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SEO-Honeymoon: So nutzt Du die Flitterwochen mit Google

5 Schritte, mit denen Du das Ranking Deiner komplett neuen Website verbesserst – von Ex-Googler Kaspar Szymanski.

Google räumt jeder neuen Website, auf die es aufmerksam wird, eine deutlich bessere Sichtbarkeit in der Google-Suche ein, als es die fast nicht existenten Daten eigentlich erlauben würden. Es handelt sich um eine Probezeit, die auch unter dem Namen Flitterwochen bekannt ist. Während dieses Zeitfensters ist der Traffic hoch und Google setzt die rosarote Brille auf, während fortwährend Daten erhoben werden, um schließlich die Website auf einem geeigneteren Level ranken zu können. In dieser kurzen Zeitperiode hast Du die Möglichkeit, ein hohes Ranking für Deine neue Website zu erzielen – selbst für wettbewerbsintensive Suchanfragen und weit über die Flitterwochen hinaus.

Neben den grundlegendsten Anforderungen, die in den Google Webmaster Guidelines zu finden sind – etwa, dass eine Website gecrawlt und indiziert werden kann und leicht zugänglich ist – gibt es einige weniger offensichtliche Schritte, die Dir helfen können, die Flitterwochen als Sprungbrett für die nachhaltige SEO-Performance Deiner neuen Website zu nutzen.

1. Website-Performance

Die Website-Performance, insbesondere Ladegeschwindigkeit, ist ein entscheidendes SEO-Kriterium. Unter ansonsten annähernd gleichen Voraussetzungen, zeigt Google fast immer eine Präferenz für die Website, welche eine schnellere Nutzererfahrung bietet. Diesen Ansatz verfolgt Google bereits seit einigen Jahren. Allerdings ist die Website-Performance mit der Zeit immer wichtiger geworden. Wie schnell eine Website lädt, wird durch eine Reihe von Faktoren bestimmt. Zu diesem Thema sind bereits unzählige Publikationen und Guidelines veröffentlicht und geteilt worden, beispielsweise von Ex-Google-Ingenieur Fili Wiese: „Need For Speed“, eine Übersicht, die wir Dir wärmstens empfehlen können.

Profi-Tipp: Eine mögliche Maßnahme, mit der deine Website sowohl für den GoogleBot als auch für die Nutzer schneller lädt und gerendert werden kann, besteht darin, Google Cloud Services als Hosting-Provider zu nutzen. Neben der komparativen Kosteneffizienz und der Zuverlässigkeit, kommt Deine Website dadurch in die unmittelbare Nähe des GoogleBots.

2. Nutzersignale

Google liebt Websites, die bei Nutzern beliebt sind. Nutzersignale – über die Google in Deinem Fall ja bislang noch keine Auskunft hat, zeigen, ob eine Website die Nutzererwartungen erfüllt oder übertrifft. Sowohl aus geschäftlicher Sicht als auch aus SEO-Perspektive sind Nutzersignale somit enorm wichtig.. Während Nutzer Snippets checken, baut sich Ihre Erwartungshaltung auf. Sie selektieren und wählen Suchergebnisse aus oder lehnen sie ab und ignorieren sie – je nachdem, wie ansprechend (oder nicht) diese erscheinen. Aus diesem Grund muss jedes Snippet exakt beschreiben, was Deine Landingpage zu bieten hat und was sie überzeugender macht als das nächstbeste Suchergebnis zum selben Thema. Den USP (Unique Selling Proposition) in jedem Snippet hervorzuheben, ist in etwa dasselbe, wie sich fürs erste Date in Schale zu werfen, um einen guten Eindruck zu machen. Optimierte Titel und Beschreibungen, eine Breadcrumbnavigation und ein sinnvolles Markup für strukturierte Daten helfen Dir deshalb nicht nur, Deine Snippets zu perfektionieren, sondern sie helfen auch Suchmaschinen zu verstehen, worum es auf der Website geht. Vor allem aber machen sie Suchergebnisse überzeugender. Dies wiederum führt direkt zu positiven Nutzersignalen, die Google zeigen, dass eine Website bei den Nutzern beliebt ist.

Profi-Tipp: Snippets zu identifizieren, die bei den Nutzern gut ankommen, ist eine Kunst und eine Wissenschaft für sich und kann auch sehr zeitaufwändig sein. Deshalb ein Tipp zum Zeitsparen: Mit einer begrenzten Google Ads-Kampagne kannst Du äußerst effektiv testen, welche Titel und Snippets am besten funktionieren.

3. Linkbuilding

Linkbuilding gehört zu den wesentlichen Bestandteilen einer jeden Website-Architektur. Denn so finden Nutzer und auch Google neuen Content. Linkbuilding muss direkt vom allerersten Tag an erfolgen. Ziel dahinter ist allerdings, die Conversions und die Markenbekanntheit zu erhöhen. Beide sind entscheidende Schlüsselfaktoren, wenn es darum geht, die positiven Nutzersignale zu steigern ohne dabei gegen die Google Webmaster Guidelines zu verstoßen. Kurz gesagt, Conversions ist der einzig sinnvolle KPI, den Du heranziehen kannst, um zu messen, ob ein Link das Ranking Deiner neuen Website verbessert hat. Die Flitterwochen sind dabei das perfekte Zeitfenster für ein offensives Linkbuilding mit dem Ziel des Wachstums. Schließlich möchtest Du unabhängig vom Suchmaschinen-Traffic nachhaltig ergänzenden Traffic auf Deine Website lenken (ja, die Flitterwochen enden tatsächlich irgendwann) und Google klarmachen, dass Deine neue Website die hippe Go-To-Location in Deinem Themenumfeld ist.

