False Positive

Mit False Positive sind irreführende Testergebnisse gemeint. Es kommt also zu einem Ergebnis, das Kriterien als erfüllt betrachtet, obwohl dies gar nicht der Fall ist. Im Online Marketing wird die Bezeichnung “False Positive” im Zusammenhang mit nicht zugestellten E-Mails benutzt.

Allgemeine Informationen zum Thema

Mails, die als False Positive bezeichnet werden, landen im Spam-Filter, weil sie vom Mailprogramm als solche erkannt werden. Tatsächlich sind es aber erwünschte Mails, die zu Unrecht geblockt werden. Oft betroffen von dieser Problematik sind Newsletter, die nicht zugestellt werden.

Falsche Zustellraten wegen False Positive

Für versendende Unternehmen, die von False Positive betroffen sind, ergeben sich verschiedene Problemfelder. Zum einen werden weit weniger Mails (zum Beispiel in Form von Newslettern) zugestellt, als angenommen wird. Somit verringert sich die Zahl der erreichten Personen und die Zustellrate wird negativ beeinflusst. Wird das Problem nicht rechtzeitig erkannt und wächst womöglich sogar an, führt das in aller Regel zu Umsatzeinbußen. Nicht zuletzt ist es dem Image eines Unternehmens nie zuträglich, wenn sein Name mit Spam in Verbindung gebracht wird.

False Positive lässt sich mit unterschiedlichen Maßnahmen beheben oder zumindest reduzieren. Für Versender von Newslettern gilt zunächst, geeignete Software zu verwenden, die die Gefahr, als Spam eingeordnet zu werden, spürbar senkt. Zudem sollte immer der korrekte Code bei HTML-Mails verwendet werden. Ganz praktische Hilfe bieten eingebettete Bilder und Versandintervalle, die nicht zu klein sein sollten, um der automatischen Klassifizierung als Spam zu entgehen.

Je größer der Adressbestand, desto höher die Gefahr, als False Positive kategorisiert zu werden. Daher ist es ratsam, seine Bestände regelmäßig zu pflegen und zu kontrollieren, ob noch alle Mailadressen aktuell sind bzw. unverdächtig sind, mit Spam in Verbindung gebracht zu werden. Je nach Größe des Adressbestandes kann es außerdem sinnvoll sein, die Empfänger darum zu bitten, in die Kontaktliste aufgenommen zu werden. So können die empfangenden Mailprogramme die beiden Adressen einander zuordnen und die Gefahr des Blockens ist ausgeräumt[1].

Whitelist als Schutz gegen False Positive

Als Alternative zur Aufnahme in die Kontakte des Mail-Empfängers ist die Aufnahme in die Whitelist eine gute Option. Eine Whitelist ist das Gegenstück zur Blacklist und erlaubt Mailprogrammen, aufgenommene Adressen als unverdächtig bzw. ungefährlich einzustufen. So werden Mails von Absendern, die in die Whitelist aufgenommen wurden, immer zugestellt[2]. Problematisch für Newsletter können in die Mail eingefügte Links sein. Daher sollten Link-Texte innerhalb von E-Mails immer einen passenden Hyperlink beinhalten. Ist das nicht der Fall, wird die versendete Mail leicht als Spam eingestuft[3].

Ein Restrisiko bleibt

Spam ist weit verbreitet und für Google & Co. ein ernstes Problem. Daher wird mit Spam gnadenlos verfahren, was im Grunde sehr zu begrüßen ist. Doch es kommt vor, dass trotz aller Schutzmaßnahmen und gut gepflegter Websites False Positive greift. Es sind Fälle dokumentiert, die belegen, dass Google von falschen Voraussetzungen ausging und Websites abgestraft hat, ohne dass diese gegen die Regeln verstoßen haben. Wer vom Internetriesen als „Reine Spam-Seite“ eingeordnet wird oder sich dem Vorwurf „aggressive Spam-Methoden“ ausgesetzt sieht, hat nur die Möglichkeit, sich direkt an Google zu wenden, um den Fall zur eigenen Zufriedenheit zu klären. Doch selbst das muss nicht immer nachvollziehbar enden. So hatte Google in einem Fall auf Antrag eines Website-Betreibers seine Seite im Nachhinein als unproblematisch eingestuft und somit die Strafe zurückgezogen. Doch die Begründung für diese Korrektur war eigenwillig. So schrieb Google an den Betreiber der Seite: „Bei der Überprüfung Ihrer Website konnten wir feststellen, dass die Verstöße gegen unsere Qualitätsrichtlinien behoben wurden.“ Tatsächlich hatte der Betreiber der Website-B keinerlei Maßnahmen in die Wege geleitet, was aus seiner Sicht schließlich auch nicht nötig war. Google ging also in diesem Fall offenbar davon aus, dass ein Fehler behoben wurde, der zuvor gar nicht existiert hatte[4].

Maßnahmen gegen False Positive

Die Nutzung von Whitelists alleine reicht meist nicht aus, um erfolgreich der Spam-Zuordnung zu entgehen. Der Grund sind die Spammer selbst, die immer neue Methoden finden, um anderen zu schaden. Sie verwenden beispielsweise wechselnde Domänennamen, ständig neue IP-Adressen oder nutzen Programme, die darauf abzielen, den Versand von Spam wie etwa Bulk-Mails zu ermöglichen. Um gegen False Positive vorzugehen, müssen daher Systemadministratoren, Listenverfasser und nicht zuletzt die Spam-Opfer daran arbeiten, False Positive zu verhindern. Die Systemadministratoren durch regelmäßige Überprüfung der Daten, die Listenverfasser durch regelmäßige Aktualisierungen und die Spam-Opfer, indem sie Spam melden[5].

Bedeutung für das Online Marketing

Absoluten Schutz gegen False Positive gibt es nicht und wird es vermutlich auch nicht geben. Daher ist es umso wichtiger, stets auf dem Laufenden zu bleiben und seine Adressbestände gewissenhaft zu pflegen. Neben verfälschten Auswertungen und einer möglichen Verschlechterung des Unternehmens-Images drohen durch False Positive schlimmstenfalls empfindliche und die Existenz bedrohende Umsatzeinbußen. Wer einen Teil seiner Marketingaktivitäten auf Newsletter und andere Formen des Mailversands aufbaut, sollte False Positive immer in die tägliche Arbeit einbeziehen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen und regelmäßig alle Daten und Listen aktualisieren.

Einzelnachweise

  1. False Poitive sitepackage.de. Abgerufen am 29.09.2017
  2. Whitelist Definition sitepackage.de. Abgerufen am 29.09.2017
  3. Thunderbird Phishing - False Positives vermeiden sitepackage.de. Abgerufen am 29.09.2017
  4. Reine Spam Website - die Krux des False Positive sitepackage.de. Abgerufen am 29.09.2017
  5. Filtermethoden für Spam innovation-marketing.at. Abgerufen am 19.09.2017

Weblinks