch auch seinen Preis. Es erfordert nicht nur die passende Modellierung, sondern auch die entsprechende Modellierungssprache, denn beides ist ausschlaggebend für die Qualität des Modells. Wer bei der Wahl der Sprache eine falsche Entscheidung trifft, läuft Gefahr, mit dem Vorhaben zu scheitern, weil das dazu führen kann, das entscheidende Systemaspekte nicht erkannt bzw. eingeordnet werden können. Das hat zur Konsequenz, dass bestimmte, eingeplante Aktivitäten nicht ausgeführt werden können[3].

Übersicht der wesentlichen Aspekte von UML

Um den Aufbau von UML besser zu verstehen, hilft eine kurze Übersicht über die wichtigsten Merkmale des Modellierungsprinzips:

Die Basisstruktur: Hiermit ist die Unterscheidung zwischen einfachen und primitiven Daten- und Aufzählungstypen gemeint. Der einfache Datentyp wird als Oberbegriff für die primitiven Datentypen und die Aufzählungstypen verstanden und auch „Enumerations“ genannt.

Die Klassen: Das Klassendiagramm zeichnet die Eigenschaft aus, sämtliche Informationen hinsichtlich der Programmierung, der Funktionalitäten, der enthaltenen Eigenschaften und der Beziehung der Klassen zueinander zu erfassen.

Die Verhaltensdiagramme: Damit sind die einzelnen Elemente und ihre Veränderungen gemeint, die in Verhaltensdiagrammen zusammengefasst werden. Je nach gewünschtem Aspekt stehen hier unterschiedliche Diagrammtypen zur Verfügung.

Die Interaktionsprogramme: Sie zeigen den Austausch der Informationen zwischen Kommunikationspartnern auf. Die Basis dafür bilden Nachrichten und Daten.

Hinzu kommen die bereits oben vorgestellten Aktivitätsprogramme und die Anwendungsprogramme, die anhand der alltäglichen Beispiele erläutert wurden. Beim Aktivitätsprogramm werden Abläufe in chronologischer Reihenfolge beschrieben (Was brauche ich wann, um mein Nudelgericht zubereiten zu können?). Die Anwendungsprogramme machen mögliche Funktionalität deutlich (SMS oder Bilder versenden und empfangen)[4].

Bedeutung für das Online-Marketing

Wer mit komplexen und aufwändigen Prozessen und Systemen arbeitet, kann diese ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Gesamtheit verständlich machen. Durch den Einsatz von Unified Modeling Language können Systeme besser verstanden werden, die unterschiedlichen Aspekte werden nachvollziehbarer, die verschiedenen Detailebenen leichter erklärbar. Zudem wird die Kommunikation zwischen Führungskräften, Entwicklern und Kunden einfacher[5].

Einzelnachweise

  1. Erklärung UML fbi.h-da.de. Abgerufen am 04.08.2017
  2. Einführung in UML youtube.com. Abgerufen am 04.08.2017
  3. Unified Modelling Language inf.uni-hamburg.de. Abgerufen am 04.08.2017
  4. UML - Unified Modeling Language eu-datenbank.de. Abgerufen am 04.08.2017
  5. UML - einfach erklärt isabel-drost.de. Abgerufen am 04.08.2017

Weblinks