Profi-Tipp: Sobald Deine Website live ist, fang mit dem Linkbuilding an, um Traffic zu generieren. Betreibe das Linkbuilding dann kontinuierlich weiter. Vermeide den Kauf von Links, die PageRank weitergeben, denn diese führen zu einer Google-Penalty. Veraltete Linkbuilding-Strategien, die sich primär auf den PageRank fokussieren, ignorierst du am besten komplett.

4. Google Search Console

Die Anmeldung bei Google Search Console (GSC) klingt wie ein einfacher und naheliegender Schritt. Aber es überrascht mich immer wieder, wie oft das volle Potenzial der GSC durch ein unstrukturiertes Vorgehen aufs Spiel gesetzt wird wird. Ziel ist es immer, kostenlose SEO-relevante Daten von der einzig wirklich zuverlässigen Quelle, nämlich Google selbst, zu erhalten. Der Vorteil des frühen Hinzufügens der Website als Search Console-Property inklusive einer korrekten Konfiguration besteht im Zugang zu einer somit viel größeren Datenmenge, welche wiederum ein sehr präzises, granulares SEO-Feintuning erlaubt. Deshalb solltest Du alle verfügbaren Ausprägungen Deiner neuen Website zu GSC hinzufügen und von GSC überprüfen lassen: http:// und https://, mit und ohne www, alle Subdomains und Directories und alle Varianten dieser möglichen Kombinationen. Sobald alle vorhandenen GSC-Optionen hinzugefügt und verifiziert sind, steht Dir mit diesem sogenannten Property-Satz ein extrem leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, das eine gebündelte Sicht ermöglicht und unglaublich aufschlussreich ist.

Profi-Tipp: Folge den Schritten, die im Artikel Which URL versions to add to GSC article beschrieben werden, um alle Vorteile der GSC zu nutzen.

5. Strukturierte Daten

Strukturierte Daten können dazu verwendet werden, gleich zwei Ziele gleichzeitig zu erreichen: Sie helfen Dir, “rich snippets” zu erstellen und erhöhen dadurch wiederum die CTR. Außerdem unterstützen sie zugleich Googles Algorithmen dabei, den Content Deiner Website besser zu verstehen. Von den von Google unterstützten Markups treffen einige, wie Breadcrumbs, Unternehmensinformation, Logo und soziales Profil auf jede neue Website zu. Viele Websites werden wahrscheinlich auch von einem frühen Stadium an Markups wie lokales Unternehmen, Produkt, Kundenbewertung und weitere Markups nutzen.

Profi-Tipp: Verwende das Test-Tool für strukturierte Daten, um die Implementierung der strukturierten Daten zu bestätigen.

Websites, die unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte gelauncht, gecrawlt und indexiertt werden und SEO-Gesichtspunkte berücksichtigen, beschreiten oftmals erfolgreich und nachhaltig den Pfad zu einer besseren Sichtbarkeit. Alle anderen neuen Websites werden es in Bezug auf SEO schwer haben sobald die Flitterwochen vorüber sind. Nichtsdestoweniger ist SEO ein Endlosspiel, das einen langen Atem erfordert. Planung und Voraussicht müssen weit über ein paar Wochen, besser noch Monate, über die Flitterwochen hinausgehen. Mit den Vorbereitungen für ein besseres SEO, das die Websites der Wettbewerber in den Schatten stellt, musst Du bereits vor dem Launch Deiner Website, spätestens aber zum Launch, beginnen. Nach einem erfolgreichen Start muss anschließend jede substanzielle Änderung, beziehungsweise jedes Feature-Release, entsprechend der Prämisse geplant werden, dass drei bis sechs Monate vergehen, bis Google Aktualisierungen vollständig berücksichtigt. Aus diesem Grund sollte das erste eingehende Audit am besten innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Launch Deiner Website durchgeführt werden.

Checkliste

  • Prüfe, ob Deine neue Website gecrawlt und indexiert werden kann.

  • Stelle sicher, dass sie komplett in https// ist.

  • Mach Deine Website schneller als jede Wettbewerber-Website.

  • Manage die Nutzererwartungen mittels Snippets und Landing Pages. Stelle sicher, dass der USP sowohl den Nutzern als auch Google klar verständlich ist.

  • Nutze strukturierte Daten für “rich snippets”.

  • Beginne schon ab dem ersten Tag mit dem Linkbuilding und betreibe es kontinuierlich weiter.

  • Melde Dich ab dem ersten Tag bei der Google Search Console an.

  • Sammle und verwalte vom ersten Tag an Server-Logs.

  • Unterziehe Deine Website 6 bis 12 Monate nach dem Launch einem Audit.

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Veröffentlicht am Sep 25, 2018 von Kaspar Szymanski