Engagement Rate

Mit der (täglichen) Engagement Rate ist die Summe aller Kommentare, Likes und Shares in sozialen Medien gemeint. Diese Summe wird durch die Anzahl der Fans geteilt und so ermittelt. Wird dabei ein längerer Zeitraum betrachtet, kann der Durchschnitt der jeweiligen Tageswerte berechnet werden.


Allgemeine Informationen zum Thema

Neben der Engagement Rate stellt die Kennzahl der Post-Interaktion einen wichtigen Wert dar. Hier erfolgt die Berechnung allerdings nicht pro Tag, sondern pro Post. Durch diese Methode entsteht im Schnitt ein höherer Wert, da Tage, an denen nicht veröffentlicht wird, den Durchschnitt nicht nach unten drücken.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sowohl bei der Engagement Rate als auch bei den Post-Interaktionen die Plattform Instagram die besten Werte aufweisen konnte, zumindest im gemessenen Jahr 2019.

Auf Instagram lag die Engagement Rate im Jahr 2019 bei 1,1 Prozent, Facebook folgt auf Platz 2 mit nur 0,4 Prozent. Twitter und LinkedIn sind mit 0,2 bzw. 0,1 Prozent abgeschlagen. Deutlicher sind die Werte bei der Post-Interaktion für 2019. Hier lag Instagram mit 4,29 Prozent weit vor den Mitbewerbern Facebook (0,75 Prozent) und Twitter (0,21 Prozent).[1]


Funktionsweise der Engagement Rate

Für Unternehmen ist es bedeutsam, wie hoch die Interaktionsfreudigkeit der Nutzer ist. Je häufiger ein Beitrag mit einem Like versehen und geteilt wird, desto besser für die Engagements Rate und somit für das Unternehmen. Da im Internet jedoch auch häufig Bots zum Einsatz kommen, sollte man aufmerksam verfolgen, wie hoch die Engagement Rate ist. Werte zwischen drei und acht Prozent – wie eingangs beschrieben – gelten als normale Werte, gehen sie darüber hinaus, kann vermutet werden, dass Bots auf die Zahlen Einfluss ausüben.

Mit der Engagement Rate ist ein grundlegender Nachteil verbunden. Zwar wird die korrekte Relation zwischen Fans bzw. Followern und der Interaktionshöhe (also der Anzahl der Kommentare etc.) ermittelt. Nicht mit einbezogen wird jedoch die Tatsache, dass Beiträge nicht immer allen Followern bzw. Fans angezeigt werden. Dadurch ergibt sich ein unvollständiges Bild. Sinnvolle Aussagekraft hat die Engagement Rate daher nur, wenn die Interaktion eines Beitrages in Relation zu den erreichten Reichweiten gesetzt wird, die der Beitrag erzielt.[2].


Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Engagement Rate

Social Media macht sich bekanntlich nicht von selbst. Um auf sozialen Kanälen erfolgreich zu sein und eine entsprechende Engagement Rate zu erreichen, müssen bestimmte Aspekte bedacht und in die Arbeit einbezogen werden.

  1. Die Zielgruppe: Nur wer seine Zielgruppe gut kennt, kann Beiträge erstellen, die auf Interesse stoßen und Reaktionen erzeugen. Dabei spielt die eigene Marke eine Rolle, aber auch demografische Faktoren und der Bezug der Zielgruppe zur Marke.
  2. Fragen und andere aktive Herangehensweisen: Schlicht die eigenen Produkte zu posten und anzupreisen, führt in aller Regel nicht weiter. Die Nutzer erkennen das als Werbung und reagieren oft abwehrend. Daher ist es sinnvoll, die User zu eigenen Handlungen aufzufordern, etwa mit gezielten Fragen, Umfragen, Rätseln oder Gewinnspielen. Zudem ist es unverzichtbar, auf Reaktionen der Nutzer einzugehen, Kommentare zu beantworten und authentische Wertschätzung zu zeigen.
  3. Die richtigen Formate verwenden: Um die Nutzer zu Reaktionen zu bringen, müssen die Content-Formate passen. Das ist durchaus anspruchsvoll, denn die sozialen Medien sind voll von Inhalten, was zu einer gewissen Reizüberflutung führt. Für ein Unternehmen kann der Einsatz von schriftlichen Inhalten zielführend sein, andere fahren besser mit Videos, Bildern oder Grafiken (Letzteres etwa, wenn es sich um technische Produkte für einen entsprechenden Kundenkreis handelt). Content-Formate, die häufig funktionieren, sind Zahlen- oder Worträtsel, Quizfragen, Umfragen, Checklisten, Ratgeber, DIYs, Tutorials oder Memes.[3].


Instagram als Besonderheit

Wie eingangs beschrieben, ist Instagram besonders erfolgreich bei der Engagement Rate. Die soeben beschriebenen Tipps gelten zwar auch für Instagram, doch diese Plattform erfordert ein wenig mehr Einsatz.

So kann es sinnvoll sein, den eigenen Kanal von Instagram vom Privat- auf das Firmenprofil umzustellen. Kunden haben so die Möglichkeit, direkten Kontakt aufzunehmen, zudem befindet sich der Kontaktbutton neben dem Profilbild. Wird dieser angeklickt, lassen sich Kontaktmöglichkeiten über Mail, Telefon oder Geschäftsadresse finden.

Während Hashtags bei Facebook nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle spielen, sieht das nicht nur bei Twitter, sondern auch bei Instagram anders aus. Dort können sie gute Effekte erzielen.

Ein weiterer Vorteil eines Geschäfts-Accounts bei Instagram ist die Übersicht darüber, zu welchen Zeiten die User am aktivsten sind. Dadurch lassen sich Beiträge besser planen und mehr User erreichen. Auch lassen sich beim geschäftlichen Account Markennamen und Kunden verlinken.

Statistiken haben zudem gezeigt, dass Unternehmen erfolgreicher sind, die ihre Produkte gemeinsam mit (echten) Kunden zeigen. Die Reichweiten lassen sich sogar zum Teil erheblich steigern.[4].


Bedeutung für das Online-Marketing

Die Engagement Rate ist für die Arbeit mit sozialen Medien zwar ein wichtiger Wert. Um sie zu verbessern, müssen aber aktive Maßnahmen ergriffen werden, die mit einem gewissen zeitlichen Einsatz verbunden sind.

Letztlich ist die Engagement Rate nur ein Werkzeug, mit dem sich teilweise überprüfen lässt, wie gut die eigenen Aktivitäten im Bereich sozialer Medien funktionieren. Sie ist also kein Tool, das bei der Gestaltung von Aktivitäten helfen kann, sondern lediglich eines, das sinnvoll ist, um Kampagnen oder andere Marketingmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu analysieren.

Einzelnachweise

  1. engagement social-media-benchmark.de Abgerufen am 11.12.2020
  2. engagement wie wichtig ist der wert wirklich primus-nm-gmbh.de Abgerufen am 11.12.2020
  3. so steigerst du die engagementrate deiner facebook und instagram posts knigge.werbeboten.de Abgerufen am 11.12.2020
  4. engagementrate salon profil auf instagram knigge.werbeboten.de Abgerufen am 11.12.2020

Weblinks